Update 26.7.2023: Heute eröffnen der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume (beide CSU) und der Vizepräsident für Digitalisierung und IT-Systeme der Technischen Universität München (TUM), Alexander Braun, die Hyperloop-Teststrecke in Ottobrunn.
Die Teströhre aus Beton ist 24 Meter lang. Darin befindet sich ein Testfahrzeug. Betreiber des Projekts ist die Technische Universität München (TUM).
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung vom Oktober 2022
Am 30. September 2022 war Spatenstich für die Hyperloop-Teststrecke der TU München in Ottobrunn. Die Teströhre besteht aus ultrahochfestem Beton und soll 24 Meter lang werden und 3,5 Millionen Euro kosten. 2023 sollen die Versuche beginnen. Menschen werden noch nicht mit der Kapsel befördert, sondern nur Gegenstände.
Das neue Testareal am TUM Standort in Ottobrunn/Taufkirchen lässt sich in drei grundlegende Bereiche einteilen, wie die Macher erklären: “Offensichtlichstes Bauteil des Demonstrators ist die Betonröhre, in der sich später die Passagierkapsel bewegen wird. Hier soll vor allem die Abdichtung im realen Maßstab erforscht werden, da das Hyperloop-System auf einem annähernd luftleeren Raum basiert.
Als zweiter großer Forschungsbereich wird die Kapsel selbst dienen. Neben dem Magnetschwebesystem liegt der Fokus hier auf der Sicherheit der Passagiere im Vakuum der Röhre. Dritter und letzter Bereich ist das Betriebsleitsystem und damit die Steuerung von Röhre und Kapsel und das Antriebssystem in der Röhre”. Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop, fährt fort: “Wir integrieren alle Schlüsselsysteme in den Demonstrator, wodurch die technische Umsetzbarkeit des Hyperloop-Konzepts ganzheitlich untersucht werden kann. Dank der Realisierung in Echtgröße und der realitätsnahen Passagierkabine kann im letzten Schritt die Anlage zertifiziert werden und somit für den Passagierbetrieb genutzt werden”.
Unter der Teströhre darf man sich also keine kilometerlange Röhre vorstellen. Denn gerade einmal 24 Meter lang ist diese erste Röhre aus Beton. In der luftdicht abgeschlossenen Röhre wird dann ein Vakuum erzeugt, sodass die Transportkapsel ohne Luftwiderstand magnetisch angetrieben vorwärts gleiten kann. Mit atemberaubender Geschwindigkeit. Bei den ersten Testfahrten werden sich aber nur Gegenstände in den Kapseln befinden.
Aus Science-Fiction wird Realität: Spatenstich beim @TUM_Hyperloop-Team der @TU_Muenchen. Der #Hyperloop ist die Vision einer völlig neuen und emissionsfreien Art der Fortbewegung mit über 400km/h. Wir bauen nun eine 24 Meter lange Teströhre für 3,5 Mio. Euro. #Hightech pic.twitter.com/sVPE67EXFA— Markus Söder (@Markus_Soeder) September 30, 2022
Irgendwann einmal sollen Menschen mit 850 oder sogar 1000 km/h durch die Röhre brausen.
Und wozu das Ganze?
Hyperloop-Kapseln wären deutlich schneller als Züge. Als Verkehrsmittel könnte der Hyperloop dem Verkehr einen völlig neuen Schub geben. Einige Rechenbeispiele bei einer angenommenen Hyperloop-Geschwindigkeit von 1000 km/:
München – Berlin: rund 34 Minuten
Berlin – Paris: rund 1 Stunde
Berlin – Brüssel: rund 42 Minuten
Doch bis tatsächlich Menschen im Regelbetrieb mit Hyperloop-Kapseln fahren, werden noch viele Jahre vergehen.
Das Münchner Hyperloopteam ist keineswegs ein unbeschriebenes Blatt, sondern hat ganz im Gegenteil schon viele Wettbewerbe gewonnen:
463 km/h: Team der TU München gewinnt erneut Elon Musks Hyperloop-Wettbewerb
Rekord mit 467 km/h: Münchner gewinnen Elon Musks Hyperloop-Wettbewerb
Hyperloop aus München erreicht 324 km/h