Unsere Wertung
Pro
- Extrem schnell für Gamer und Content Creator
- Erste UHD-taugliche Grafikkarte mit aktiviertem Raytracing (ohne DLSS)
- 24 GB GDDR6X-Videospeicher für Kreative
- DLSS 3 mit DLSS Frame Generation
- Effizient beim Gaming
- kühl und leise – selbst unter Volllast
Kontra
- exorbitanter Preis
- benötigt potentes Netzteil
- bereits in QHD oftmals CPU-limitiert
Fazit
Die Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition bietet Premium-Performance zum Premium-Preis. Der Leistungszuwachs bei der Bilddarstellung per Rasterisierung gegenüber dem Vorgänger ist enorm und bei aktiviertem Raytracing sogar noch größer. Spätestens mit der Aktivierung von DLSS 3 lassen sich alle Spiele in UHD-Auflösung mit dreistelligen FPS-Werten flüssig zocken. Auch Content Creator kommen mit der AD102-GPU voll auf ihre Kosten und erhalten eine Verdopplung der Rechenleistung. Trotz der hohen Leistungsaufnahme zeigt sich die RTX 4090 im Test als durchaus effizient, kühl und leise.
RTX 4090 – hier kaufen
Bei den folgenden Anbietern ist die RTX 4090 ab dem 12. Oktober um 15 Uhr erhältlich:
Technische Daten im Überblick
Bereits bei den technischen Daten zeigt sich, dass Nvidia hoch hinaus will. Im Vollausbau bietet der AD102 getaufte Grafikchip bis zu zwölf Graphics Processing Cluster (GPC). Jeder GPC setzt sich aus der RasterEngine mit jeweils zwei ROP-Partitionen à acht ROPs (Render Output Units) sowie sechs Texture Processing Clustern (TPCs) mit wiederum jeweils zwei Streaming Multiprozessoren (SMs) zusammen. Daraus resultieren bis zu 192 ROPs sowie 144 SMs mit 18.432 Cuda-Kernen, 144 RT-Cores und 576 Tensor-Cores. Bei der RTX 4090 hat Nvidia den AD102 allerdings um einen ganzen GPC und zwei weitere TPCs beschnitten. Summa summarum kommt die erste Ada GPU dann noch auf 176 ROPs, 16.384 Cuda-Kerne, 128 RT-Cores und 512 Tensor-Cores.

Nvidia
Die Speicheranbindung erfolgt über zwölf Speicher-Controller à 32-bit. An die insgesamt 384-bit sind 24 GB GDDR6X Videospeicher mit einer Übertragungsrate von 21 Gbps angebunden, woraus eine Speicherbandbreite von 1008 GB/s resultiert. Ein weiteres interessantes Detail hat Nvidia sowohl bei der Produktpräsentation als auch auf der offiziellen Homepage verschwiegen. So hat sich nämlich der L2-Cache im Vergleich zum Vorgänger stark vergrößert auf 72 MB.
Damit geht Nvidia den gleichen Weg wie AMD bei der Einführung von RX 6000 mit dem Infinity Cache. Auch an den Taktraten hat Nvidia stark geschraubt und gibt den Boost-Takt der RTX 4090 Founders Edition mit 2520 MHz an. Für die Fertigung des Grafikchips mit 76,3 Millarden Transistoren ist TSMC in der speziell für Nvidia angepassten N4-Node zuständig. Die TGP der Karte liegt bei 450 Watt und die Stromzufuhr erfolgt über einen 16-Pin-Anschluss, wobei ein entsprechender Adapter beiliegt. In der folgenden Tabelle haben wir alle technischen Spezifikationen im Vergleich zum Vorgänger aufgelistet:
Nvidia Geforce RTX 3090 Ti | Nvidia Geforce RTX 4090 | |
---|---|---|
GPCs | 7 | 11 |
TPCs | 42 | 64 |
SMs | 84 | 128 |
Tensor Kerne | 336 (3. Generation) | 512 (4. Generation) |
RT Kerne | 84 (2. Generation) | 128 (3. Generation) |
Textureinheiten | 336 | 512 |
ROPs | 112 | 176 |
Boost-Takt | 1860 MHz | 2520 MHz |
Speichergeschwindigkeit | 21 Gbps | 21 Gbps |
L2-Cache | 6 MB | 72 MB |
Videospeicher | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X |
Speicher-Interface | 384-bit | 384-bit |
Speicherbandbreite | 1008 GB/s | 1008 GB/s |
Fertigungsprozess | Samsung 8N | TSMC N4 |
Transistoren | 28,3 Milliarden | 76,3 Milliarden |
Stromanschluss | 1x 12-Pin mit Adapter auf 3x 8-Pin | 1x 12-Pin mit Adapter auf 4x 8-Pin |
TGP | 450 Watt | 450 Watt |
PCIe Schnittstelle | Gen 4 x16 | Gen 4 x16 |
UVP | 2249 Euro | 1949 Euro |
Verdopplung der Rechenleistung im Anwendungsbereich
Mit ihren 24 GB GDDR6X Videospeicher richtet sich die RTX 4090 weniger an Gamer, sondern vielmehr an Kreative, welche große Projekte mit ihrem PC bearbeiten wollen. Ein Blick auf die Performance-Werte zeigt, dass die AD102-GPU eine exzellente Wahl für Content Creator ist und einen gewaltigen Leistungssprung gegenüber der Vorgängergeneration bietet.

