Ende Juli 2022 verkündete die russische Weltraumorganisation Roskosmos, dass sie sich nach 2024 von der ISS zurückziehen und stattdessen eine eigene Raumstation aufbauen wolle. Jetzt hat Russland ein Modell seiner geplanten Raumstation vorgestellt; ausgerechnet auf einer Militärmesse in der Nähe von Moskau, wie Reuters berichtet .
ROSS startet in zwei Stufen
Die neue Raumstation wird als “ROSS” bezeichnet. Roskosmos will sie in zwei Phasen starten, nennt dafür aber keine konkreten Termine. Laut Reuters sollen russische Staatsmedien für die erste Phase von einem Start zwischen 2025/26 und 2030 sprechen. Die zweite Phase soll dann zwischen 2030 und 2035 erfolgen.
Platz für maximal vier Kosmonauten
In der ersten Phase will Roskosmos eine Raumstation mit vier Modulen in Betrieb nehmen. Darin sollen zwei Kosmonauten leben können, denen 228 Kubikmeter Volumen zur Verfügung, wovon aber 19 Kubikmeter von wissenschaftlichen Geräten belegt werden. Später sollen zwei weitere Module und eine Serviceplattform mit insgesamt 667 Kubikmeter Volumen, davon 49 Kubikmeter für wissenschaftliche Geräte, folgen. Nach der Fertigstellung sollen bis zu vier Kosmonauten samt wissenschaftlicher Ausrüstung auf “ROSS” Platz finden.
Die neue Station soll den Kosmonauten einen viel breiteren Blick auf die Erde bieten als das derzeitige Segment der ISS, behaupten die Russen. Dmitri Rogosin, der Ex-Chef von Roskosmos, hatte angedeutet, dass die neue Raumstation bei Bedarf einen militärischen Zweck erfüllen könnte.
Nicht durchgehend besetzt
Anders als die ISS soll die neue russische Raumstation aber anscheinend nicht durchgehend von Menschen besetzt sein, sondern nur zwei Mal im Jahr für längere Zeiträume bemannt werden. Zwei Energiemodule sollen die Raumstation versorgen.