Das in den Monaten Juni, Juli und August 2022 erhältliche 9-Euro-Ticket war für die Deutsche Bahn ein voller Erfolg. Das Statistische Bundesamt hat heute aktuelle Zahlen veröffentlicht, die zeigen, welche Auswirkungen die vergünstigte Fahrkarte auf Bahnreisen im Sommer hatte.
Doppelt so viele Reisen an den Wochenenden
Verglichen mit dem Sommer 2019 unternahmen die Menschen in Deutschland im Sommer 2022 44 Prozent mehr Bahnreisen mit Entfernungen über 30 Kilometern. Unter der Woche war die Zahl der Reisen in den drei Sommer-Monaten durchschnittlich ein Viertel höher als im Vergleichszeitraum 2019. An den Wochenenden verbuchte die Deutsche Bahn sogar mehr als doppelt so viele Reisen.
Keine Entlastung für den Straßenverkehr
Zur Entlastung des Straßenverkehrs hat das 9-Euro-Ticket jedoch augenscheinlich nicht beigetragen. Laut den Statistiken lagen die Reisen ab Distanzen von 30 Kilometern sowohl unter der Woche als auch am Wochenende fast auf demselben Niveau wie 2019. Das günstige Ticket für die Bahn wurde von vielen Deutschen vor allem für längere Distanzen genutzt. Der Anstieg auf Strecken zwischen 100 und 300 Kilometern war mit 57 Prozent am höchsten. Mit dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets Ende August 2022 sieht sich die Deutsche Bahn nun wieder mit dem Vorkrisenniveau konfrontiert. Bahnreisen zwischen 30 und 100 Kilometern lagen Anfang September ein Fünftel unter dem Niveau von 2019, bei Strecken unter 300 Kilometer sind es -5 Prozent.
Bundesregierung plant Nachfolge-Ticket
Den Umsatz der Deutschen Bahn hat das 9-Euro-Ticket mit der Einführung im Sommer aber erheblich angekurbelt. Im Juni erzielte das Unternehmen den höchsten realen Umsatz seit 2015. Insgesamt verkaufte sich das 9-Euro-Ticket 52 Millionen Mal. Zehn Millionen weitere Tickets gingen an Bahnkunden, die bereits ein Monatsticket hatten. Im Rahmen eines neuen Entlastungspakets plant die Bundesregierung derzeit die Einführung eines Nachfolge-Tickets , das zwischen 49 und 69 Euro kosten könnte.