1. Datei-Manager von Windows zeigt SSD-Laufwerk nicht an
Problem: Sie haben sich eine neue SSD gegönnt und sie korrekt im Rechner eingebaut oder per USB verbunden. Doch das Laufwerk taucht nicht im Datei-Manager von Windows auf.
Lösung: Viele neu installierte SSD-Laufwerke, aber auch erstmals angeschlossene externe USB-Festplatten sind ab Werk nicht formatiert oder liegen in einem Dateiformat vor, das Windows nicht erkennen kann. In diesem Fall müssen Sie die SSD erst initialisieren, bevor sie sich im Windows- Datei-Explorer richtig anzeigen lässt.
Öffnen Sie dazu die Datenträgerverwaltung per Rechtsklick auf das Windows-Symbol und der Auswahl des gleichnamigen Eintrags. In der Regel poppt das Fenster mit der Aufforderung zur Laufwerksinitialisierung automatisch auf.
Wenn nicht, finden Sie alle installierten Laufwerke im unteren Teil des Fensters aufgelistet. Den neuen Datenträger erkennen Sie anhand der Zusätze „Unbekannt“ und „Nicht initialisiert“. Führen Sie einen Klick mit der rechten Maustaste darauf aus und wählen Sie aus dem Kontextmenü „Datenträgerinitialisierung“ aus.

In einem neuen Fenster legen Sie den Partionierungstyp für den neuen Datenträger fest. In aller Regel entscheiden Sie sich für „GPT (GUID-Partitionstabelle)“. Das Kürzel steht für „Globally Unique Identifier“ und kennzeichnet einen Standard für das Format von Partitionstabellen auf Datenträgern, der Teil des Bios-Nachfolgers Uefi ist. Mit einem Klick auf „OK“ schließen Sie die Initialisierung des Laufwerks ab.
Es erscheint nun im Übersichtsfenster der Datenträgerverwaltung mit einem schwarzen Balken und der Beschreibung „Nicht zugeordnet“. Führen Sie einen weiteren Rechtsklick aus und wählen Sie aus dem Kontextmenü „Neues einfaches Volume“ aus. Mit zwei Klicks auf „Weiter“ führen Sie den Vorgang aus. Den noch fehlenden Laufwerksbuchstaben vergeben Sie mit einem weiteren Rechtsklick und über die Option „Laufwerksbuchstaben und -pfade ändern“. Klicken Sie auf „Hinzufügen“ und dann auf „Folgenden Laufwerksbuchstaben zuweisen“. Rechts davon wählen Sie den gewünschten Buchstaben aus, indem Sie auf den Pfeil nach unten klicken. Sobald Sie mit „OK“ bestätigen, ist der Laufwerksbuchstabe zugeteilt. Der neue Datenträger erscheint nun korrekt im Datei-Manager.
Lesetipp : So schnell ist Ihre SSD wirklich
2. M.2-Datenträger wird vom Rechner nicht erkannt
Problem: Als zusätzlichen Datenträger haben Sie eine SSD im Kartenformat im M.2-Steckplatz Ihres Rechners installiert. Allerdings erkennt der PC den Flashspeicher überhaupt nicht.
Lösung 1: M.2-Steckplätze sind direkt mit dem Mainboard verbunden. Bei einem einigermaßen aktuellen PC-System sollte die Belegung eines Steckplatzes automatisch erkannt werden. In diesem Fall lädt das Betriebssystem die SSD-Treiber ohne Ihr Zutun. Allerdings kann etwas ältere Mainboard-Hardware bei der Laufwerkserkennung Probleme machen. Deshalb sollten Sie nach dem Einbau des Speichermoduls im Bios (Uefi) überprüfen, ob der neue Datenträger korrekt angezeigt wird. Dazu starten Sie den Rechner neu und drücken die entsprechende Taste – etwa F2, F8 oder Entf. Navigieren Sie im Bios zum Bereich „Peripherals“, „NVMe Configuration“ beziehungsweise „SATA Configuration“. Hier sollte die neu eingebaute SSD aufgeführt sein.
Lösung 2: Wenn das Laufwerk vom Bios nicht angezeigt wird, überprüfen Sie, ob Sie es auch wirklich korrekt installiert haben. Das Flash-Kärtchen muss vollständig im Slot eingerastet und mit einer Schraube fixiert sein. Versuchen Sie es wirklich bis ganz nach hinten in den Anschluss zu schieben. Danach wiederholen Sie den Bios-Check.

