Google ist mit einer neuen Version seines Chromecast-Medienstreamers zurück. Endlich gibt es zwei Dinge, die wir uns schon lange gewünscht haben: Eine Fernbedienung und eine eigenständige Benutzeroberfläche. Zusammen mit dem günstigen Preis ist der Chromecast mit Google TV in einer guten Position, um es mit der Konkurrenz von Roku, Amazon und Apple aufzunehmen.
- Bewertung des Experten: 4,5 von 5 Punkten
- Vorteile: Fernbedienung, smarte Oberfläche, Google Assistant, 4K mit HDR-Unterstützung
- Nachteile: kein Benutzerwechsel möglich
- UVP: 69,99 Euro
- Kurzfazit: Der Stick ist (noch) nicht perfekt. Doch mit einer Fernbedienung, einer hervorragenden Benutzeroberfläche und dem Assistant ist Google in der besten Position aller Zeiten, um Roku, Amazon und Apple herauszufordern.
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Die Verbesserungen und zusätzlichen Funktionen bringen den Chromecast auf Augenhöhe mit seinen Konkurrenten. Ja, es gibt noch ein paar Fehler. Das ist aber nichts, was Google nicht mit Updates beheben könnte. Als Nutzer werden Sie den Neuerungen profitieren: Durchsuchen Sie Inhalten in den unterstützten Streaming-Diensten und verwenden Sie den Assistenten für eine optimale Steuerung.
Hier geht zum ausführlichen Vergleichstest der Streaming-Sticks
Design & Aufbau
Google ist von einem kreisförmigen Puck-ähnlichen Design zu einem ovalen Kieselstein-Stil für den Stick gewechselt. Er ist etwas größer als sein Vorgänger. Mit dabei ist ein flexibles Kabel für den HDMI-Anschluss des Fernsehers. Wahlweise gibt es den Stick in den Farben Snow, Sunrise und Sky. Wir sind keine großen Fan der Farben. Das ist aber nicht weiter schlimm, da der Chromecast hinter dem Fernseher versteckt wird. Passend dazu kommt die Fernbedienung in einer helleren Farbtonvariante des Sticks.

Die Fernbedienung ist das wichtigste Designelement. Sie ist kompakt, ohne unangenehm in der Hand zu liegen. Es ist, als hätte Google die Fernbedienung des Daydream VR-Headsets genommen und sie noch viel besser gemacht. Sie erhalten spezielle Tasten für Netflix, YouTube und den Google Assistant sowie die üblichen Navigationstasten, die Sie erwarten.
Mithilfe eines kreisförmigen Pad an der Oberseite navigieren Sie innerhalb der Benutzeroberfläche. In der Mitte gibt es eine Ok-Taste. Die ist unserer Meinung nach etwas zu klein und dadurch unpraktisch.
Ein Pluspunkt hat die Fernbedienung: Mit ihr steuern Sie auch ihren Fernseher – zumindest einige wichtige Funktionen. Die Verbindung zum Chromecast erfolgt wahlweise über Bluetooth oder Infrarot. An der Seite der Fernbedienung gibt es außerdem kleine Lautstärketasten, mit denen Sie Ihren Fernseher oder Ihre Soundbar steuern können.

Im Test war die Einrichtung für einen Philips-Fernseher und die Sonos-Soundbar einfach und schnell erledigt. Allerdings bleibt die Quellen-Auswahl-Taste ohne Funktion. Das lässt sich wahrscheinlich durch Ausprobieren weitere IR-Codes beseitigen. Die Fernbedienung hat keinen Kopfhöreranschluss wie einige ältere Roku-Fernbedienungen. Per Bluetooth lassen sich Bluetooth-Kopfhörer verbinden. Das ist eine ganz praktische Funktion, die Google so gar nicht anpreist.
Einrichtung
Abgesehen davon, dass die Fernbedienung mit dem Fernseher funktioniert, ist die Einrichtung des Chromecast mit TV einfach. Den gesamte Vorgang erledigen Sie clevererweise mit Hilfe der Home-App auf dem Smartphone. Das ist viel besser, anstatt Passwörter umständlich über die Bildschirmtastatur einzugeben.
Im Gegensatz zu einigen früheren Chromecasts liefert der USB-Anschluss des Fernsehers nicht genug Strom, sodass der mitgelieferte Adapter für die Stromversorgung notwendig ist.
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Der Chromecast mit Google TV unterstützt 4K HDR (Dolby Vision, HDR10, HDR10+). Sie müssen möglicherweise darauf achten, welchen HDMI-Anschluss Sie verwenden. Je nach Fernseher kann der Anschluss an den falschen Port zu einem verwaschenen und viel schlechteren Bild führen.
Google TV
Wie bereits erwähnt, können Sie den Chromecast wie die Vorgängermodelle auch mit Google TV verwenden. Suchen Sie Inhalte über Apps auf Ihrem Smartphone oder einem anderen Gerät. Dann drücken Sie die Cast-Taste, um die Inhalte an den Chromecast zu senden. Das funktioniert. Aber: Wir haben wegen der Fernbedienung und der Benutzeroberfläche schon immer lieber einen Roku-Stick verwendet. Das Durchsuchen von Inhalten auf dem großen Bildschirm ist viel einfacher und andere Personen im Raum können Ihre Aktionen sehen.
Der Weg von Google wird wohl zum neuen Standard werden, da er nicht nur für diesen Chromecast gilt. Auch künftige Smart-TVs – einschließlich von Sony – werden entsprechend umstellen. Eventuell werden auch einige bestehende Geräte aktualisiert.

