Fast eine halbe Milliarde US-Dollar (494 Millionen US-Dollar) hat der Chip-Gigant Intel im zweiten Quartal 2022 Verlust gemacht. Der Umsatz sank um 22 Prozent auf 15,3 Milliarden US-Dollar. Noch vor einem Jahr hat Intel in dem gleichen Quartal einen Gewinn von 5,1 Milliarden US-Dollar einstreichen können.
Der enorme Umsatzrückgang ist vor allem durch die aktuelle Weltlage zu erklären. Vor einem Jahr sorgte noch die Corona-Pandemie dafür, dass weltweit neue Computer und Laptops für den Einsatz im Home-Office gekauft wurden. Dieser Bedarf ist aber inzwischen größtenteils gedeckt. Dazu kommt die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit, die seit dem Beginn des Ukraine-Krieges und der starken Inflation in vielen Ländern für ein deutlich vorsichtigeres Kaufverhalten sorgt. Der Bedarf nach neuer Hardware ist dementsprechend deutlich gesunken.
Intels Finanzchef: “Haben die Talsohle erreicht”
Die Verantwortlichen reagieren enttäuscht, sind sich aber auch sicher, dass es von hier an nur besser werden kann. Intels Finanzchef David Zinsner sagt dazu gegenüber CNBC : “Wir glauben, dass wir die Talsohle erreicht haben”. Mit Preiserhöhungen und saisonalen Verbesserungen soll die Bruttomarge wieder auf 51 bis 53 Prozent ansteigen.
Auch der CEO Pat Gelsinger äußerte sich zu den besorgniserregenden Zahlen: “Der plötzliche und rasche Rückgang der Wirtschaftstätigkeit war der Hauptgrund für das Defizit, aber das zweite Quartal spiegelte auch unsere eigenen Probleme bei der Umsetzung in Bereichen wie Produktdesign und dem Hochfahren der AXG (Accelerated Computing Systems and Graphics Group) Angebote wider”.
Intels Aktienkurs ist nach der Verkündung der Zahlen signifikant gesunken, allein heute sank der Wert der Aktie um fast zehn Prozent.