Sebastian Schenzinger

Sebastian Schenzinger

Sebastian Schenzinger
Eine Verdopplung der Rechenleistung gegenüber der RTX 3090 wie zum Beispiel in Blender oder im Octance Renderer ist keine Seltenheit. Und eine doppelte Rechenleistung bedeutet hier nichts anderes als eine halbierte Renderzeit, etwas das für Content Creator definitiv nicht zu vernachlässigen ist. Auch bei der Bild- oder Videobearbeitung liefert die RTX 4090 ein sehr überzeugendes Bild ab, auch wenn der Performance-Sprung hier bei weitem nicht so groß ausfällt, da die Grafikkarte nicht ansatzweise die ganze Zeit voll ausgelastet ist. Mehr Testwerte können Sie im .zip-File am Ende des Artikels finden.
Gewaltiger Leistungssprung beim Gaming
Nvidia selbst hat im Zuge der Präsentation von Ada Lovelace von einer Steigerung der Gaming-Performance um den Faktor zwei bis vier geredet. Allerdings sind diese Leistungswerte durch die Verwendung von DLSS 3 inklusive DLSS Frame Generation entstanden. Wie groß der tatsächliche Sprung bei der Bilddarstellung per Rasterisierung ausfallen wird, ließ sich dementsprechend nicht einschätzen.
Jetzt nach unseren Tests lässt sich sagen, dass uns Nvidia äußerst positiv überrascht hat, mit so einem großen Leistungsplus hätten wir nicht gerechnet. Tatsächlich ist die RTX 4090 so schnell, dass sie selbst in QHD-Auflösung je nach Spiel noch ins FPS-Limit läuft. Erst bei 3840 x 2160 Bildpunkten kann die AD102-GPU ihr volles Potential entfalten und das restliche Testfeld wortwörtlich deklassieren.

Sebastian Schenzinger
Im Schnitt über 13 getestete Spiele liegt die RTX 4090 um 66 Prozent vor der RTX 3090 Ti, um 76 Prozent vor der RTX 3090 und um 82 Prozent vor AMDs Radeon RX 6950 XT. Selbst in den anspruchsvollsten Spielen erreicht die RTX 4090 spielend dreistellige FPS-Werte, in denen die RTX 3090 Ti im Vergleich dazu nur auf 60 bis 70 Bilder pro Sekunde kommt. Nur in Cyberpunk 2077 fällt die RTX 4090 bei uns im Test auf zweistellige FPS-Werte, ist dort aber immer noch um 64 Prozent schneller als die RTX 3090 Ti. Den kleinsten Abstand konnten wir in Red Dead Redemption 2 mit immer noch beachtlichen 56 Prozent ermitteln. In anderen Spielen rechnet die RTX 4090 doppelt so schnell wie ihr direkter Vorgänger, so zum Beispiel in F1 2020 oder in Doom Eternal. Im Vergleich zur RTX 2080 Ti, dem Topmodell der vorletzten Generation, liegt die 4090 durchschnittlich (über alle getesteten Spiele) um den enormen Faktor von 2,7 meilenweit in Führung. Unsere Testergebnisse zu den Einzelspielen können Sie am Ende des Artikels als .zip-Datei finden.