Die neue Oberfläche sieht großartig aus. Sie ist weit mehr als nur ein Raster von App-Symbolen zur Auswahl der Streaming-Dienste. Sobald Sie sich angemeldet haben, finden Sie im Hauptbereich „Für dich“ Inhalte aus allen verschiedenen Diensten. Unterhalb eines Karussells mit empfohlenen Sendungen gibt es viele Leisten mit Inhalten zum Durchblättern.
Meistens ist leicht zu erkennen, welche Streaming-Dienste die einzelnen Sendungen oder Filme anbieten. Die Information steht direkt dabei. Zusätzlich gibt es eine Reihe mit frei anzuordnenden App-Symbolen und weitere Registerkarten für Filme, Shows, Apps und die Bibliothek. Die Benutzeroberfläche ist flott und intuitiv zu bedienen. Sie möchten nicht durch die Inhalte blättern? Dann wechseln Sie zur App-Ansicht.
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Der Google Assistant ist nur einen Tastendruck entfernt, sodass Sie einfach nach Dingen fragen können. Er ist (noch) nicht perfekt und hat mehr Probleme mit dem Verstehen als andere Google-Geräte, Dennoch liefert der Google Assistant im Test gute Ergebnisse, solange Sie keine allzu komplizierten Anfragen stellen. Es ist oft der schnellste Weg, Dinge zu erledigen und bestimmte Inhalte zu suchen.
Sie können den Google Assistant nicht nur nach Inhalten fragen – zum Beispiel „Zeige mir Action-Filme mit Jason Statham“. Fragen Sie auch nach der Wettervorhersage, steuern Sie intelligente Geräte in Ihrem Haus und vieles mehr. Wenn er nicht in Gebrauch ist, funktioniert der Chromecast mit Google TV wie die intelligenten Nest Hub-Displays. Er zeigt dann Bildern an – entweder eine Reihe von vorgegebenen Fotos oder Inhalte aus Ihrer Google Fotos-Bibliothek. So verwandeln Sie Ihren Fernseher in einen riesigen digitalen Bilderrahmen.

Ärgerlich: Sie können ein zweites Konto für Anwendungen wie YouTube hinzufügen, aber die Empfehlungen auf dem Startbildschirm basieren alles auf dem Hauptbenutzer. Das ist ein Problem, wenn Sie das Gerät mit verschiedenen Personen verwenden. Allerdings können Sie die Profile auch in Apps wie Netflix nutzen.
Fazit
Abgesehen von der einen oder anderen Kleinigkeit ist der Chromecast mit Google TV ein hervorragendes Streaming-Gerät. Die zusätzliche Fernbedienung und die Benutzeroberfläche sind ein echter Segen. Und natürlich können Sie weiterhin ganz normal streamen, wenn Sie das möchten. Sie können sogar Bluetooth-Kopfhörer anschließen, um ungestört Musik zu hören. Der Chromecast mit Google TV ist eine ausgezeichnete Wahl. Spezifikationen
- Google TV (Android TV OS)
- HDMI-Ausgang bis zu 4K @60fps
- HDR, HDR10+, Dolby Vision
- USB-C für die Stromversorgung
- 802.11ac Wi-Fi (2,4 GHz/5 GHz)
- Bluetooth
- Fernsteuerung mit Google Assistant