Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale von Rheinland-Pfalz stellen die vier gefährlichsten Betrugsmaschen auf Ebay Kleinanzeigen vor und zeigen, wie diese funktionieren.
Betrug mit Käuferschutz: Käufer ist das Opfer
Ein ehrlicher Kunde wird fündig. Der betrügerische Verkäufer bittet den Kaufinteressenten darum, die Bezahlung per Paypal durchzuführen und drängt dabei zur Option “Geld an Freunde und Familie senden”. Das sei günstiger und schneller. Der Käufer überweist den Kaufbetrag also darüber – und bekommt nie seine Ware. Der Verkäufer ist danach nicht mehr erreichbar.
Auf den Käuferschutz von Paypal kann sich der Käufer nicht berufen, da der Käuferschutz nur bei Transaktionen mit der Option “Geld senden für Waren und Dienstleistungen” gewährt wird. Bei der Option “Geld an Freunde und Familie senden” gilt der Käuferschutz dagegen nicht, wie Polizei und Verbraucherschützer betonen.
Betrug mit Transportkosten: Verkäufer ist das Opfer
Ein ehrlicher Verkäufer bietet auf Ebay Kleinanzeigen ein größeres Produkt/Möbel/Gerät zum Verkauf an. Der betrügerische Kaufinteressent behauptet, den Termin zur Abholung und Bezahlung der Ware aufgrund eines Auslandsaufenthalts nicht persönlich wahrnehmen zu können. Er bietet deshalb an, den Kaufpreis und die anfallenden Transportkosten auf das Bankkonto des Verkäufers zu überweisen und eine Spedition mit der Abholung zu beauftragen.
Der Verkäufer erhält kurze Zeit später eine E-Mail mit der Bestätigung, dass der Kaufpreis inklusive der Abholkosten vom Konto des Käufers abgebucht wurde. In einer weiteren E-Mail fordert der betrügerische Käufer den Verbraucher auf, die Transportkosten an eine Spedition zu zahlen. Die angebliche Überweisungsbestätigung ist allerdings gefälscht, wie die Verbraucherschützer warnen. Dem Konto des Verkäufers wird der Betrag nie gutgeschrieben und der von ihm überwiesene Betrag an die angebliche Spedition ist nicht mehr rückgängig zu machen.
Betrug mit Personalausweis und Echtzeitüberweisung: Käufer als Opfer
Ein ehrlicher Kaufinteressent entdeckt auf Ebay-Kleinanzeige das Produkt seiner Begierde. Der betrügerische Verkäufer legitimiert sich mit einem fingierten Foto “seines” Personalausweises, woraufhin der Verbraucher den Kaufpreis per Echtzeitüberweisung zahlt. Danach ist der Verkäufer nicht mehr zu erreichen und das Produkt kommt natürlich nie an.
Betrug mit Funktion “Sicher bezahlen”
Das sogenannte “Sicher Bezahlen”-System von Ebay-Kleinanzeigen soll Anbieter und Kaufinteressenten schützen. Das geht im Idealfall so: Der Käufer überweist den Kaufpreis an einen Zahlungsdienstleister von Ebay-Kleinanzeigen. Der Verkäufer wird über den Geldeingang informiert und kann die Ware losschicken. Sobald die Ware beim Käufer eingegangen ist, bestätigt dieser den Wareneingang und der Verkäufer bekommt sein Geld. Hier stellen wir dieses Verfahren vor: Ebay-Kleinanzeigen-Bezahlen wird ab sofort sicherer – teilweise.
Kriminelle verschicken Nachrichten über SMS oder Messenger-Dienste und schlagen als Zahlungsvariante “Sicher bezahlen” vor. Allerdings enthält die Nachricht einen Link zu einer gefälschten Internetseite! Wer dort seine Bank- oder Kreditkartendaten eingibt, wird aufgefordert, zur Autorisierung die Kreditkartendaten einzugeben, die dann missbraucht werden.
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