Sebastian Schenzinger
Bereits in QHD-Auflösung befindet sich die RTX 4090 in acht Spielen im CPU-Limit oder kommt recht nahe ran, weshalb die GPU nicht mehr ihre volle Leistung entfalten kann. Da wir mit dem Ryzen 9 5950X noch auf einen Prozessor der Vorgängergeneration gesetzt haben, folgen in Kürze Zusatztest mit dem AMD Ryzen 9 7900X, welcher erst vor ein paar Wochen auf den Markt gekommen ist. Nichtsdestotrotz liegt die RTX 4090 im Schnitt immer noch beachtliche 48 Prozent vor der RTX 3090 Ti und 54 Prozent vor der RTX 3090. AMDs noch aktuelles Topmodell, die RX 6950 XT, ist um 53 Prozent geschlagen und der Abstand zur RTX 2080 Ti liegt bei 118 Prozent. Dennoch zeigt sich, dass die RTX 4090 für die 1440p-Auflösung fast schon Verschwendung ist, weil die GPU einfach zu schnell ist.

IDG
Der Vollständigkeitshalber haben wir auch noch Tests in 1080p-Auflösung durchgeführt. Letztendlich ist das aber so, als würde man ein wildes Tier in einen Käfig einsperren. Man merkt direkt, dass der RTX 4090 Auslauf fehlt, da sie ständig durch die CPU künstlich limitiert wird. So schrumpft der Vorsprung auf die RTX 3090 Ti auf nur noch 24 Prozent. Die Abstände zur RTX 3090 und RX 6950 XT liegen bei 27 respektive 23 Prozent.
Die erste, auch in UHD Raytracing-taugliche Grafikkarte
Vor guten vier Jahren hat Nvidia mit der RTX 2080 (Ti) die ersten Grafikkarten mit dedizierten Raytracing-Einheiten auf den Markt gebracht. Damals steckte die Strahlenberechnung in Echtzeit allerdings noch in den Kinderschuhen. Zu wenige Spiele haben das Feature überhaupt implementiert gehabt und zu groß war der Performance-Verlust, um von einem echten Mehrwert sprechen zu können.
Jetzt, zwei Grafikkartengenerationen später, können wir endgültig sagen, dass Raytracing erwachsen geworden ist und dass die RTX 4090 die erste Grafikkarte ist, welche auch in UHD-Auflösung uneingeschränkt Raytracing-tauglich ist. Und das ganz ohne die Verwendung von Bildhochskalierungstechnologien wie Nvidias Deep Learning Super Sampling (DLSS). So hat Nvidia mit Ada bei aktiviertem Raytracing sogar einen noch größeren Performance-Sprung vollzogen als das bei der Rasterisierung bereits der Fall ist.

Sebastian Schenzinger
Im Durchschnitt über sieben getestete Spiele liegt der Performance-Gewinn gegenüber der RTX 3090 Ti bei satten 81 Prozent. Die RTX 3090 ist mit einem Abstand von 96 Prozent geschlagen und AMDs RX 6950 XT sogar um 146 Prozent. Die annähernde Verdopplung der FPS-Werte des direkten Vorgängers sorgt dafür, dass die RTX 4090 in fast jedem Spiel auf flüssige Spielraten im Bereich von 70-80 FPS kommt, in dem selbst eine RTX 3090 Ti sich noch im 35 bis 45 FPS Bereich bewegt hat. Selbst in so anspruchsvollen Spielen wie Contol oder Metro Exodus mit unzähligen Raytracing-Effekten können wir jeweils rund 80 Bilder pro Sekunde messen und das ganz ohne DLSS. Einzig und allein in Cyberpunk 2077 reicht es bei uns im Test nicht für flüssige Spielraten. Nichtsdestotrotz erzielt die RTX 4090 auch in diesem Spiel mehr als eine Verdopplung der Bilder pro Sekunde, welche die RTX 3090 erreicht.

