1. Die Windows-Sicherheits-App schnell ohne Umweg starten
Problem: Unter Windows 10 und 11 steuern Sie über die App Windows-Sicherheit die Funktionen und Einstellung aller integrierten Sicherheitsfeatures. Der Aufruf der App ist nur über Umwege möglich.
Lösung 1: Für die App Windows-Sicherheit gibt es keinen direkten Kurzbefehl, sodass Sie den Umweg über die Windows-Suche oder die Einstellungen-App („Datenschutz und Sicherheit –› Windows-Sicherheit“) gehen müssen. Einfacher ist es, die App an die Windows-Taskleiste anzupinnen. Dazu klicken Sie bei aktiver App mit der rechten Maustaste auf das Icon und wählen im Kontextmenü den Eintrag „An Taskleiste anheften“ aus. Das Icon verbleibt nun auch nach dem Schließen der App in der Taskleiste – ohne den grauen Strich darunter. Mit einem Klick auf das Symbol starten Sie die App. Sie wollen das Icon nicht mehr angezeigt bekommen Dann wählen Sie „Von Taskleiste lösen“ im Kontextmenü.
Lösung 2: Erstellen Sie eine Desktop-Verknüpfung für die App Windows-Sicherheit. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle auf den Windows-Desktop und wählen „Neu –› Verknüpfung“. Im folgenden Fenster tippen Sie
%windir%explorer.exe windowsdefender
ein und klicken auf „Weiter“. Danach geben Sie der Verknüpfung einen Namen und bestätigen mit einem Klick auf „Fertig stellen“. Falls Sie das Explorer-Icon tauschen wollen, stellen Sie den Mauszeiger auf das Icon und drücken gleichzeitig die Alt- und Eingabetaste. Im „Eigenschaften“-Fenster klicken Sie auf „Anderes Symbol“ und geben den Pfad
%ProgramFiles%Windows DefenderEppManifest.dll
ein. Wählen Sie dann das erste Icon mit einem Klick auf „OK“ aus und schließen Sie das Fenster mit einem weiteren Klick auf „OK“.
2. Schneller Zugriff auf die Funktionen und Einstellungen per Defender UI
Problem: In der App Windows-Sicherheit sind viele Optionen schwer oder nicht zugänglich. Das erschwert Bedienung und Konfiguration des Virenschutzes.

Lösung: Anstatt sich mühsam durch die Einstellungen zu wühlen, empfiehlt sich die Freeware Defender UI Nach Installation und erstem Start stellen Sie „Deutsch“ als Sprache ein. Besonders praktisch Über die vier Sicherheitsprofile „Empfohlen“, „Interaktiv“, „Aggressiv“ und „Standard“ stellen Sie vordefinierte Konfigurationen für verschiedene Sicherheitsstufen ein. Danach kommen Sie zu den Einstellungen. Defender UI fasst alle möglichen Optionen an einem Ort zusammen. Darunter befinden sich auch versteckte Funktionen, die sonst nur über Gruppenrichtlinien, die Powershell oder per Registry-Eintrag verfügbar wären. In den Reitern „Startseite“, „Grundlegend“, „Erweitert“, „ASR-Regeln“ und „DefenderGuard“ lassen sich die einzelnen Schutzfunktionen mit Defender UI bequem per Schalter ein- und ausschalten.
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3. Die App Windows-Sicherheit lässt sich nicht mehr öffnen
Problem: Sie wollen die App Windows-Sicherheit öffnen. Aber alle Wege über die Suche und eine zuvor angelegte Desktopverknüpfung scheitern. Eine Fehlermeldung erscheint jedoch nicht.

