Update (21.09.2022, 9:45 Uhr): Wir haben die deutschen Preise für die RTX 4080 und RTX 4090 hinzugefügt. Die RTX 4080 wird ab November 2022 laut Angaben von Nvidia ab 1.099 Euro in der 12-GB- und ab 1.469 Euro in der 16-Gigabyte-Variante erhältlich sein. Den Preis für die RTX 4090 gibt Nvidia mit ab 1.949 Euro an. Update Ende.
Nvidia-Chef Jensen Heng hat bei seiner GTC-Keynote am Dienstagabend offiziell die ersten Geforce RTX 4000 Grafikkarten mit der neuen, auf der Nvidia-Ada-Lovelace-Architektur basierenden GPU angekündigt. Nvidia spricht von einer “revolutionären Leistung für Gamer und Kreative” und von einem “bedeutenden Generationswechsel in Sachen Leistung und Effizienz”. Die neue Serie unterstützt DLSS 3 und stehe “für eine neue Ära des Echtzeit-Raytracing und des neuralen Renderings, das KI zur Erzeugung von Pixeln nutzt”.

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Die neuen GPUs besitzen 76 Milliarden Transistoren und werden im 4-Nanometer-Verfahren hergestellt. Die GPU verfügt über einen neuen Streaming-Multiprozessor mit 90 Shader TFLOPs und einer im Vergleich zum Vorgänger verdoppelten Leistung und Energieeffizienz. Beim Raytracing kommt die dritte Generation der RT-Cores mit 200 RT TFLOPs zum Einsatz, was einer Steigerung der Leistung um 2,8x entsprechen soll. Beim “Deep Learning” kommt die vierte Generation der Tensor-Kerne mit 1.400 Tensor TFLOPs (etwa 5x mehr als bei der vorherigen Generation mit FP8-Beschleunigung) zum Einsatz.
Nvidia hat seine neue “Ada Lovelace”-Architektur eindeutig darauf ausgelegt, Raytracing-Aufgaben mit Höchstgeschwindigkeit zu bewältigen. Im Kern verwendet die GPU eine neues “Shader Execution Reordering”, um das Rendering traditioneller Spiele um 25 Prozent zu verbessern, wobei Raytracing-Szenen zwei- bis dreimal schneller dargestellt werden können.
Das ändert sich mit DLSS 3
Neben den Shader-Kernen zielen neue Technologien, die in der dritten Generation der dedizierten Raytracing-Hardware in Lovelace (wie Opacity Micro-Maps) eingeführt wurden, ebenfalls auf eine drastische Beschleunigung der Raytracing-Leistung ab. Aber Nvidias “RTX”-Vorstoß verlässt sich nicht nur auf die Kraft des Raytracing. Huang enthüllte auch DLSS 3, das auf einer neuen Generation von Tensor-Kernen läuft und die Version der zweiten Generation von Nvidias KI-verbesserter Upscaling-Funktion ersetzen soll.
Während frühere DLSS-Versionen mithilfe von maschinellem Lernen neue Pixel generierten und es Geforce-Grafikkarten ermöglichten, Spiele mit niedrigeren Auflösungen (für eine höhere Leistung) auszuführen, bevor sie an die Auflösung des Monitors angepasst wurden, generiert DLSS 3 völlig neue Frames, um die optimale hochskalierte Bildqualität zu ermitteln.
Was das bringt, werden unsere Tests zeigen. Mit der RTX-40-Serie könnte aber Echtzeit-Raytracing realisierbar werden.
Geforce RTX 4090 ab 12. Oktober und Geforce RTX 4080 ab November erhältlich
Die Geforce RTX 4090 wird mit 24 GB G6X Speicher für 1.599 US-Dollar ab dem 12. Oktober 2022 erhältlich sein. In Deutschland wird die RTX 4090 ab 1.949 Euro verfügbar sein.

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Nvidia verspricht bei der Geforce RTX 4090 eine doppelte und bis zu vierfache Leistung im Vergleich zur Geforce RTX 3090 Ti. Bei der Enthüllung erklärte der Nvidia-Chef, die RTX 4090 biete im Flight Simulator von Microsoft eine doppelte so hohe Leistung im Vergleich zur RTX 3090 Ti. Eine verdreifachte Leistung bei Portal RTX und eine vervierfachte Leistung bei Racer X.
“In komplett per Raytracing berechneten Spielen ist die RTX 4090 mit DLSS 3 bis zu 4 Mal schneller als die RTX 3090 Ti der letzten Generation mit DLSS 2”, betont Nvidia. Außerdem sei sie in aktuellen Spielen bis zu zweimal schneller bei gleichbleibendem 450W-Stromverbrauch. Die RTX 4090 besitzt 76 Milliarden Transistoren und 16.384 Cuda-Kerne. Mit dem 24 GB Hochgeschwindigkeitsspeicher GDDR6X von Micron soll die GPU genügend Leistung für konstant über 100 Bilder pro Sekunde in 4K-Spielen bieten.