Sebastian Schenzinger
Wie stark die RTX 4090 ist, zeigt sich dann auch bei den Tests in 1440p-Auflösung. Mit der Ausnahme von Cyberpunk 2077 erzielt die AD102-GPU in jedem getesteten Spiel problemlos dreistellige FPS-Werte, ein Umstand, von dem wir bisher nur träumen konnten. Die RTX 3090 Ti reiht sich mit großem Abstand auf dem zweiten Platz dahinter ein. Im Durchschnitt ist die RTX 4090 immer noch um 74 Prozent schneller in QHD-Auflösung, ihren direkten Vorgänger schlägt sie um 82 Prozent.

Sebastian Schenzinger
Auch hier haben wir zusätzliche Tests in 1080p durchgeführt, wobei die RTX 4090 in dieser Auflösung schlichtweg unterfordert ist und trotz aktiviertem Raytracing oftmals ins CPU-Limit rennt. Dadurch schrumpft der Vorsprung auf die RTX 3090 Ti auf “nur” noch 49 Prozent, die RTX 3090 ist um 55 Prozent geschlagen. Deutlich schlechter sieht es für AMDs noch aktuelles Topmodell, die RX 6950 XT aus. Denn obwohl die RTX 4090 bereits mit angezogener Handbremse läuft, ist sie immer noch doppelt so schnell wie AMDs Spitzenmodell.
DLSS 3 inklusive Frame Generation für den ultimativen FPS-Boost
Wenn Sie noch mehr FPS haben wollen, können Sie DLSS aktivieren und zum Beispiel in Cyberpunk 2077 sogar in der neuen Version 3 inklusive DLSS Frame Generation. DLSS 3 analysiert das aktuelle sowie das vorangegangene Bild, um festzustellen, wie sich die Szene verändert hat. Der Optical Flow Accelerator liefert dem neuronalen Netz alle Informationen über die Änderung der Richtung und Geschwindigkeit der Pixel im Bildvergleich. Dieses neuronale Netz erzeugt dann die Zwischenbilder. DLSS Frame Generation kann also völlig neue Bilder generieren, ohne die Grafikpipeline zu beanspruchen. Das bedeutet, dass sowohl GPU-, als auch CPU-limitierte Spiele von DLSS 3 profitieren. Eine technisches Erklärvideo zu DLSS 3 gibt es hier. Wir haben uns DLSS 3 in den drei Spielen F1 2022, Cyberpunk 2077 und A Plague Tale Requiem angeschaut und der Performance-Gewinn ist signifikant.
Cyberpunk 2077 | Avg FPS | P1 FPS | Latenz | Watt | Takt |
RTX 4090 4K Nativ | 42 | 33 | 49 | 422 | 2718 |
RTX 4090 DLSS Performance | 98 | 73 | 28 | 351 | 2749 |
RTX 4090 DLSS Performance + Frame Generation | 145 | 126 | 36 | 345 | 2753 |
RTX 4090 DLSS Quality + Frame Generation | 110 | 94 | 44 | 384 | 2745 |
RTX 3090 Ti 4K Nativ | 25 | 18 | 72 | 451 | 1963 |
RTX 3090 Ti DLSS Performance | 65 | 54 | 32 | 438 | 2010 |
Selbst im Quality Mode, also der höchsten Qualitätsstufe, lassen sich die FPS in den drei Spielen um den Faktor 1,9 bis 2,6 steigern. Sie haben also in Cyberpunk nicht länger 42, sondern plötzlich 110 FPS. Im Performance-Mode liegt der Faktor dann bei 2,3 bis 3,4 gegenüber der nativen Auflösung. Wir haben testhalber auch mal nur DLSS ohne Frame Generation aktiviert, um den Unterschied zu messen, und je nach Spiel erhöhen sich die FPS durch die Aktivierung um 19 bis 48 Prozent. Allerdings steigt dadurch leider auch die Latenz um 22 bis 72 Prozent oder in Zahlen um bis zu 20 Millisekunden an, selbst mit der Aktivierung von Nvidia Reflex. Diesen Punkt muss man immer berücksichtigen. Gerade auch im Vergleich zur RTX 3090 Ti mit DLSS 2 sind die Performance Werte aber wirklich beeindruckend.
