Die Amazfit GTR 3 Pro ist die bisher hochwertigste Smartwatch des Unternehmens, aber trotzdem mit einem Listenpreis von knapp 200 Euro vergleichsweise günstig. Sie ist groß mit einem augenfälligen Design. Und obwohl sie mit Zepp OS läuft – einer relativ jungen Software-Plattform – hat die GTR 3 Pro das Zeug zu etwas Besonderem.
- Bewertung des Experten: 4 von 5 Punkten
- Vorteile: Hervorragendes Display mit guter Größe, gute Akkulaufzeit, edles Design, günstig
- Nachteile: Fehlende Audiowiedergabeoptionen, (noch) keine Unterstützung für Apps von Drittanbietern
- UVP: 199,99 Euro
- Kurzfazit: Die vielleicht bisher hochwertigste Uhr von Amazfit beeindruckt mit ihrem aktualisierten Zepp OS, umfangreichen Funktionen und den Tracking-Optionen. Sie erhalten eine Smartwach mit einem schönen Design zu einem respektablen Preis.
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Noch ist die Amazfit GTR 3 Pro nicht perfekt. Mit ein wenig Zeit, um einige Software-Fehler auszubügeln, könnte die Smartwatch ideal für diejenigen sein, die ein Modell mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis suchen.
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Design & Verarbeitung
Schon der erste Blick zeigt den Unterschied: Während viele Smartwatches und Fitness-Tracker mit abgerundete Ecken und ein paar Tasten recht langweilig aussehen, wird die Amazfit GTR 3 Pro von ihrem großen, runden Display mit zwei Tasten auf einer Seite dominiert. Dadurch sieht sie eher wie eine klassische Uhr aus – mit einem zeitlosen Design, das auch eine einfache Navigation bietet. Eine Taste öffnet das App-Menü und die andere öffnet alle verfügbaren Workouts. Die Einstellung kann der Nutzer individuell anpassen.
Auf der Unterseite der Uhr befinden sich neben dem Ladeanschluss ein SpO2-Monitor (Blutsauerstoffmessung) und ein Herzfrequenzmesser.

Es ist erwähnenswert, dass die Amazfit GTR 3 Pro auf das robustere Design der Amazfit T-Rex oder T-Rex Pro verzichtet und es ihr auch etwas an Individualität fehlt. Sie können sich für ein braunes Lederarmband oder ein schwarzes Armband aus synthetischem Kautschuk entscheiden. Das Aluminiumgehäuse ist in Schwarz oder Silber erhältlich.

Bildschirm
Der bei weitem auffälligste Teil der GTR 3 Pro ist das Display. Das kreisförmige AMOLED-Panel hat keinen wirklichen Rahmen, läuft fast über die Ränder hinaus und ermöglicht tiefe Schwarztöne und leuchtende Farben. Das Display ist 1,45 Zoll groß, hat eine Pixeldichte von 331 ppi und eine Helligkeit von bis zu 1.000 Nits. Gleich, ob Sie die Uhrzeit ablesen, ein Training verfolgen oder eines der animierten Zifferblätter verwenden, das Display des GTR 3 Pro ist auch bei Sonnenlicht immer gut lesbar. Es gibt übrigens mehr als 150 Zifferblattoptionen. Gut: Das Display dimmt bei Nichtgebrauch herunter – das verlängert die Akkulauzeit.
Software & Funktionen
Die Benutzeroberfläche der Amazfit GTR 3 Pro basiert auf Zepp OS und ist vollgestopft mit Funktionen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Training und der Verfolgung von Fitness- und Gesundheitsdaten. Auf einem iPhone oder Android-Smartphone muss man lediglich die Zepp-App herunterladen und schon kann es losgehen.
Was die Funktionen angeht, so verfügt Zepp OS über einen eigenen, allgegenwärtigen intelligenten Assistenten (mit Online-Unterstützung durch Amazons Alexa). Dank des großen Displays sind die Symbole und Texte klarer als bei allen anderen Geräten, die wir bislang getestet haben.
Es gibt Stress- und Fahrrad-Tracker sowie integriertes GPS-Tracking. Nutzer können nämlich einen Spaziergang, einen Lauf oder eine Fahrradtour aufzeichnen, ohne ein Smartphone mitnehmen zu müssen. Allerdings ist es etwas schwierig, mit Musik zu trainieren. Zepp OS stützt sich auf die Zepp-App und es gibt keine Audio-Unterstützung von Drittanbietern. Das heißt es werden nur lokal gespeicherte Medien auf der Smartwatch abgespielt. Sie können einen Podcast oder einen Song als MP3-Datei auf die Uhr kopieren, aber wer etwa Spotify oder Apple Musik streamen möchte, muss eine andere Lösung finden.

