Bevor Sie zum Schraubenzieher greifen, sollten Sie überprüfen, welche Software aktuell ausgeführt wird, welche Ressourcen sie verbraucht und ob das laute Rauschen gerechtfertigt ist. Öffnen Sie den Windows-Taskmanager mithilfe der Tastenkombination Strg-Shift-Esc und klicken Sie links unten auf „Mehr Details“, um sich die Auslastungen der CPU, des Arbeitsspeichers und der GPU anzeigen zu lassen. Wenn Sie im Augenblick nichts Aufwändiges auf dem Rechner ausführen, sollte Ihre CPU-Auslastung im Task-Manager niedrig sein – weniger als 20 Prozent. Wenn Ihr Computer im Leerlauf ist und Ihre CPU dabei allerdings 100 Prozent der Leistung ausschöpft, sehen Sie in der Liste nach, welches Programm dafür verantwortlich ist. Vielleicht läuft im Hintergrund eine Software, die Sie vergessen haben, oder der Rechner ist mit Malware infiziert, die ohne Ihr Wissen die Ressourcen Ihres PCs beansprucht.
Tritt das Lüftergeräusch lediglich dann auf, wenn Sie etwas Aufwändiges tun, beispielsweise ein Spiel spielen oder eine große Videodatei konvertieren, müssen Sie sich die Hardware genauer ansehen. Überprüfen Sie den PC-Standort: Wenn es keinen Platz für die Luftzirkulation um Ihren Computer herum gibt, wird er heißer als notwendig, sodass die Lüfter auf Hochtouren laufen müssen, um ihn abzukühlen. Alles, was die Luftzirkulation behindert, führt zu einer Überhitzung des Rechners und zwingt die Lüfter da- zu, immer schneller zu drehen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

PC selbst gebaut? Achten Sie auf die Feineinstellung
Bei manchen PCs laufen die Lüfter ständig auf Hochtouren – das ist besonders häufig der Fall, wenn Sie Ihren PC selbst gebaut und keine Feinabstimmung der Kühlungshardware vorgenommen haben. Sind Ihre Lüfter an die Hauptplatine des Rechners angeschlossen, können Sie sie möglicherweise über das Bios des Mainboards steuern. Suchen Sie zu diesem Zweck daraufhin bitte in der Firmware nach dem Abschnitt Hardwareüberwachung (oder ähnlich lautend).

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Jedes Bios ist ein wenig anders, deshalb können wir Sie nicht durch die genauen Schritte führen – einige verfügen nur über die grundlegenden Lüftereinstellungen „hoch“ sowie „niedrig“, während andere erweiterte Lüfterkurven bieten, mit denen sich die Lüftergeschwindigkeit bei verschiedenen CPU-Temperaturen einstellen lässt. Etliche Hauptplatinen können sämtliche angeschlossene Lüfter steuern, während andere möglicherweise nur Lüfter steuern können, welche 4-Pin-PWM-Adapter (Pulsweitenmodulation) verwenden, und nicht die billigeren 3-Pin-Lüftermodelle. Probieren Sie die Einstellungen der Lüftersteuerung aus und finden Sie heraus, welche für Sie am besten funktioniert.
Wenn Ihr Bios keine Optionen für die Lüftersteuerung bietet, funktioniert auch ein Programm wie zum Beispiel Speedfan. Allerdings gilt hier ebenfalls, dass Ihr Motherboard diese Lüfter auch steuern können muss. Bei Grafikkarten kann MSI Afterburner Ihnen dabei helfen, das Verhalten der Lüfter anzupassen, wenn Sie eine anspruchsvolle Gaming-Session haben.

PC-Sauberkeit ist ein wichtiges Thema
Ein anderer wichtiger Punkt, der Auswirkungen auf die Lautstärke haben kann, ist die Sauberkeit im PC. Staub gehört zu den bedauerlichen Unvermeidbarkeiten. Überschüssiger Staub bedeutet überschüssige Wärme, was dann wiederum bedeutet, dass die Lüfter schneller laufen müssen, um das Gerät kühl zu halten. Für den Fall, dass Sie rauchen oder Haustiere im Haus haben, kann das Problem ziemlich ernst werden. Schnappen Sie sich also einen Schraubenzieher, öffnen Sie das PC-Gehäuse und gehen Sie mit einem Staubwedel oder einem Druckluftspray (das gibt’s in Dosen) einmal gründlich über die Hardware. Wenn Ihr Lüfter ein Klicken oder andere ungewöhnliche Geräusche von sich gibt, sollten Sie sich darüber hinaus vergewissern, dass die Lüfterblätter nicht gegen ein verirrtes Stromkabel oder etwas Ähnliches stoßen. Wenn Sie einen Desktop-Computer haben, sollten Sie Filter an den Ansauglüftern anbringen, um Staubablagerungen zu vermeiden.
Schafft keine der genannten Lösungen richtig Abhilfe, dann ist es vielleicht an der Zeit, einen (oder mehrere) Ihrer Lüfter zu ersetzen. Manchmal ist ein Lüfter, auch wenn er noch gut arbeitet, einfach zu laut und sollte durch ein größeres respektive teureres Modell ersetzt werden. Wenn Ihr CPU-Kühler eher klein ist, tauschen Sie ihn gegen einen größeren aus. Der größere Lüfter ist nicht nur leiser, sondern leitet durch die größere Oberfläche der Kühlrippen die Wärme auch effektiver ab.