F1 2022 | Avg FPS | P1 FPS | Latenz | Watt | Takt |
RTX 4090 4K Nativ | 95 | 75 | 39 | 427 | 2717 |
RTX 4090 DLSS Performance | 198 | 141 | 18 | 366 | 2746 |
RTX 4090 DLSS Performance + Frame Generation | 235 | 202 | 22 | 359 | 2745 |
RTX 4090 DLSS Quality + Frame Generation | 188 | 165 | 27 | 383 | 2745 |
RTX 3090 Ti 4K Nativ | 61 | 50 | 41 | 476 | 1976 |
RTX 3090 Ti DLSS Performance | 141 | 110 | 18 | 459 | 2011 |
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich nicht nur die FPS-Werte erhöhen, sondern gleichzeitig die Leistungsaufnahme verringert. Alleine im Quality Mode sinkt die Leistungsaufnahme je nach Spiel um 38 bis 44 Watt, im Performance-Mode sind es sogar bis zu 77 Watt.
A Plague Tale Requiem | Avg FPS | P1 FPS | Latenz | Watt | Takt |
RTX 4090 4K Nativ | 74 | 69 | 32 | 429 | 2745 |
RTX 4090 DLSS Performance | 121 | 104 | 25 | 370 | 2745 |
RTX 4090 DLSS Performance + Frame Generation | 172 | 157 | 43 | 366 | 2745 |
RTX 4090 DLSS Quality + Frame Generation | 142 | 130 | 45 | 385 | 2745 |
RTX 3090 Ti 4K Nativ | 49 | 45 | 42 | 482 | 1986 |
RTX 3090 Ti DLSS Performance | 86 | 77 | 27 | 467 | 2010 |
In Kürze soll DLSS 3 in den folgenden Spielen verfügbar sein und ist zudem für mehr als 35 Spiele angekündigt:
- SUPER PEOPLE: Early Access ab 11. November 19 Uhr mit DLSS 3 verfügbar
- Loopmancer: DLSS-3-Update am 12. Oktober
- Justice ‘Fuyun Court’: Neuer Grafik-Showcase verfügbar am 12. Oktober mit DLSS 3
- Microsoft Flight Simulator: Start der Beta für Mitglieder des Xbox-Insider-Programms am 17. Oktober mit DLSS 3
- A Plague Tale: Requiem: Startet am 18. Oktober mit DLSS 3
Leistungsaufnahme niedriger als erwartet, sehr gute Effizienz und niedrige Temperaturen
Das ist eine sehr gute Überleitung, um auf die Leistungsaufnahme der RTX 4090 und auf die Effizienz von Ada Lovelace im Allgemeinen zu sprechen zu kommen. Die TGP der RTX 4090 gibt Nvidia mit 450 Watt an, womit sich die AD102-GPU genauso viel Leistung genehmigen darf wie die RTX 3090 Ti. Das ist natürlich ein sehr hoher Wert, aber deutlich niedriger als die Werte, welche in den Wochen vor dem Release durch das Internet gegeistert sind.
Hier war oftmals die Rede von 600 Watt oder sogar noch mehr für das Topmodell. Dass diese Zahlen tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen waren, verdeutlichen mehrere Faktoren. So liegt der RTX 4090 unter anderem ein Dongle von 1x 16-Pin auf 4x 8-Pin bei, worüber sich bis zu 600 Watt bereit stellen lassen. Wenn wir uns zudem mal die Kühlkörper der Custom-Modelle näher ansehen, dann wird schnell klar, dass diese für eine deutlich höhere Leistungsaufnahme als 450 Watt ausgelegt sind. Grund für die finale Senkung der Leistungsaufnahme dürfte TSMCs N4-Node sein, welche sich letztlich als noch effizienter herausgestellt hat, als sich Nvidia das ursprünglich erhofft haben dürfte.

