Die Film- und TV-Produzenten fordern laut einem Bericht der FAZ eine baldige Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Als Grund nennt der Geschäftsführer der Produzentenallianz die gesunkenen Erlöse und Zusatzkosten, wie das Medienportal Meedia berichtet .
Gründe für die gewünschte Erhöhung des Rundfunkbeitrags
Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 seien die Produktionszahlen in der Film- und TV-Branche zwar auf Rekordwerte gestiegen; die TV-Sender vergaben mehr Aufträge, um die Filmwirtschaft zu unterstützen. Zudem gab es von Seiten der Regierung Hilfestellung. Doch die Erlöse seien laut der ” Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen ” gesunken. Gegenüber dem Jahr 2019 sei der Umsatz um 39 Prozent zurückgegangen. Zudem fürchten die Produzenten ungeplante Zusatzkosten durch die steigenden Energie- und Treibstoffpreise. Das ist ein Problem, das nicht nur TV-Produzenten kennen.
Weitere Kostentreiber seien das sogenannte ” Green Shooting ” (damit sind möglichst ressourcenschonende Produktionsmethoden in der Filmherstellung gemeint) und steigende Gagen. Um all das abzufangen, sollen also der Rundfunkbeitrag steigen – den bekanntlich Menschen bezahlen, die ebenfalls mit steigenden Energiepreisen zu kämpfen haben. Die Produzentenallianz macht sich offensichtlich keine Gedanken darüber, wie eine weitere Erhöhung des Rundfunkbeitrags bei Menschen ankommt, die nur noch mit Mühe ihre Gasrechnung bezahlen können?
Die Produzenten hätten deshalb bereits Kontakt zum KEF-Vorsitzenden Martin Detzel aufgenommen. Denn die KEF , also die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, ermittelt regelmäßig den Finanzbedarf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und macht den Ministerpräsidenten entsprechende Vorschläge.
KEF zeigt sich wenig begeistert von den Produzentenwünschen
Nun hatte Martin Detzel zwar bereits im Mai erklärt, dass er davon ausgeht, dass der Rundfunkbeitrag weiter steigen werde: Der Rundfunkbeitrag wird wohl weiter steigen – das ist der Grund. Allerdings nicht wegen der Wünsche der Produzenten. Denn der Rundfunkbeitrag beziehungsweise dessen Erhöhung sei keine “Wünsch-Dir-was”-Veranstaltung, wie Detzel gegenüber der FAZ klar stellt . Detzel hält eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags dagegen aus anderen Gründen für möglich: Wegen der derzeit hohen Inflation oder wegen den Kosten der Digitalisierung.
Die letzte Erhöhung war im Juli 2021 auf jetzt 18,36 Euro pro Monat und wird seit August 2021 kassiert. Die KEF ermittelt den Finanzbedarf für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und legt dazu alle zwei Jahre einen Bericht vor. Diese Berichte können Sie hier einsehen.
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