Nach dem Wettstreit der Weltmächte USA und Sowjetunion in den 1970er Jahren geriet unser Erdtrabant vorerst in Vergessenheit. Nun will die US-Raumfahrtagentur NASA mit dem Space Launch System im Rahmen des Artemis-Programms eine neuartige Rakete samt Orion-Raumschiff zum Mond schicken. Der Start der Rakete war heute für 14:33 Uhr angedacht. Aufgrund von Problemen konnte die Rakete aber noch nicht starten. Nach einem sechswöchigen Flug mit mehreren Umrundungen des Mondes kehrt das Raumschiff zur Erde zurück. In späteren Missionen sollen ab 2025 auch Menschen wieder die Reise zum Mond antreten.
Alternative Termine im September
Bis dahin wurden 93 Milliarden US-Dollar in das Projekt investiert. Da im Gegensatz zum System von SpaceX lediglich die Orion-Raumkapsel wiederverwendet werden kann, ist die NASA-Mission ungleich teurer als die Starship getaufte Großrakete der Firma von Elon Musk. Noch könnte jedoch das Wetter der Mondmission einen Strich durch die Rechnung machen. Die Chancen für einen heutigen Start der 98 Meter hohen Rakete stehen dennoch gut. Als Alternativtermine stehen noch der 2. und der 5. September zur Verfügung.
Raumstation über dem Mond
Das Artemis-Programm ist ambitioniert und umfasst eine dauerhafte Infrastruktur auf dem Mond. In Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und den Agenturen der Länder Japan und Kanada will die NASA in den kommenden Jahren eine Raumstation im Orbit des Mondes platzieren. Die Lunar Gateway getaufte Station soll als Startpunkt für bemannte Ausflüge zur Mondoberfläche genutzt werden. Darüber hinaus soll die Station auch als Basis für weitere Flüge ins All dienen.
Rückfahrkarte zur Erde
Der heutige Jungfernflug soll die Systeme für spätere bemannte Flüge testen. Nach einem mehrtägigen Flug erreicht das Raumschiff die Umlaufbahn des Mondes. Danach tritt die Fähre die Rückreise zur Erde an.