Sebastian Schenzinger
Unsere Messergebnisse haben schließlich gezeigt, dass die RTX 4090 beim Gaming in 2160p-Auflösung nur in den seltensten Fällen die maximal möglichen 450 Watt überhaupt ausschöpft. Bei der Bilddarstellung per Rasterisierung liegt die Leistungsaufnahme im Schnitt über 13 Spiele deutlich niedriger bei “nur” 385 Watt. Das sind ganz 76 Watt als bei der RTX 3090 Ti, obwohl beide GPUs mit der gleichen TGP spezifiziert sind. Durch die Aktivierung von Raytracing steigt unser Messwert im Schnitt auf 405 Watt an, das sind zwar 20 Watt mehr, wir bewegen uns aber nach wie vor ein gutes Stück unter dem theoretischen Maximum. Auf die Effizienz, also das Watt-pro-FPS-Verhältnis, umgerechnet, ergibt sich dadurch ein exzellenter Wert für die RTX 4090.

Sebastian Schenzinger
Unser Effizienzranking führt die RTX 4090 damit deutlich an, selbst der bisherige Spitzreiter, die AMD Radeon RX 6800, muss sich um den Faktor 1,4 geschlagen geben. Im Vergleich zum direkten Vorgänger, der RTX 3090, hat sich die Effizienz um den Faktor 1,7 verbessert, was ein wirklich beachtlicher Sprung ist, gegenüber der RTX 3090 Ti liegt der Faktor sogar bei 2,0.

Sebastian Schenzinger
Erst bei einer Vollauslastung der Grafikkarte in FurMark über eine halbe Stunde kommen wir ans Limit der Leistungsaufnahme der RTX 4090. Im Schnitt über 30 Minuten stehen 458 Watt im Power Capture Analysis Tool zu Buche. Schön zu beobachten ist außerdem, dass Nvidia die Spannungs- und Lastspitzen im Vergleich zum Vorgänger deutlich besser in den Griff bekommen hat. So konnten wir bei den Last-Peaks im 10 Millisekunden Bereich einen maximalen Wert von 481 Watt ermitteln. Beim Vorgänger lag der prozentuale Unterschied im Vergleich zur durchschnittlichen Leistungsaufnahme noch bedeutend höher. Grund hierfür ist unter anderem der neu eingeführte PCI-Express 5.0 12VHPWR Stromanschluss, welcher es kompatiblen Netzteilen ermöglicht die Leistungsaufnahme der GPU ständig zu überwachen.

Sebastian Schenzinger
Trotz einer Vollauslastung der GPU über eine halbe Stunde, bleiben die Temperaturen auf einem sehr guten Level. Der Chip der RTX 4090 erhitzte sich bei diesem Test auf maximal 72 Grad Celsius, der GDDR6X-Videospeicher auf bis zu 74 Grad Celsius und die Hot Spot Temperatur lag bei maximal 83 Grad Celsius. In Anbetracht der sehr hohen Leistungsaufnahme von 458 Watt sind das sehr gute Werte. Die beiden Lüfter des Kühlkörpers drehten dabei mit maximal 1560 Umdrehungen pro Minute, womit die RTX 4090 Founders Edition aus dem geschlossenen Gehäuse nur mit einem leichten Säuseln herauszuhören ist.

