Unabhängig davon, ob Sie hauptsächlich mit Ihrem Smartphone fotografieren oder lieber eine Kompakt- oder DSLR-Kamera verwenden. Ihre besten Fotos wollen Sie wahrscheinlich bearbeiten, um ihnen den idealen Schliff zu geben, sie zuzuschneiden oder anderweitig noch besser zu machen. Schon die Foto-Apps auf dem Smartphone bringen brauchbare Funktionen mit. Wollen Sie jedoch mehr als nur Filter anwenden, den Kontrast anpassen und Bilder zuschneiden? Dann werden Sie mit Sicherheit zu Ihrem Laptop oder PC wechseln und eine spezielle Fotobearbeitungs-Software verwenden.
Die naheliegendste Wahl für die Bildbearbeitung sind die bekannten Profiprogramme Adobe Photoshop und Adobe Lightroom. Doch kaum jemand schließt als Privatnutzer ein kostenpflichtiges Abo ab oder kauft eine mehrere Hundert Euro teure Software. Besser, Sie verwenden eine preisgünstige Alternative mit ähnlichen Werkzeugen und Funktionen. Viele dieser Anwendungen korrigieren Ihre Bilder mit ein paar Mausklicks.
GIMP: Empfehlung der Redaktion (kostenlos)

©The GIMP Team
- Vorteile: Kostenlose Photoshop-Alternative
- Nachteile: Nicht die benutzerfreundlichste Option
- Preis: Kostenlos
Die Software GIMP (GNU Image Manipulation Program) gibt es im Grunde schon ewig. Man kann seine Ursprünge bis ins Jahr 1995 zurückverfolgen, als es als Open-Source-Äquivalent zu Photoshop entwickelt wurde. Heutzutage ist es für Windows, Mac-OS sowie Linux erhältlich – und immer noch völlig kostenlos. Auch wenn GIMP im Vergleich zu einigen der anderen Programme an der ein oder anderen Stelle etwas angestaubt wirkt, ist die Software mit seiner Vielzahl an Funktionen unsere Empfehlung der Redaktion bei den kostenlosen Programmen.

©GIMP
Es ist hilfreich, dass sich GIMP vom grundlegenden Aufbau der Benutzeroberfläche an Photoshop anlehnt. Das erleichtert den Ein- und Umstieg für alle, die etwa bereits geschäftlich mit der Adobe-Software gearbeitet haben oder dies in Zukunft geplant haben. Natürlich kopiert GIMP nicht jede Funktion von Photoshop und einige Werkzeuge sind weniger gut in der Handhabung – aber wir wollen uns nicht über eine kostenlose Software beklagen.
Corel Paintshop Pro 2022 Ultimate: Empfehlung der Redaktion (kostenpflichtig)

©Corel Corporation
- Vorteile: Großer Funkitionsumfabg, viele Extra-Tools
- Nachteile: Erfordert eine intensive Einarbeitung
- Preis: 53,99 Euro (befristetes Angebot, sonst 89,99 Euro)
Auch Hersteller Corel hat sich auf die Fahne geschrieben, die kreative Bildbearbeitung mittels KI-gestützten Werkzeugen und vielseitigen Fotofunktionen zu einfachen. Im Test funktioniert die intelligente Erkennung von Personen für die Anwendung von Bokeh-Unschärfe bei Porträts ebenso zuverlässig wie der Austausch eines Hintergrunds. Auch bei der smarte Skalierung von Fotos und der Rauschreduktion von Motiven kommen KT-Techniken zum Tragen. Insgesamt macht Paintshop Pro 2022 einen aufgeräumten Eindruck. Wer bereits mit einer Vorgängerversion gearbeitet hat, kommt mit der 2022-Version auf Anhieb zurecht.

Es gibt viele grundlegende Werkzeuge und pfiffige Funktionen. Restaurieren und reparieren Sie etwa alte Fotos mit dem Werkzeug „Bildfehlerentfernung“ und stellen Sie mit dem Werkzeug „Verblasste Farben korrigieren“ Farben und Kontrast in verblassten Fotos wieder her. Kombinieren Sie mehrere, unterschiedlich belichtete Aufnahmen derselben Szene, um ein HDR-Foto zu kreieren. Bearbeiten Sie außerdem Fotos, die mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen wurden. Interessant für Profis: Ebenen und Masken eignen sich für fortgeschrittene Bildbearbeitungen, Fotokompositionen und grafische Gestaltungen.
Paint.NET: Ideal für Einsteiger

©dotPDN LLC
- Vorteile: Unterstützt Ebenen, Filter und Kurven
- Nachteile: Nicht so viele Werkzeuge wie Photoshop
- Preis: Kostenlos
Der Name mag an MS Paint erinnern, aber Paint.NET kann sehr viel mehr als der simple Grafikeditor von Microsoft. So gibt es unter anderem Unterstützung für Ebenen, tolle Effekte und eine Vielzahl anderer Werkzeuge. Dennoch ist Paint.NET einfach zu bedienen – das Programm ist schnell und leichtgewichtig. Das macht es ideal für schnelle Bearbeitungen von Fotos. Klar, Sie müssen Abstriche beim Funktionsumfang machen. Aber braucht man für die gelegentliche Bildbearbeitung wirklich den ganzen Schnickschnack von Photoshop? Beachten Sie: Windows 10 und 11 installiert eine neue Version von Paint, mit der Sie 3D-Objekte erstellen können. Fotos lassen sich mit der App aber nicht bearbeiten. Stattdessen können Sie die integrierte Fotos-App von Windows ausprobieren.
Pixlr: Umfangreichen Funktionsumfang direkt im Webbrowser nutzen

