Update 14.10.2022: Das 49-Euro-Ticket hat die erste, niedrige Hürde genommen: Die Verkehrsminister von Bund und Ländern sind sich laut einer Meldung der Tagesschau grundsätzlich darüber einig, dass ein bundesweites Nahverkehrsticket als Nachfolger des 9-Euro-Tickets kommen soll. Es soll monatlich kündbar sein. Nach zwei Jahren soll das neue Ticketmodell überprüft werden.
Das ist allerdings immer eine reine Willensbekundung, wie man sie von Politikern regelmäßig hört. Die viel größere Hürde, nämlich die konkrete Ausgestaltung der Finanzierung des 49-Euro-Tickets, ist dagegen immer noch ungeklärt. Der Bund wolle ab 2023 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung stellen und erwartet dafür eine Beteiligung der Länder in gleicher Höhe. Update Ende
Der Nachfolger des beliebten 9-Euro-Tickets, das 52 Millionen Mal verkauft worden ist, steht immer noch nicht fest. Jetzt scheint sich ein 49-Euro-Ticket als Nachfolge-Lösung herauszukristallisieren. Heute beraten die Verkehrsministerinnen und -minister der Bundesländer in Bremerhaven darüber. Ein 49-Euro-Ticket hatte beispielsweise die SPD bereits im August vorgeschlagen.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, könnten die Verhandlungen zwischen Länder-Verkehrsministerien auf ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket (der Preis gilt jeweils für einen Monat) hinauslaufen. Das soll in einem Eckpunktepapier stehen. Dieses 49-Euro-Ticket solle es im Jahres-Abonnement geben und unter der Marketingbezeichnung „Klimaticket Deutschland“ verkauft werden; die Bezeichnung „Klimaticket“ war bereits im Juni für den Nachfolger vorschlagshalber verwendet worden. Das „Klimaticket Deutschland“ soll es digital und analog geben. Kinder bis 6 Jahren sollen kostenlos mitfahren dürfen. Einige Länder votieren aber auch für ein 69-Euro-Ticket sowie für ein 29-Euro-Ticket für Schüler und Studenten, das auch als „Sozialticket“ bezeichnet wird.
Die Finanzierung ist aber noch ungeklärt, Bund und Länder streiten sich darüber. Auf Bundesebene sind Finanzminister Christian Lindner und Verkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) zuständig.
9-Euro-Ticket: Rückblick
Das 9-Euro-Ticket hatte es für die Monate Mai, Juni und Juli 2022 gegeben. Es war ein Riesenerfolg gewesen und die Verkehrsbetriebe schlugen bereits im Juli eine Verlängerung vor. Doch eine unmittelbare Fortsetzung ab August scheiterte vor allem an Finanzierungsfragen sowie am anfänglichen Widerstand des FDP-geführten Verkehrsministeriums.
Bereits im Mai, also noch vor dem Start des 9-Euro-Tickets, hatte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Daniela Kluckert (FDP), erklärt, dass durch das bisher für drei Monate geplante 9-Euro-Ticket Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro entstehen würden. Und weiter: „Angesichts begrenzter finanzieller Mittel werde es ‚Stand heute‘ bei der einmaligen Reduzierung bleiben.“
Die Forderungen nach einem Nachfolger wurde aber immer lauter und die Diskussion nahm Fahrt auf. Sogar Flixbus äußerte den Wunsch, bei der Nachfolgelösung mit dabei zu sein.