Lösung: Die gute Nachricht zuerst. Auch wenn die App nicht startet, arbeiten die entsprechenden Hintergrunddienste von „Viren- & Bedrohungsschutz“ sowie „Firewall- & Netzwerkschutz“ weiter und schützen den PC vor Schädlingen. Trotzdem soll natürlich auch die App wieder funktionieren. Das gelingt durch Zurücksetzen in den Windows-Einstellungen. Mit der Tastenkombination Windows-I öffnen Sie die Einstellungen-App. Hier gehen Sie zu „Apps“ und klicken rechts im Fenster auf „Apps & Features“. Unterhalb der App-Liste geben Sie „Windows-Sicherheit“ als Suchbegriff ein. Rechts neben dem angezeigten Treffer klicken Sie auf die drei Punkte und dann auf „Erweiterte Optionen“. Im folgenden Fenster scrollen Sie nach unten bis zum Abschnitt „Zurücksetzen“. Wählen Sie zuerst „Reparieren“, Windows versucht nun, die App wieder in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Klappt das nicht, sollte der Befehl „Zurücksetzen“ funktionieren.
AV-Atlas detaillierter Überblick zur aktuellen Bedrohungslage
Wollen Sie wissen, welche digitalen Gefahren gerade drohen Dann ist die Webseite portal.av-atlas.org von AV-Test eine gute Anlaufstelle. Dort erhalten Sie Zahlen zur weltweiten Verbreitung von Malware und unerwünschten Programmen (PUA) sowie Warnungen vor aktuellen Bedrohungen.
Das Dashboard ist die Startseite des AV-Atlas von AV-Test Schon hier erhalten Sie einen Überblick zur aktuellen Bedrohungslage sowie Zusammenfassungen der untergeordneten Seiten. Die Kacheln liefern in der obersten Reihe wie bei einem Rechenschaftsbericht Daten zu den Aktivitäten von AV-Atlas rund um Malware. Darunter sehen Sie Beispiele für neu entdeckte oder auch erneut vermehrt auftretende Schadprogramme und PUA. Die großen Kacheln im unteren Bereich der Seite zeigen Diagramme, Grafiken und Statistiken zur derzeitigen Malware-Situation weltweit. Einen ausführlichen Ratgeber zur Nutzung des Dashboards und der zahlreichen Infos finden Sie hier .
4. Schneller Online-Check auf Schädlinge mit bis zu 70 Virenscannern
Problem: Der unter Windows installierte Virenscanner schlägt bei einer Datei Alarm. Sie wollen jedoch eine zweite Meinung, ob sich wirklich ein Schädling eingeschlichen hat.

Lösung 1: Von der Installation eines zweiten Virenscanners sollten Sie absehen, denn in der Regel kommen sich die Programme in die Quere. Doch es gibt eine Ausnahme Neben dem Windows-Defender kann eine zweite Antiviren-Software installiert werden. Das Microsoft-Programm erkennt das und schaltet sich ab. Für eine zusätzliche Virenprüfung ist die Webseite Virustotal jedoch besser geeignet.
Hier laden Sie eine Datei auf zwei Arten hoch Entweder Sie ziehen eine im Explorer markierte Datei mit der Maus auf die im Browser geöffnete Webseite oder klicken auf „Choose File“. Anschließend wählen Sie die betreffende Datei im Explorer aus und bestätigen mit einem Klick auf „Öffnen“. Direkt nach dem Upload beginnt der Scan mit bis zu 70 Anti-Viren-Engines, darunter Avira, Bitdefender, Eset, Malwarebytes, McAfee, Panda, Sophos. Symantec und Trendmicro.

Lösung 2: Mit dem kostenlosen Virustotal Uploader laden Sie Dateien auch per Desktop-App hoch. Nach der Installation müssen Sie nur eine kleine Hürde überspringen. Klicken Sie auf „More“ und stellen Sie die Sprache auf „German“ um. Dann drücken Sie „API-Schlüssel abrufen“ und registrieren sich mit einem Benutzerkonto bei Virustotal. Anschließend erhalten Sie den API-Schlüssel und fügen ihn im „Einstellungen“-Fenster des Virustotal Uploaders ein. Setzen Sie dann ein Häkchen bei „Direct file upload“ und bestätigen Sie mit einem Klick auf „Speichern“. Nun können Sie eine Datei in das Desktop-Fenster ziehen; nach dem Upload startet die Prüfung. Alternativ wählen Sie eine Datei im Explorer, klicken mit der rechten Maustaste und wählen im Kontextmenü „Upload to VirusTotal“.
