Netflix wird noch in diesem Jahr ein werbefinanziertes Abo-Modell einführen. Das bestätigte Co-CEO Ted Sarandos im Rahmen des Werbefestivals Cannes Lions. Nachdem der Streaming-Dienst lange Jahre betont hatte, dass es auf der Plattform keine Werbung geben werde, macht Netflix nun eine Kehrtwende. Mit einem günstigeren Abo-Modell, zu dem auch Werbeanzeigen gehören, will das Unternehmen die enttäuschenden Zahlen aus dem letzten Quartal sowie den Verlust von rund 200.000 Abonnenten ausgleichen.
Keine Änderungen für Bestandskunden
“Wir haben ein großes Kundensegment vom Tisch gelassen, nämlich die Leute, die sagen: ‘Hey, Netflix ist mir zu teuer und ich habe nichts gegen Werbung” erklärt Sarandos. “Wir fügen eine Werbeebene hinzu; wir fügen keine Werbung zu Netflix hinzu, wie Sie es heute kennen. Wir fügen eine Werbeebene für Leute hinzu, die sagen: ‘Hey, ich will einen niedrigeren Preis und ich werde Werbung sehen.’“ , so Sarandos weiter.
Netflix als Übernahmeziel
Netflix hat bestätigt, dass sich das Unternehmen derzeit in Gesprächen mit potenziellen Partnern für den Anzeigenverkauf befindet. Auch der Aktienkurs von Netflix ist abgestürzt. Das könnte den Streaming-Dienst zu einem potenziellen Übernahmeziel machen. Laut Sarandos wolle das Unternehmen diesen Umstand “mit Argusaugen betrachten“. Ob die Einführung des werbefinanzierten Abos die sinkenden Abonnentenzahlen wird aufhalten können, bleibt abzuwarten. Ein konkreter Starttermin sowie Details zum Preis des neuen Abos stehen bislang noch nicht fest. Es ist außerdem noch unklar, ob das werbefinanzierte Abo vorerst nur für die USA oder auch für Europa geplant ist.
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