Die deutschen Verkehrsbetriebe müssen zusammen mit der Bahn das von der Politik beschlossene 9-Euro-Ticket umsetzen und tragen damit die gesamte Last, die durch den ungeheuren Erfolg des 9-Euro-Tickets entstanden ist. Trotzdem plädiert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen jetzt sogar dafür, das 9-Euro-Ticket zu verlängern. Das schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Demnach sind die Verkehrsbetriebe dafür, das 9-Euro-Ticket um zwei Monate zu verlängern. Der überaus beliebte Fahrschein für fast den gesamten deutschen Nahverkehr ( es gibt tatsächlich einige wenige Nahverkehrszüge, in denen das 9-Euro-Ticket nicht gilt ) soll demnach auch noch im September und Oktober 2022 gelten. Durch so eine Verlängerung würde die Bevölkerung von den hohen Energiepreisen auch weiterhin entlastet.
Politik und Verkehrsbetriebe würden so außerdem die nötige Zeit gewinnen, um eine dauerhafte Anschlusslösung zu entwickeln und die Kunden würden nach dem 31. August nicht in ein Loch fallen und ohne ein günstiges Nahverkehrsticket da stehen, weil noch keine Nachfolgelösung existiert. Das genau wäre nämlich das Problem der Vorgehensweise von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und einigen anderen Politikern: Die Ergebnisse des 9-Euro-Tickets erst einmal evaluieren – so lange gäbe es aber keine Nachfolgelösung für das beliebte Ticket – und dann irgendwann im Jahr 2023 vielleicht ein Nachfolgemodell (69-Euro-Ticket, 369-Euro-Ticket etc.) einführen.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte sich bereits vor Tagen für ein 69-Euro-Nahverkehrsticket ausgesprochen. Alle Details dazu lesen Sie in der Meldung 9-Euro-Ticket: So teuer könnte der Nachfolger werden. Der bayerische Ministerpräsident Söder hatte sich dagegen für ein 365-Euro-Ticket ausgesprochen.