5. Garantiert virenfreie Dateien von Alarmmeldungen ausschließen
Problem: Sie haben eine verdächtige Datei bei Virustotal scannen lassen und als sicher klassifiziert. Trotzdem schlägt Ihr lokaler Virenscanner ständig Alarm und meldet einen Schädlingsfund.

Lösung: Viele systemnahe Tools wie die von Nirsoft und Sysinternals als Bestandteil vom Windows System Control Center (WSCC) werden von manchen Virenscannern zu Unrecht in Sippenhaft genommen und fälschlicherweise als Schädling eingestuft. Auf eigene Gefahr schließen sie solche Dateien vom Virenscan aus – und zwar von der Prüfung beim Ausführen und von regelmäßigen Scans.
Im Windows Defender funktioniert das von Haus aus recht kompliziert In der App Windows-Sicherheit gehen Sie zu „Viren- & Bedrohungsschutz“, klicken dann rechts im Fenster auf „Einstellungen verwalten“ und scrollen auf der nächsten Seite nach unten zu „Ausschlüsse“. Nach einem Klick auf „Ausschlüsse hinzufügen oder entfernen“ geben Sie danach an, welche Datei, welcher Ordner, welcher Dateityp oder welcher Prozess von der Virenprüfung ausgeschlossen werden soll.
Einfacher und schneller funktioniert es mit dem Tool Defender UI (siehe Punkt 2). Dann wird das Kontextmenü von Dateien und Ordnern im Explorer um den Eintrag „DefenderUI Add Exklusion“ erweitert. Nachdem Sie die für eine Datei beziehungsweise ein Verzeichnis ausgeführt haben, müssen Sie nur noch ein Desktop-Fenster mit „Ja“ bestätigen.
Für andere Virenscanner stellen Sie dies in der jeweiligen Software ein. Bei Bitdefender gehen Sie zu „Benachrichtigungen“ und dann zum Listeneintrag mit der Alarmmeldung. Nach einem Klick auf den Pfeil rechts am Ende der Zeile klappen weitere Details auf. Per Klick auf „Zu den Ausnahmen hinzufügen“ ist die Datei auf der Ausschlussliste.
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6. Virenfreies Mail-Postfach beim Provider konfigurieren
Problem: Sie erhalten immer wieder Mails mit infizierten Dateianlagen. Die werden zwar vom lokal installierten Virenscanner erkannt. Besser aber ist es, wenn die Nachrichten erst gar nicht bei Ihnen ankommen.

Lösung: Die meisten E-Mail-Anbieter wie Google, Outlook, Web.de und GMX sowie Internetprovider wie Strato und Domainfactory können eingehende Mails auf einen Virenbefall prüfen und sie bei Alarm von der Zustellung ausschließen. Anhänge in Outlook- und Gmail-Nachrichten, die Sie senden und empfangen, werden automatisch auf Viren überprüft.
Bei anderen Anbietern muss die entsprechende Option vom Nutzer erst selbst aktiviert werden. Kontrollieren Sie daher die Einstellungen.
Bei GMX beispielsweise öffnen Sie die „Einstellungen“ und gehen links in der Navigationsleiste im Bereich „Sicherheit“ zu „Spam- und Virenschutz“. Im rechten Fensterbereich sollte vor der Option „Virenschutz aktivieren“ ein Häkchen gesetzt sein. Nur dann kontrolliert der GMX-Virenschutz alle ein- und ausgehenden Mails auf Schädlingsbefall.
