FDP-Chef Christian Lindner hat das Thema Rundfunkbeiträge für sich entdeckt. Nachdem Lindner erst vor wenigen Tagen forderte, dass die Gehälter der Intendanten nicht höher als des Bundeskanzlers sein sollen, legt er nun nach: Mit der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender zur Beisetzung von Queen Elisabeth II.
Beisetzung der Queen als Beispiel
Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet , dass Lindner “erhebliches Einsparpotential” bei ARD, ZDF und Deutschlandradio sieht. Als Grund für eine These nimmt er aber nicht etwa die Selbstbedienungsmentalität einer Patricia Schlesinger beim rbb oder die Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft und Zensurvorwürfe beim NDR und auch nicht die lukrativen Nebenjobs und die großzügige Dienstwagenregelung beim Bayerischen Rundfunk – alles von den Rundfunkbeiträgen der Zuschauer bezahlt. Stattdessen kritisiert Lindner die zeitgleiche Parallelberichterstattung zum Begräbnis der Queen. Denn ARD, ZDF und Phönix hatten live und unabhängig voneinander über dieses Ereignis berichtet.
“Dass ARD, ZDF und Phoenix live und parallel vom Begräbnis der Queen aus London senden und mit jeweils eigenem Personal in London sind, belegt anschaulich, dass es erhebliches Einsparpotential gibt”, zitiert die Zeitung den Finanzminister. Laut der Neuen Osnabrücker Zeitung waren aus Deutschland rund 50 Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Sender zeitgleich in London vor Ort. Zuvor hatte es bereits Kritik am Personaleinsatz von ARD und ZDF beim CDU-Parteitag gegeben, wo 58 Redakteure im Einsatz waren.
Linder: “Die Gebührenerhöhungen auszusetzen entlastet die Menschen in einer Zeit rapide steigender Preise”. Wobei hierzu festgestellt werden muss, dass aktuell keine Gebührenerhöhung ansteht. Auch wenn die Produzenten das gefordert haben: Rundfunkbeitrag soll bald steigen – fordern TV-Produzenten .
Mittelfristig ist aber in der Tat mit einer weiteren Erhöhung des Rundfunkbeitrags zu rechnen:
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Anreiz zur Verschlankung
Zudem würde Lindner zufolge ein Aussetzen der Gebührenerhöhungen als Anreiz für die Anstalten dienen, schlanker zu werden und sich auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren. “Ich bin mir sicher, dass durch Kooperation hohe Summen gespart werden können, ohne dass sich dies am Programm negativ bemerkbar macht”, zitiert die Zeitung den FDP-Chef.
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