Obwohl die Macher von Zepp OS beabsichtigen, die Unterstützung von Drittanbieter-Apps zu öffnen, ist die Funktion noch nicht fertig. Die mitgelieferte App-Auswahl lässt sich also zum Testzeitpunkt nicht erweitern. Das kann und soll sich aber ändern. Die mitgelieferten Apps sind Standard: Eine Aufgabenliste, eine Taschenlampe, ein Kalender und eine Wetter-App sind vorhanden. Es gibt auch nette Extras wie einen Pomodoro-Timer und Sprachnotizen.
Fitness-Tracking & Performance
Und das Training? Laufen, Schwimmen, Radfahren – alles ist dabei. Aber es sind die eher überraschenden (und wohl auch zukunftsweisenden) Aktivitäten, die uns beeindruckt haben. Insgesamt lassen sich mehr als 150 Aktivitäten aufzeichnen. Im Angebot sind Kampfsportarten wie Boxen und Karate über Brettspiele (mit einem speziellen Training für einige Klassiker wie Schach und Dame) bis hin zu einem nebulös betitelten „E-Sports Workout“.

Die Amazfit GTR 3 Pro erfasst nicht nur Ihre körperliche Leistung. Ein Stress-Tracker berechnet, ob Sie eine Pause brauchen. Der Schlaf-Tracker überwacht nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Qualität des Schlafs. Unsere Lieblingsfunktion? Sie können mit einem einzigen Fingertipp Blutsauerstoff, Stress, Atmung und Herzfrequenz messen. Auf diese Weise wird eine Art Gesundheits-Dashboard angezeigt.
Zur Auswertung der Trainings vergibt die GTR 3 Pro eine Punktzahl. Sie legt die Aktivitäten der letzten sieben Tage zugrunde. Die Idee dahinter: Sie sollen die Punktzahl so nah wie möglich an 100 halten. So braucht man sich nicht gleich schlecht zu fühlen, weil man einen Ruhetag eingelegt hat.
Vergleicht man den eingebauten GPS-Tracker mit den Messungen vom iPhone, ist Amazfit ebenfalls sehr genau. Die Smartwatch kann auch Daten aus Apples Health-App anzeigen (und lesen), wenn Sie die entsprechende Erlaubnis dazu erteilen.

Batterielaufzeit
Trotz des großen, ständig eingeschalteten Displays, der animierten Zifferblätter, Bluetooth und GPS sowie der Trackingfunktionen ist der Akku des GTR 3 Pro beeindruckend. Laut Amazfit hält die Smartwatch selbst bei intensiver Nutzung sechs Tage (12 Tage bei „regelmäßiger“ Nutzung) durch. Erst dann muss sie ans Ladekabel. Im Test hielt unser Modell etwa fünfeinhalb Tagen durch – bei regelmäßigem Training und der Ermittlung unserer Vitalwerte auf täglicher Basis.
Fazit
Mit einem großen Display, einer scheinbar unendlichen Anzahl von unterstützten Aktivitäten, einer großen Auswahl an Zifferblättern und zuverlässigen Messwerten ist die Amazfit GTR 3 Pro fast ein kleines Wunderwerk. Ihr Design ist sicher für einige ein Klassiker und für andere vielleicht ein wenig altmodisch – für uns ist die Smartwatch ein Hingucker. Obwohl sie (noch) nicht mit Anwendungen von Drittanbietern zusammenarbeiten kann, überwiegt das Positive.
Spezifikationen
Bildschirm: Ultra HD AMOLED Display (1,45 Zoll), 331 ppi, bis zu 1.000 Nits Helligkeit
Betriebssystem: Zepp OS
Akkulaufzeit: Bis zu 12 Tage
Sprachassistent: Alexa-kompatibel
Gesundheitssensoren: Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Stresslevel und Atemfrequenz
Gewicht: 32 Gramm
Wasserdicht: 5 Bar