©Inmagine Lab Pte Ltd
- Vorteile: Läuft im Webbrowser, gute Auswahl an Tools
- Nachteile: Einige Funktionen gibt es nur in der kostenpflichtigen Premium-Version
- Preis: Kostenlos, Premium-Version ab 7,99 Euro im Monat
Pixlr hat einen riesigen Vorteil gegenüber den meisten anderen Apps im Testfeld: Die Anwendung läuft komplett in Ihrem Webbrowser. Sie können also von jedem PC oder Tablet aus darauf zugreifen, ohne zuvor etwas installieren zu müssen. Es gibt zwei Versionen: Pixlr E ist ein Fotoeditor mit einem umfassenden Funktionsumfang für Profis. Einfacher und schneller in der Anwendung ist Pixlr X. Natürlich kann man in einem Browser nicht die volle Leistung eines lokal installierten Fotoeditors abrufen. Pixlr bietet trotzdem eine Menge Funktionen. Die E-Version hat uns in Bezug auf ihren Funktionsumfang überrascht – vor allem, weil sie so reibungslos läuft. Alternativ gibt es Desktop-Apps für Windows und Mac sowie mobile Apps für Android und iOS. Die Premium-Version ab 7,99 Euro monatlich bietet mehr Werkzeuge, Vorlagen, Symbole und KI- Cutout. Außerdem lassen sich Bilder bis 8.196 x 8.196 Pixel bearbeiten.
Photoscape X

©Everimaging
- Vorteile: Kann RAW-Dateien konvertieren, gute Auswahl an Filtern
- Nachteile: Unübersichtliches Werkzeugmenü
- Preis: Kostenlos, Pro-Version für 39,99 Euro
Photoscape ist ein solides kostenloses Fotobearbeitungsprogramm mit praktischen Extras: Erstellen Sie damit zum Beispiel auch animierte GIFs, konvertieren Sie RAW-Bilder in JPGs und fertigen Sie Diashows an. Wenn es um die eigentlichen Bearbeitungswerkzeuge geht, kann Photoscape nicht mit GIMP und anderen gut ausgestatteten Programmen mithalten. Mit den Kernfunktionen erledigen Sie aber einen Großteil der Aufgaben rund um das Bearbeiten und Optimieren von Fotos. Das standardmäßige kreisförmige Werkzeugmenü ist etwas unübersichtlich. Es gefällt Ihnen nicht? Dann wechseln Sie zum traditionelleren Raster. Damit greifen Sie auf die übliche Palette von Bearbeitungs- und Retuschewerkzeugen, einschließlich einer Vielzahl von Effekten und Filtern zu.
Fotor

©MOOII TECH
- Vorteile: Ideal für schnelle Korrekturen, viele Filter
- Nachteile: Keine Unterstützung für Plugins
- Preis: Kostenlos, Pro-Version ab 8,99 Euro im Monat
Fotor hat nicht den Anspruch, ein vollwertiger Fotoeditor zu sein. Was die Software bietet, ist eine große Auswahl an Fotoverbesserungswerkzeugen – direkt im Webbrowser wie Pixlr. Wenden Sie beispielsweise schnell Filter an und nehmen Sie einige grundlegende Retuschen vor. Außerdem verfügt Fotor über eine HDR-Option. Mit ihrer Hilfe fügen Sie mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen zu einem einzigen Bild zusammen. Die Farben und Details werden optimal ausbalanciert. Die ebenfalls kostenlose Desktop-Version von Fotor lässt sich separat installieren. Dann gibt es auch ein Stapelverarbeitungs-Tool, mit dem Sie dieselben Änderungen auf eine große Anzahl von Bildern gleichzeitig anwenden können, Das ist eine Funktion, die in vielen vergleichbaren Anwendungen fehlt. Es gibt auch eine kostenpflichtige Version mit erweiterten Funktionen.
Krita

©Krita project
- Vorteile: Open Source, gute Auswahl an Pinseln und Filtern
- Nachteile: Wenige Tutorials und kaum Community-Unterstützung
- Preis: Kostenlos
Die kostenlose App wurde von Künstlern für Künstler entwickelt. Dementsprechend sollen alle Werkzeuge vorhanden sein, die (Foto-)Künstler benötigen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Illustratoren und Texturkünstlern. Krita ist kein reines Fotobearbeitungsprogramm, obwohl Sie es natürlich für grundlegende Retuschen verwenden können. Der Schwerpunkt liegt eher auf der digitalen Malerei und dem Erstellen von Kunstwerken. Die Software stellt zahlreiche Pinsel zusammen mit einer praktischen Pinselstabilisierungsfunktion zur Verfügung. Zusätzlich importieren Sie Pinsel- und Texturpakete. Erst seit Kurzem werden HDR-Monitore in Windows unterstützt. Krita öffnet sogar PSD-Dateien, sodass die Software kompatibel zu Adobe in Photoshop ist.
Ashampoo Photo Optimizer 9