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Die Geforce RTX 4080 wird es ab November 2022 mit 12 GB G6X und 16 GB G6X Speicher geben. Los geht’s ab 899 US-Dollar bzw. 1.099 Euro und das Modell mit mehr Speicher kostet ab 1.199 US-Dollar bzw. 1.469 Euro. Hier verspricht Nvidia die doppelte bis vierfache Leistung im Vergleich zur Geforce RTX 3080 Ti.

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Konkret besitzt die RTX 4080 16 GB, 9.728 CUDA-Cores und 16 GB Hochgeschwindigkeits-GDDR6X-Speicher von Micron. Mit DLSS 3 sei sie in aktuellen Spielen doppelt so schnell wie die GeForce RTX 3080 Ti und leistungsfähiger als die GeForce RTX 3090 Ti und das bei geringerem Stromverbrauch. Die RTX 4080 12GB verfügt dagegen über 7.680 CUDA-Kerne, 12 GB Micron GDDR6X-Speicher und mit DLSS 3 sei sie schneller als die RTX 3090 Ti, also das Flaggschiff der vorherigen GPU-Generation.
Die gesamte Familie der RTX-Grafikkarten
Mit den neuen RTX-4000er-Modellen erweitert Nvidia die Familie der RTX-Grafikkarten. Das Einsteigermodell bleibt (vorerst) die RTX 3060 mit einer UVP von 329 Euro. Es folgen die RTX 3070 und RTX 3080. Zu den neuen Top-Modellen gehören dann die RTX 4080 mit einem Startpreis ab 1.099 Euro und schließlich das neue Flaggschiff RTX 4090 mit einem Preis ab 1.949 Euro.
Ähnlich wie die RTX 3090 vor ihr ist die RTX 4090 zwar technisch gesehen eine Grafikkarte der Marke “Geforce”, aber sie ist nicht wirklich für Gamer gedacht. Stattdessen richtet sie sich mit großzügigen 24 GB GDDR6X-Speicher und dem stolzen Preis von 1.599 US-Dollar respektive 1.949 Euro eher an “Prosumer”. Also Nutzer, die die GPU tagsüber zum Arbeiten einsetzen und dann nachts in Spielen hohe Frameraten genießen wollen.
Die RTX40er-Preise sind höher als bei der RTX-30-Einführung
Die Befürchtungen über noch höhere Preise für die RTX 40-Serie haben sich jetzt bestätigt. Die RTX 4090 beginnt bei 1.599 US-Dollar, ein Aufschlag von 99 US-Dollar gegenüber der RTX 3090. Die Geforce RTX 4080 mit 16 GB kostet 1.199 US-Dollar, der gleiche Preis wie die RTX 3080 Ti und 400 US-Dollar mehr als die RTX 3080 mit 700 US-Dollar. Die 12-GB-RTX 4080 schließlich beginnt bei 899 US-Dollar, eine Erhöhung um 200 US-Dollar gegenüber ihrem Vorgänger.
Die Europreise liegen sogar noch deutlich höher. 1.949 Euro für die RTX 4090 ist ein Anstieg von 450 Euro gegenüber der RTX 3090, deren UVP zum Release bei 1.499 Euro lag. Die RTX 4080 liegt selbst in der günstigeren 12-GB-Variante mit 1.099 Euro stolze 400 Euro über der RTX 3080 (UVP: 699 Euro zum Release). Die 16-GB-Variante liegt bei 1.469 Euro und ist somit absurde 769 Euro teuer.
AMD bringt sich bereits in Stellung mit RDNA3
Wenige Stunden vor Jensen Huangs Keynote twitterte Radeon-Chef Scott Herkelman, dass AMDs Radeon-Karten der nächsten Generation RDNA3 am 3. November enthüllt werden, während AMD Technology Architect Sam Naffziger in einem Blogpost die enormen Effizienzverbesserungen von RDNA3 anpries. Das ist wohl ein direkter Schuss auf die mutmaßlich hohen Leistungswerte, die Nvidias RTX 40-Serie benötigen wird, um mit Spitzengeschwindigkeiten zu laufen.
Die neuen RTX-4000-Modelle im Kurzüberblick
RTX 4090:
– 16384 Cuda-Recheneinheiten
– Boost-Takt: 2,52 GHz
– 24 GB GDDR6X
– Leistungsaufnahme: 450 W
– UVP: 1599 US-Dollar, 1.949 Euro
– Release: 12. Oktober 2022
RTX 4080 (16 GB):
– 9728 Cuda-Recheneinheiten
– Boost-Takt: 2,51 GHz
– 16 GB GDDR6X
– Leistungsaufnahme: 320 W
– UVP: 1199 US-Dollar, 1.469 Euro
– Release: November 2022
RTX 4080 (12 GB):
– 7680 Cuda-Recheneinheiten
– Boost-Takt: 2,61 GHz
– 12 GB GDDR6X
– Leistungsaufnahme: 285 W
– UVP: 899 US-Dollar, 1.099 Euro
– Release: November 2022
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