Sebastian Schenzinger
Die niedrigen Temperaturen und die Tatsache, dass die RTX 4090 beim Gaming nur in den seltensten Fällen ins PowerLimit rennt, sorgen dafür, dass konstant sehr hohe Taktraten anliegen. Bei der Founders Edition konnten wir einen maximalen Takt von 2775 MHz ermitteln. Selbst beim Gaming in UHD-Auflösung liegt die Taktrate im Schnitt noch bei 2743 MHz und damit nur knapp unter dem Maximal-Takt. Für ein Topmodell ist das ein extrem guter Wert. Gegenüber dem Vorgänger, der RTX 3090, hat sich die Taktrate beim Gaming um fast 1 GHz (!) erhöht, ein absolut aberwitziger Sprung, welcher aber auch die enorme Performance-Steigerung erklärt.
Gerade bei den kleineren Ablegern von Ada Lovelace ist es deshalb absolut nicht unwahrscheinlich, dass diese bereits ab Werk die 3 GHz Marke durchbrechen können. Ein Umstand, der vor dem Test als äußerst unwahrscheinlich galt, hatten die Ampere Grafikkarten noch mit der 2 GHz Hürde zu kämpfen. Der Umstieg von Samsungs 8N Fertigungsverfahren auf TSMCs N4-Node machen es möglich.
Preisliche Einordnung und Verfügbarkeit
Die Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition ist ab dem 12. Oktober um 15 Uhr für 1.949 Euro erhältlich. Im Vergleich zur RTX 3090 verlangt der Hersteller einen satten Preisaufschlag, diese ist zum Release nämlich für 1.499 Euro an den Start gegangen. Tatsächlich ist der Hersteller an der Preiserhöhung um 450 Euro aber nur zu einem recht geringen Anteil Schuld. In den USA hat sich der Preis nämlich nur um 100 US-Dollar von 1.499 US-Dollar auf 1.599 US-Dollar erhöht. Es gibt zwei Gründe, warum die RTX 4090 hierzulande so viel teurer ist als ihr Vorgänger. Der erste Grund ist der aktuell schwache Eurokurs. War ein US-Dollar zum Release der RTX 4090 noch 0,85 Euro wert, so liegt der aktuelle Umrechnungskurs bei 1,02. Hinzu kommt, dass die deutsche Mehrwertsteuer zum damaligen Zeitpunkt von 19 Prozent auf 16 Prozent herabgesetzt war. Verrechnen wir die 1.599 US-Dollar mit diesen beiden Faktoren resultieren daraus 1.941 Euro, was ziemlich exakt auf dem Level der UVP von 1.949 Euro liegt.
Somit hat sich der tatsächliche Preis nur um 100 US-Dollar, respektive knappen sieben Prozent erhöht. In Anbetracht der erbrachten Mehrleistung und der zusätzlichen Features wie DLSS 3 ist dieser Preisaufschlag durchaus gerechtfertigt. Man darf an dieser Stelle auch nicht vergessen, dass sich die RTX 4090 an Enthusiasten und Content Creator richtet und nicht an den Otto-Normal-Verbraucher, welcher die Leistung der RTX 4090 sowieso nicht voll ausreizen kann. Ada Lovelace macht im ersten Test einen äußerst vielversprechenden Eindruck und definitiv Lust auf mehr. Es bleibt zu hoffen, dass es auch in der Mittelklasse einen ähnlichen Sprung hinsichtlich der Performance und der Effizienz geben wird.
Fazit
Die Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition lässt bei uns im Test Erinnerungen an die vielgelobte Pascal-Generation hochkommen. Damals war es Nvidia gelungen, die Gaming-Performance in UHD-Auflösung gegenüber dem Vorgänger um 75 Prozent zu erhöhen, ein Leistungssprung, der alles andere als gewöhnlich ist. Die Rechenleistung der ersten GPU auf Basis von Ada Lovelace ist schlichtweg als brachial zu beschreiben und der Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgänger ähnlich groß.
