Das Verbraucherforschungsunternehmen JD Power hat seine diesjährige Qualitätsstudie zu den in den USA verkauften Neuwagen veröffentlicht. Das Ergebnis ist eine Ohrfeige für Tesla und Polestar .
Ein Ergebnis der J.D. Power 2022 U.S. Initial Quality Study: Die Qualität von Neufahrzeugen ist gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent zurückgegangen. Das sei der steilste Absturz, den die Studie jemals verzeichnet habe. JD Power macht für den Rückgang bei der Qualität unter anderem Lieferkettenprobleme verantwortlich.
Besonders bei den Herstellern von Elektro-Autos sei der Rückgang bei der Qualität gravierend. Polestar landet sogar auf dem letzten Platz. Tesla belegt den siebtletzten Platz.
Speziell für Tesla registrierte JD Power 226 Probleme pro 100 Tesla-Fahrzeuge. Nimmt man alle Elektro-Autos zusammen, die nicht von Tesla stammen, so kommt JD Power auf 240 Probleme pro 100 E-Autos. Im Jahr 2021 registrierte JD Power noch 251 Probleme für jeweils 100 E-Autos.
Für die Studie wertete JD Power den Input von 84.165 Besitzern von privat genutzten Neuwagen aus. Die dabei ermittelten Angaben beziehen sich auf 33 Hersteller und 189 unterschiedliche Modelle. Die Studie basiert auf einem 223 Fragen umfassenden Fragenkatalog, der in diese Fahrzeugkategorien unterteilt ist: Infotainment, Ausstattung, Bedienelemente und Anzeigen, Exterieur, Fahrassistenz, Innenraum, Antriebsstrang, Sitze, Fahrerlebnis und Klima.

©JD Power
Unter den Problemfeldern ragt die Software heraus: sechs der zehn größten Probleme betreffen das Infotainmentsystem. Interessant in diesem Zusammenhang: Carplay wird von der Hälfte der Befragten benutzt, Android Auto dagegen nur von 17 Prozent der Befragten. Die Carplay-Nutzer waren in der Masse zufriedener als die Android-Auto-Nutzer, wie The Verge ergänzt. Allerdings kritisieren viele Nutzer beide Systeme gleichermaßen dafür, dass sie schwer zu verstehen seien und die Herstellung der Verbindung mit dem Smartphone oft ein Problem sei. Insbesondere mit den kabellosen Varianten von Carplay und Android Auto steigen anscheinend auch die Probleme.
Während sich Tesla und Polestar am unteren Ende der Zufriedenheitsskala wiederfinden, liegt die US-Marke Buick auf Platz 1. Ebenfalls top platziert sind einige weitere US-Marken sowie unter anderem Kia, Lexus (die Premiummarke von Toyota) und auch BMW. Auch Toyota und Mazda liegen noch über dem Durchschnitt. Mercedes-Benz, Land Rover und Porsche erhalten dagegen schlechtere Bewertungen als der Durchschnitt. Man darf dabei aber nie die Erwartungshaltung der Käufer vergessen: Von einem Porsche erwartet man von vornherein mehr als von einem deutlich preiswerteren Fabrikat eines “Volumenherstellers”.
Volkswagen rangiert bei der Zufriedenheit übrigens ebenfalls recht weit hinten und Audi liegt sogar noch hinter VW.
Hier können Sie die Ergebnisse der Studie zusammengefasst in einem PDF nachlesen.