Neben Mailanbietern gibt es noch Internetprovider, bei denen Sie passend zu Ihrer Domain Postfächer und Mailadressen einrichten. Bei Domainfactory beispielsweise melden Sie sich im Kundenbereich an und rufen die Einstellungen für eine Mailadresse auf. Hier setzen Sie ein Häkchen hinter „Virenverseuchte E-Mails verwerfen“. Alle als infiziert erkannten Nachrichten werden dann automatisch ohne weitere Benachrichtigung gelöscht.
Vorsicht Mails, die auf bösartige Webseiten verlinken oder per Skript gefährliche Schädlinge aus dem Internet nachladen wollen, werden von den Virenscannern der Mailprovider in den überwiegenden Fällen nicht erkannt. Hier sollten die lokalen Virenwächter Alarm schlagen.
7. Der Windows-PC ist infiziert und muss von Schädlingen gesäubert werden.
Problem: Ihr eigener PC ist definitiv virenverseucht. Das Säubern der Dateien und vom Windows-System im laufenden Betrieb scheitert. Was tun
Lösung 1: Viele Virenscanner bringen eine eigene Rettungsumgebung mit, um hartnäckige Viren loszuwerden. Bei Bitdefender gehen Sie in der Benutzeroberfläche zu „Schutz –› Virenschutz“ und klicken dann auf „Öffnen“ rechts hinter „Rettungsumgebung“. Im folgenden Hinweisfenster drücken Sie „Neustart“. Der PC wird neu gebootet und direkt mit der Rettungsumgebung gestartet. Ohne weitere Rückfrage wird der gesamte Rechner auf Schädlinge untersucht. Haben Sie Geduld, das kann eine Weile dauern.
Infizierte Dateien werden gesäubert. Klappt das nicht, werden sie gelöscht. Danach wird der PC wieder normal gestartet – und Sie arbeiten in einem virenfreien System.
Lösung 2: An einem fremden PC können Sie mit einem bootfähigen Medium wie CD, DVD oder USB-Stick ein Notfallsystem starten, das einen Virenscanner mitbringt. Empfehlenswert ist das Rescue System von Avira . Mit Rufus übertragen Sie das Abbild auf einen USB-Stick. Mit diesem lässt sich der PC in einer Linux-basierten Notfallumgebung starten. Hier führen Sie einen Virenscan durch und beseitigen die Schädlinge.
Erste Hilfe: 3 schnelle Tipps bei Virenbefall
Es ist inzwischen ganz normal, dass der Virenscanner mehrfach warnt und Schadcode meldet. Das kann beim Empfang einer Spammail sein, beim Aufruf einer Webseite oder beim Anstecken eines USB-Sticks von Freunden und Kollegen.
1. Idealerweise haben Sie den Virenscanner so eingerichtet, dass die Datenträger regelmäßig auf Schädlinge untersucht und alle Dateiaktionen überwacht werden. Bewahren Sie bei einer Alarmmeldung stets die Ruhe und vertrauen Sie dem installierten Virenschutz. Infizierte Dateien werden automatisch in einen speziellen Quarantänebereich geschoben und können dort keine Gefahr mehr anrichten.
2. Falls es sich um eine ausführbare Programmdatei handelt, kann es sich um einen Fehlalarm handeln. Vor allem systemnahe Tools zeigen immer wieder charakteristische Merkmale eines Schädlings. Um sicherzugehen, sollten Sie einen zweiten Virenscan durchführen und die Datei zu Virustotal hochladen. Alternativ laden Sie ein tagesaktuelles Tool wie McAfee Stinger und führen damit einen Zusatzscan durch.
3. Vertrauen Sie nur Ihrem lokalen Virenschutz und lassen Sie sich keinesfalls von Browser-Pop-ups aufschrecken. Hier werden fingierte Virenwarnungen eingeblendet, die Sie zum Kauf spezieller Reinigungs-Tools animieren sollen.