Jeder weiß: Daten-Backups sind wichtig. Trotzdem machen sie die wenigsten, weil oft nicht so richtig klar ist, wie man das Ganze am besten angeht. Wo speichere ich die Daten? Mit welcher Software soll ich arbeiten? Benötige ich überhaupt eine Software? Nutzen Sie den folgenden Guide als praktische Checkliste zum Thema Backup: Wir erklären Ihnen die drei wichtigsten Schritte, beantworten die gängigsten Fragen und zeigen Ihnen die besten Tools und Lösungen.
1. Cloud-Backup vs. externes Backup
Der erste und alles entscheidende Punkt bei Backups ist die Frage nach dem Speicherort. Die einen bevorzugen eine physische, externe Festplatte, die anderen nutzen lieber die Cloud. Sie können auch beides nutzen, denn ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht. Trotzdem möchten wir Ihnen die Vorteile und Nachteile der beiden Methoden etwas genauer erläutern:
Backup mit externem Laufwerk
- Vorteile: günstiger Preis, Transparenz/Datenkontrolle
- Nachteile: großer Sicherungsaufwand, durch physische Nähe zum PC oft selbst gefährdet
Eine externe Festplatte ist günstig und schnell. Sie ist außerdem die erste Wahl für alle, die ihre Daten ungern in fremde Hände legen und diese lieber selbst verwalten. Da sich die Festplatte jedoch im selben Gebäude wie Ihr PC – und wahrscheinlich sogar im selben Raum – befindet, können Sie bei einem Brand, einer Überschwemmung oder einem Einbruch sowohl Ihr Original (die Dateien auf Ihrer internen Festplatte oder SSD) als auch das Backup verlieren.
Dieses Problem wird noch größer, wenn Sie das externe Laufwerk rund um die Uhr an Ihrem PC angeschlossen lassen. Dadurch ist das Backup genauso anfällig für Stromausfälle oder Ransomware wie die Originaldaten. Wenn Sie sich also für diesen Weg entscheiden, müssen Sie jeden Tag (oder wann immer Sie eine Sicherung planen) daran denken, das Laufwerk anzuschließen, die Sicherung durchzuführen und das Laufwerk wieder zu entfernen.

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Cloud-Backup
- Vorteile: geringer Sicherungsaufwand, hohe Datensicherheit
- Nachteile: langsamer und meist mit teuren Abos verbunden
Bei Cloud-Backups erfolgt die Sicherung komplett automatisch, solange Sie mit dem Internet verbunden sind. Physische Katastrophen sind in diesem Fall irrelevant, denn die Cloud-Sicherung befindet sich auf einem weit entfernten Server.
Auf der anderen Seite ist die Cloud-Sicherung viel langsamer. Je nach Datenumfang kann es Tage oder sogar Wochen dauern, bis das erste vollständige Backup erstellt ist – bei Festplatten dauert das nur wenige Stunden. Außerdem ist die Cloud auf lange Sicht teurer, weil je nach Anbieter monatliche oder jährliche Abogebühren fällig werden, wenn Sie einen guten Dienst nutzen wollen. Lesen Sie dazu auch unseren Cloud-Test: Der beste Cloud-Speicher im Test (2022)
2. Wählen Sie ein passendes Backup-Programm
Bei jedem professionellen Sicherungsprogramm können Sie vorab diverse Kriterien festlegen. Wichtig ist zum Beispiel, welche Dateien gesichert werden sollen (etwa nur bestimmte Dateitypen oder Dateien in bestimmten Ordnern). Die Standardeinstellungen reichen hier für die meisten Nutzer aus.
Beim Erstdurchlauf erstellt das Programm eine vollständige Sicherung, bei der alle Dateien kopiert werden, die den festgelegten Kriterien entsprechen. Nachfolgende Sicherungen erfolgen in der Regel inkrementell – das bedeutet, es werden nur die Dateien kopiert, die seit der letzten Sicherung erstellt oder geändert wurden.
Die besten Programme bieten noch eine Art Bereinigungsfunktion, bei der ältere Sicherungen gelöscht werden, um Platz für neue zu schaffen.

Falls Sie keine extra Software installieren möchten, bietet sich das bordeigene Windows Backup-Tool an. Es deckt zwar nur die Basics ab, doch für einfache Sicherungen auf einer externen Festplatte reicht es völlig aus. So geht’s:
- Schließen Sie Ihr externes Laufwerk an und wählen Sie Start > Einstellungen > Update und Sicherheit > Sicherung.
- Fügen Sie Ihr Laufwerk hinzu und aktivieren Sie die Option „Meine Dateien automatisch sichern“. Klicken Sie dann auf „Weitere Optionen“.
- Wählen Sie unter “Meine Dateien sichern” das Zeitintervall “Alle 10 Minuten”.
- Unter „Meine Sicherungen beibehalten“ können Sie festlegen, ob die Sicherungen nach einem bestimmten Zeitraum gelöscht oder dauerhaft aufbewahrt werden sollen.
- Überprüfen Sie zuletzt die Liste der zu sichernden Ordner, schließen Sie nach Bedarf einzelne aus und klicken Sie zum Schluss auf „Jetzt sichern“.
Für zukünftige Sicherungen müssen Sie dann nur Ihr externes Laufwerk anschließen und innerhalb von 10 Minuten wird die Sicherung gestartet.

Wenn Ihnen das zu mühsam erscheint oder Sie spezielle Funktionen wie Komprimierung oder Cloud-Sicherung nutzen möchten, benötigen Sie eine Drittanbieter-Software. Wir haben die besten Dienste für Sie getestet: Die beste Backup-Software für Windows im Test (2022)
3. Erstellen Sie eine Sicherungskopie von Windows
Neben der Sicherung von Anwendungsdaten gibt es auch die Möglichkeit, eine Systemsicherung durchzuführen. Bei einer solchen Image-Sicherung wird das gesamte Systemlaufwerk in eine komprimierte Datei kopiert. Sowohl Windows 10 und 11 als auch viele Drittanbieter-Tools können ein Image-Backup Ihres Systemlaufwerks erstellen. Eine Cloud-Option gibt es in diesem Fall nicht – Image-Backups benötigen immer eine externe Festplatte.
In Windows finden Sie die Systemimage-Erstellung unter Systemsteuerung > System und Sicherheit > Sichern und Wiederherstellen (Windows 7) > Systemabbild erstellen. Dort geben Sie dann die Festplatte oder DVD an, auf der das Image-Backup gespeichert werden soll.
Die gute Nachricht ist: Eine Systemsicherung muss nicht öfter als drei- oder viermal im Jahr durchgeführt werden. Sollte Ihr PC zu Schaden kommen, können Sie Windows mit der aktuellen Sicherungskopie wiederherstellen.
Dieser Artikel basiert auf dem englischen Original unserer Kollegen von PCWorld.
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