©Ashampoo
- Vorteile: Viele Automatikfunktionen, tolle Filter und Effekte
- Nachteile: Manuelle Bearbeitung etwas eingeschränkt
- Preis: 39,99 Euro
Bei der Ashampoo-Software gibt der Name das Einsatzgebiet vor. Dabei setzt das Programm auf Assistenten und Automatikfunktionen, um Fotos nach vorheriger Analyse in vielen Details zu verbessern. Wie es sich für ein solches 1-Klick-Bildoptimierungsprogramm gehört, werden unter anderem falsche Belichtungen, fehlender Kontrast oder falsche Farben ausgeglichen und korrigiert. Eine Vorschau zeigt schon vorab, wie das Foto nach der Optimierung aussehen wird. Eine Bildauswahl kann auch in einem Rutsch bearbeitet werden. So verschönern Sie Portraitaufnahmen, indem Sie rote Augen und Hautunreinheiten entfernen und die Zähne aufhellen. Darüber hinaus lassen sich Bilder zuschneiden, drehen und skalieren. Zusätzlich zu den üblichen Funktionen einer Bildbearbeitung gibt es auch verschiedene Effekte und Filter, die Sie auf beliebige Fotos anwenden. Aus einer Aufnahme wird dann etwa eine Skizze, ein Ölgemälde oder eine Vintage-Aufnahme im Stil der 1920er-Jahre.
Adobe Photoshop Elements

©Adobe
- Vorteile: Leistungsstarke Werkzeuge, Modus für geführte Bearbeitungen
- Nachteile: Erfordert mehr Einarbeitung
- Preis: 99 Euro
So leistungsfähig viele kostenlose Bildbearbeitungsprogramme auch sind, manchmal braucht man einfach etwas mehr Power. Und die will Photoshop Elements bieten. Der kleine Bruder von Photoshop bietet die meisten Funktionen und kostet nur einen Bruchteil. Um das klarzustellen: Elements wird nicht abonniert, sondern direkt gekauft. Neben allen Optionen zur Fotobearbeitung, die man erwarten kann, bietet Elements einige leistungsstarke Werkzeuge wie das inhaltsbezogene Entfernen von Objekten. Das bedeutet, dass Sie unerwünschte Personen oder andere Dinge ganz einfach aus Fotos eliminieren. Im Unterschied zu anderen Programmen im Testfeld ändern Sie die Größe von Bildern auf eine bestimmte Pixelgröße oder schneiden sie passend zu.
Cyberlink Photo Director 365

©Cyberlink
- Vorteile: Viele leistungsstarke Tools und Effekte
- Nachteile: Einige Funktionen sind nur für Abonnenten verfügbar
- Preis: ab 3,33 Euro im Monat
Früher war Photo Director mehr oder weniger ein Abbild von Adobe Lightroom. Inzwischen gibt es mehr Bearbeitungswerkzeige und Assistenten. Das Programm bietet etwa KI-gestützte Funktionen. Damit tauschen Sie Hintergründe in Fotos aus und entfernen Personen beziehungsweise andere Objekte. Auch animierte GIFs lassen sich damit leicht erstellen. Darüber hinaus gibt es viele benutzerfreundliche Retuschewerkzeuge und praktische Extras wie die inhaltsabhängige Objektentfernung. Mit ihr entfernen Sie zum Beispiel unerwünschte Holzpfosten oder andere Dinge, die Ihre ansonsten perfekte Aufnahme ruinieren. Außerdem gibt es Unterstützung für Ebenenmasken, Ebenengruppierung und Einstellungsebenen, nicht-destruktive Bearbeitung sowie inhaltsbezogene Werkzeuge zum Klonen und Verschieben. Nach Adobe bietet nun auch Cyberlink ein monatliches Abonnement für seine Software an: Photo Director 365.
Affinity Photo

©Serif
- Vorteile: Unterstützt sowohl Raster- als auch Vektorbilder
- Nachteile: Oberfläche kann verwirrend sein, kein Fotomanager
- Preis: 49,99 Euro
Affinity Photo will professionelle Funktionen zu einem günstigen Preis bieten. Das Design der Benutzeroberfläche wird jedem bekannt vorkommen, der schon einmal Photoshop benutzt hat. Allerdings hat Affinity Photo ein paar eigene Eigenheiten und Macken, Dazu zählen unter anderem die verschiedenen Betriebsmodi, zwischen denen Sie je nach Bedarf wechseln, um Zugriff auf entsprechende Werkzeuge und Optionen zu erhalten. Es gibt viele Funktionen und Affinity Photo ist nicht die einsteigerfreundlichste App – aber Sie bekommen fortgeschrittene Fotobearbeitungstools zu einem vergleichsweise günstigen Preis.