Bevor Sie herausfinden, wie schnell die Zentraleinheit (CPU) Ihres Computers sein sollte, ist es wichtig zu verstehen, was eine CPU tut und wie sie funktioniert. Sie können sich die CPU als das Herz Ihres PCs vorstellen. Der Prozessor benötigt eine Vielzahl von Komponenten, damit er funktioniert. Gleichzeitig wäre ohne ihn der gesamte Computer nicht funktionsfähig. Die CPU bekommt Informationen von Anwendungen und Programmen, dekodiert sie und setzt sie dann in die Tat um. Das kann alles sein, vom Starten eines Spieles bis zum Speichern eines Word-Dokuments.
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Während die CPU einen großen Teil der Arbeit in Ihrem PC erledigt, sendet sie auch Daten an andere Komponenten wie Ihren Grafikprozessor oder den Arbeitsspeicher. Diese Komponenten reagieren, indem sie eine Aktion ausführen, zum Beispiel einen visuellen Effekt auf dem Monitor anzeigen oder sofort auf Informationen in Ihrem Webbrowser zugreifen können. Als die ersten CPUs entwickelt wurden, bestanden sie aus einem einzigen Rechenkern. Heute sind Quad-Core- sowie Octa-Core-Prozessoren weitverbreitet – einige haben sogar bis zu 64 Kerne. Weil eine CPU über mehr als einen physischen Kern verfügt, kann sie mehrere Datenstränge gleichzeitig verarbeiten und ausführen. Wenn Sie Ihren Rechner einschalten und einen Webbrowser, eine Musik-Streaming-App und ein Spiel laden, kann ein Mehrkern-Prozessor diese Aufgaben schneller und effizienter erledigen als ein Einkern-Prozessor.

Je höher die Anzahl der CPU-Kerne ist, desto geringer wird der Leistungsunterschied zwischen den CPUs. Nehmen Sie beispielsweise den AMD Ryzen 9 5950X gegenüber dem Ryzen 9 5900X: Der 5950X hat 16 Kerne, während der 5900X über zwölf Kerne verfügt. Die direkten Vergleichstests zeigen, dass der Ryzen 9 5950X den 5900X nur knapp übertrifft, obwohl er abgesehen von den CPU-Kernen und der Taktrate beinahe identisch ist. Ein beträchtlicher Performance-Unterschied fällt aber auf, wenn wir dem Ryzen 9 5900X mit zwölf Kernen eine kostengünstigere CPU wie et- wa die AMD Ryzen 5 3600X mit sechs Kernen gegenüberstellen.
Bevor Sie allerdings bestimmen können, wie schnell die CPU Ihres Computers sein sollte, ist es wichtig, Ihre durchschnittliche CPU-Auslastung zu kennen. Denn schließlich möchten Sie nicht Hunderte von Euro in einen neuen Prozessor investieren, um festzustellen, dass Sie diesen nicht optimal ausnutzen. Um die CPU-Auslastung unter Windows 10 oder 11 zu prüfen, drücken Sie die Tastenkombination Strg-Alt-Entf und wählen den Task-Manager aus. Unter „Prozesse“ in der Spalte „CPU“ wird die CPU-Auslastung angezeigt und schwankt je nachdem, welche Anwendungen, Spiele oder Browser-Programme Sie gerade offen haben.

Die CPU-Auslastung im Leerlauf (wenn Sie eine Anwendung nicht aktiv nutzen) sollte bei etwa zwei bis vier Prozent liegen. In seltenen Fällen kann sie auch zehn Prozent erreichen, aber solange sie unter diesem Wert bleibt, können Sie davon ausgehen, dass Ihre CPU-Auslastung in etwa dem Durchschnitt für Ihre CPU und Ihr Betriebssystem entspricht.
Die Verwendung eines Browsers wie Google Chrome kann die CPU-Auslastung auf bis zu 15 Prozent ansteigen lassen und sogar darüber hinausgehen. Das hängt davon ab, wie viele Tabs Sie geöffnet haben. Sie können Ihre CPU-Auslastung verringern, indem Sie unerwünschte Tabs schließen. Wenn Sie sich etwa ein Youtube-Video ansehen oder einen Videoplayer verwenden, können Sie mit einer durchschnittlichen CPU-Auslastung von 5 bis maximal 15 Prozent rechnen.

Beim Spielen kommt jedoch eine leistungsstarke und schnelle CPU ins Spiel. Bei anspruchsvollen Spielen und Top-Titeln liegt die CPU-Auslastung häufig zwischen 30 und 70 Prozent. Wenn Ihre CPU nicht alle Kerne benutzt oder nicht schnell genug ist, steigt die Auslastung sprunghaft an und liegt oftmals bei über 70 Prozent, ohne wieder zu sinken. Stößt Ihre CPU an ihre Grenzen, so kann es sein, dass das Spiel aus Sicherheitsgründen abstürzt, um zu verhindern, dass die CPU überhitzt und Ihren Computer beschädigt. Wenn Sie die neuesten Spiele auf Ihrem Computer genießen möchten, lohnt sich die Investition in eine 3,5-GHz- oder eine 4-GHz-CPU zusammen mit mindestens 16 Gigabyte RAM und einem Grafikprozessor mit 8 Gigabyte VRAM oder mehr, um Engpässe und Überhitzungsprobleme zu vermeiden.
Alltägliche Computeraufgaben wie das Surfen im Internet, einfache Produktivitätsaufgaben und das Ansehen von Videos gelten nicht als hardwareintensiv und erfordern daher keine schnelle CPU. Ein Prozessor mit 1,3 GHz oder mehr ist für diese Aufgaben ausreichend. Wenn Sie jedoch ein eifriger Gamer oder Videobearbeiter sind oder Anwendungen im Einsatz haben, die für 3D-Animationen oder technische Software erforderlich sind, muss die CPU Ihres Computers schneller sein (etwa 3,5 GHz oder mehr), um die Intensität und Belastung zu bewältigen.
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