Unsere Wertung
Pro
- Sehr günstig
- Gutes Tempo über kurze Distanz
- Sehr geringer Stromverbrauch
Kontra
- Kein USB-Port
- Nur Wifi-4 über 2,4 GHz
- Nicht immer optimale Kanalwahl
- Benutzermenü reagiert langsam
Fazit
Der D-Link Eagle Pro R15 ist rundum günstig: Nicht nur sein Anschaffungspreis ist niedrig, sondern wegen der geringen Leistungsaufnahme auch seine Betriebskosten. Damit wird er zum Schnäppchen-Upgrade, wenn Sie ein kleines Netzwerk auf Wifi-6 bringen wollen.
Größer sollte das Netzwerk nicht werden, denn die WLAN-Reichweite des Routers überzeugt nicht – auch wegen seiner suboptimalen Autokanal-Funktion. Und für 2,4 GHz gibt es gar kein Upgrade, denn auf dieser Frequenz setzt der Eagle Pro das veraltete Wifi-4 ein. Auch ein USB-Port ist dem günstigen Preis zum Opfer gefallen.

Thomas Rau
Nur rund 50 Euro kostet der WLAN-Router D-Link Eagle Pro AI AX1500 R15 und zählt damit zu den günstigsten Routern für WiFi-6 (802.11ax). Doch ohne Kompromisse bei der Ausstattung kommt dieser Preis nicht zustande: Zum Beispiel fehlt dem D-Link-Router ein USB-Anschluss, der bei fast allen Routern zur Standardausstattung zählt. Der R15 kommt daher nicht in Frage, wenn der Router als NAS-Ersatz dienen soll, um Dateien auf einem USB-Stick oder einer USB-Festplatte anderen Geräten im Heimnetz verfügbar zu machen.
Außerdem ist er eigentlich nur ein halber WiFi-6-Router: Er nutzt den neuen WLAN-Standard für die Übertragung auf der 5-GHz-Frequenz, für 2,4 GHz setzt er auf den älteren Standard 11n (Wifi-4). Damit halbiert sich über diese Frequenz nicht nur die mögliche Datenrate, sondern dem Router fehlen auch WiFi-6-Funktionen, die die WLAN-Übertragung über 2,4 GHz effizienter machen, was besonders bei dieser überlaufenen Frequenz sinnvoll ist.
Zudem bietet der D-Link-Router nur drei LAN-Ports neben dem WAN-Port. Alle Anschlüsse arbeiten mit Gigabit-Tempo.

Thomas Rau
Einrichtung
Am kleinen, weißen Kunststoffgehäuse des Routers sitzen vier fest montierte externe Antennen. Sein WLAN und das Menü sind ab Werk mit Passwörtern geschützt, die entsprechenden Zugangsdaten stehen unten auf dem Gehäuse. Der Eagle Pro lässt sich per Browser oder die D-Link-App Eagle Pro AI (Android, iOS) einrichten – um letztere zu nutzen, müssen Sie aber zuvor ein D-Link-Konto anlegen.
Allerdings sollten Sie die App nur für die Grundeinstellungen nutzen: Für zusätzliche Optionen müssen Sie nämlich zum erweiterten Modus des Menüs wechseln, den die App aber nur in der Browseransicht anzeigt – auf einem Smartphone ist es dann klein, unübersichtlich und kaum erkennbar.
Durch die Grundeinstellungen führt ein Assistent, der unter anderem nach einer aktuellen Firmware sucht und sie gegebenenfalls sofort installiert. Künftige Updates kann der Router automatisch einspielen, Sie können im Menü dafür einen passenden Zeitraum einstellen.
Beim Menü-Kennwort fordert der Eagle Pro nur eine bestimmte Länge, prüft aber nicht die Stärke des vergebenen Passworts.
Für die WLAN-Verschlüsselung bietet der D-Link-Router alle aktuellen Verfahren an: WPA2, WPA3 und den Mischmodus aus WPA2 und WPA3 – er ist am empfehlenswertesten, da er die Verbindung zu jedem Gerät mit der bestmöglichen Verschlüsselung schützt.

Thomas Rau
Auffällig bei den WLAN-Einstellungen: Die Funktion DFS (Dynamic Frequency Selection) ist standardmäßig abgeschaltet, weshalb der Router über 5 GHz zunächst nur die unteren Kanäle 36 bis 48 nutzen kann. Aber auch mit aktiviertem DFS lassen sich im Menü nur diese Kanäle direkt auswählen. Die höheren Kanäle verwaltet immer der Router über seine Autokanal-Funktion: Laut D-Link wechselt er auf einen der Kanäle ab 100, sofern hoher Datenverkehr auf den Kanälen 36 bis 48 sowie den unteren DFS-Kanälen 52 bis 64 herrscht.
Im Test passiert das nie: Der Router bleibt meist auf Kanal 36, wechselt nur einmal kurz auf Kanal 64. Die in unserem Test-Szenario optimalen, weil immer freien Kanäle ab 100 setzt er nicht ein. D-Link verspricht, die Kanalwahl mit einem kommenden Firmware-Update zu verbessern.
WLAN-Test
Die maximale Transferrate des Routers über 5 GHz liegt bei 1200 MBit/s: Dafür nutzt er zwei MIMO-Streams und einen 80 MHz breiten Funkkanal. Damit bietet er weniger Bandbreite als unser Test-Notebook: Das Lenovo Legion 5 Pro mit Intel-WLAN-Modul verbindet zwei MIMO-Streams mit einem 160-MHz-Kanal und könnte deshalb bis zu 2400 MBit/s übertragen. Allerdings begrenzt ohnehin das Gigabit-LAN des Routers die mögliche WLAN-Transferrate.