Am Ende des Tages messen wir bei den Gaming-Tests in UHD-Auflösung bei der Bilddarstellung per Rasterisierung ein Plus von 75 Prozent gegenüber der RTX 3090. Selbst das ehemalige Topmodell, die RTX 3090 Ti, wird noch um gute 66 Prozent geschlagen und auch AMDs Radeon RX 6950XT spielt eine Liga darunter. Noch mehr glänzen kann die RTX 4090 bei aktiviertem Raytracing. Mit einem Leistungsplus von 81 Prozent gegenüber dem alten Flaggschiff präsentiert sich die RTX 4090 als erste Grafikkarte, die in der 2160p-Auflösung voll Raytracing-tauglich ist – und das ohne die Aktivierung von DLSS.
Mit DLSS in der neuen Version 3 inklusive DLSS Frame Generation lassen sich selbst in den anspruchsvollsten Spielen bei aktiviertem Raytracing und den höchsten Grafikeinstellungen problemlos dreistellige FPS-Werte erreichen. Trotz der auf dem Blatt sehr hohen maximalen Leistungsaufnahme von 450 Watt, erweist sich die RTX 4090 bei unseren Gaming-Tests als äußerst effizient, denn dieses Limit erreicht sie nur in den seltensten Fällen. Im Vergleich zur RTX 3090 hat sich die Effizienz um Faktor 1,7 verbessert. Das enorme Leistungsplus ist unter anderen auf die starke Takterhöhung zurückzuführen, wir konnten bei den Tests bis zu 2775 MHz messen. Dank dem sehr guten Kühlkörper liegen die Taktraten beim Gaming auf einem konstant hohen Level.
Aufgrund des 24 GB großen GDDR6X-Videospeicher richtet sich die RTX 4090 aber nicht nur an Gamer, sondern auch an Kreativanwender. Auch hier kann die AD102-GPU auf ganzer Linie überzeugen. Egal ob bei Renderaufgaben, mathematischen Berechnungen oder Simulationen erweist sich die RTX 4090 als bis zu doppelt so schnell im Vergleich zur RTX 3090 Ti. Leider schreckt die sehr hohe UVP von 1949 Euro vom Kauf ab, welche Nvidia für die hauseigene Founders Edition ausruft. Der hohe Preis ist aber zum Teil auf den schwachen Eurokurs zurückzuführen, die offizielle UVP in US-Dollar hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur um 100 US-Dollar erhöht. Ein Aufpreis, welcher in Anbetracht der erbrachten Mehrleistung durchaus gerechtfertigt ist. Trotzdem richtet sich die RTX 4090 in erster Linie an Enthusiasten, welche bereit sind, 2000 Euro für die mit Abstand schnellste Grafikarte auf dem Markt auszugeben.
Testsystem und Testergebnis-Download
In der folgenden Tabelle finden Sie die verwendete Test-Hardware aufgelistet.
Alle Testergebnisse bieten wir Ihnen hier als ZIP-Datei zum Download.
Haupttestsystem | Zusatztests mit DLSS 3 | |
---|---|---|
CPU | AMD Ryzen 9 5950X (OC via CTR 2.1) | AMD Ryzen 9 7900X |
Mainboard | MSI MEG X570 Godlike | ASUS ROG Crosshiar X670E Hero |
BIOS | E7C34AMS.1C6 | 0705 |
BIOS-Settings | manual RAM Tuning, manual CPU Tuning, BAR-Support, Fans PWM (manual fan curve) | EXPO-Profil 2, BAR-Support |
CPU-Kühler | G.Skill ENKI 360 (manual fan curve) | ASUS ROG Ryujin II (manual fan curve) |
RAM | 4x 8 GB G.Skill Trident Z Neo @ 3800 MHz CL14-15-14-29 | 2x 16 GB G.Skill Trident Z5 Neo @ 6000 MHz CL30-38-38-96 |
System-SSD | Western Digital WD_Black SN750 1 TB | |
Spiele-SSD | SanDisk SSD Plus 1 TB | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 Platinum 1000W | |
Gehäuse | be quiet! Silent Base 802 weiß, Glasfenster |