Thomas Rau
Im Test überträgt der Eagle Pro R15 über 5 GHz und die kurze Messdistanz von drei Metern etwas mehr als 900 MBit/s. Damit kommt die Gigabit-Grenze gar nicht ins Spiel, denn die WLAN-Datenrate würde netto bei knapp 950 MBit/s liegen, wenn der LAN-Port der Flaschenhals wäre.
Beim Test mit 2,4 GHz erreicht der Router knapp unter 200 MBit/s – das ist sehr ordentlich und auf den ersten Blick entsteht durch den 11n-Standard, den der Eagle Pro auf dieser Frequenz nutzt, kein Nachteil. Allerdings setzt er einen 40-MHz-Kanal ein, während Wifi-6-Router dieses Tempo auch mit einem weniger störungsanfälligen 20-MHz-Kanal erreichen. Mit 40-MHz-Kanalbandbreite schaffen die meisten WiFi-6-Geräte im Test ein Transfertempo von deutlich über 250 MBit/s.
Wenn Sie den D-Link-Router in einem kleinen Netzwerk einsetzen, fallen seine Probleme bei der Kanalauswahl kaum ins Gewicht. Erst beim Test über die längere Messdistanz treten sie deutlicher zu Tage.

Thomas Rau
Bei der Übertragung über 5 GHz schafft er beispielsweise lediglich 16 MBit/s – unter anderem, weil er auf dem für den Test nicht optimalen Kanal 36 beharrt, statt auf einen freien, höheren zu wechseln. Etwas besser ist das Ergebnis über 2,4 GHz mit rund 30 MBit/s, mit dem der Eagle Pro R15 im Vergleich zu reinen Wifi-6-Routern ordentlich abschneidet.
Mit einer Leistungsaufnahme zwischen 5,5 und 9 Watt gehört er aber zu den sparsamsten Routern und verbraucht sowohl im Ruhemodus wie im WLAN-Betrieb nur rund halb so viel Strom wie ein leistungsfähiger Gaming-Router.
Router-Menü
In seinem Menü bietet der D-Link-Router einige Einstellungen, die bei einem Router der Einsteigerklasse nicht zum Standard zählen: Zum Beispiel können Sie den Eagle Pro R15 als VPN-Server mit dem Protokoll L2TP/IPSec einrichten. Die passenden VPN-Profile für iOS- und MacOS-Geräte lassen sich direkt im Router-Menü erstellen und exportieren. Für den VPN-Zugriff erlaubt der Router, zusätzliche Benutzerprofile anzulegen.

Thomas Rau
Außerdem lassen sich Geräte an einem LAN-Port per VLAN-Funktion in einem logisch getrennten Netzwerk unterbringen, was zum Beispiel bei Problemen mit IPTV oder VoIP-Telefonie helfen kann.
Das Router-Menü reagiert allerdings sehr träge, bei Änderungen dauert es oft mehrere Minuten, bis der Router sie verarbeitet hat und das Menü wieder zugänglich ist.
D-Link Eagle Pro R15: Test-Ergebnisse | |
Firmware | 1.06.10 |
WLAN-Tempo (MBit/s): 5 GHz, kurze Entfernung | 925 |
WLAN-Tempo (MBit/s): 5 GHz, weite Entfernung | 16 |
WLAN-Tempo (MBit/s): 2,4 GHz, kurze Entfernung | 193 |
WLAN-Tempo (MBit/s): 2,4 GHz, weite Entfernung | 31 |
Leistungsaufnahme (Watt): 2 Geräte verbunden, keine Übertragung) | 5,5 |
Leistungsaufnahme (Watt): WLAN-Übertragung 5 GHz | 9,2 |
Latenz (ms), Durchschnitt über 5 Messungen | 17 |
D-Link Eagle Pro R15: Ausstattung | |
WLAN-Standard | Wi-Fi 6 / Wi-Fi 4 |
Frequenzen | 5 GHz / 2,4 GHz |
max. Tempo (in MBit/s) | 1201 / 300 |
max. Kanalbandbreite | 80 MHz |
MIMO-Streams | 2×2 |
MU-MIMO | ja |
Mesh-Unterstützung | ja |
DFS | ja |
Modem | – |
LAN | 3x Gigabit |
WAN | 1x Gigabit |
USB | – |
Telefon | – |
DECT | – |
Antennen | 4 (extern) |
Tasten | Reset, WPS |
LEDs | Strom, Internet, WLAN 2,4 GHz, WLAN 5 GHz |
Lieferumfang | Netzteil (12 Watt), LAN-Kabel (1,50m), Quick-Start-Guide |
Garantie | 2 Jahre |
Besonderheiten | kein USB-Port |