Lösung 3: Abhängig von der Mainboard-Architektur kann es vorkommen, dass sich NVMe- und SATA-Steckplätze denselben PCIe-Anschluss teilen. Ist bereits eine SATA-SSD eingebaut und über diesen Anschluss mit der Hauptplatine verbunden, funktioniert eine zusätzliche NVMe-SSD im M.2- Slot nicht. Konsultieren Sie am besten das Hauptplatinen-Handbuch.
Gewissheit über die Nutzung des PCIe-Ports gibt Ihnen auch, wenn Sie die SATA-Komponente probehalber entfernen. Wird die NVMe-SSD nun vom Bios erkannt, wissen Sie, dass der Port für SATA und NVMe zum Einsatz kommt, sich aber nur mit einer Komponente belegen lässt.
Lösung 4: Flashkärtchen für den M.2- Steckplatz haben unterschiedliche Aussparungen – auf Englisch „Keys“. Mechanisch passt eine SSD mit B+M-Key in einen Slot für M-Key. Umgekehrt ist das nicht der Fall. Stecken Sie beispielsweise eine SATASSD mit B+M-Key in einen M.2-Steckplatz mit NVMe-Anbindung, wird die SATA-SSD nicht funktionieren und daher auch vom Bios nicht erkannt. Wechseln Sie daher auf einen M.2-Steckplatz mit SATA-Anbindung. Aufschluss über die Anbindung der M.2- Steckplätze gibt Ihnen wiederum das Handbuch zum Mainboard.

3. SSD-Flashspeicher wird mit der Zeit langsamer
Problem: Die SSD ist bei Ihnen schon eine Weile im Einsatz. Inzwischen haben Sie das Gefühl, dass der Flashspeicher seine hohe Anfangsgeschwindigkeit nicht mehr erreicht.
Lösung 1: Die Geschwindigkeit von SSDs lässt sich mit kostenlosen Benchmark-Tools wie Crystaldiskmark oder AS SSD Benchmark überprüfen. Wenn Ihr Flash-Speicher in den sequenziellen Datenraten an die Angaben vom Hersteller herankommt, dann besteht kein Grund zur Sorge.
Liegen die Ergebnisse deutlich darunter, sollten Sie weitere Maßnahmen ergreifen. Beispielsweise können zu hohe Temperaturen auf Dauer zu Leistungseinbußen führen. Bei internen NVMe-SSDs sorgen entsprechende Kühlkörper für Abhilfe. Auch ein Wechsel des M.2-Steckplatzes kann hier die richtige Maßnahme sein.

Lösung 2: Beschleunigen lassen sich SSDs, indem Sie den Schreibcache in Windows aktivieren. Diese Maßnahme gilt immer nur für das betreffende Laufwerk. Bei internen SSDs sollte sie automatisch eingeschaltet sein. Trotzdem lohnt sich ein Check. Bei externen SSDs müssen Sie selbst eingreifen – etwa, wenn Sie das Flashlaufwerk zum ersten Mal mit dem Rechner verbinden. Für den weiteren Gebrauch gilt: Windows merkt sich, dass die Funktion im Zusammenspiel mit diesem Laufwerk aktiviert ist.
Um den Schreibcache einzuschalten, öffnen Sie den Geräte-Manager von Windows. Unter „Laufwerke“ finden Sie alle derzeit mit dem System verbundenen Festplatten. Das gilt auch für einen externen Datenträger, den Sie per USB angeschlossen haben. Hier wählen Sie die SSD aus, für die Sie den Schreibcache freischalten wollen. Per Rechtsklick öffnen Sie die „Eigenschaften“. Klicken Sie auf den Reiter „Richtlinien“. Bei einer internen SSD sollte „Schreibcache auf dem Gerät aktivieren“ mit einem Häkchen versehen sein. Bei einem externen Flash-Laufwerk ist das jedoch nicht der Fall. Vielmehr setzt Windows hier automatisch auf die Funktion „Schnelles Entfernen (Standard)“. Sie bewirkt, dass Sie den Datenträger abziehen können, ohne einen Datenverlust zu riskieren. Um das Laufwerk zu beschleunigen, ändern Sie die Einstellung auf „Bessere Leistung“ und markieren Sie „Schreibcache auf dem Gerät aktivieren“.
Bitte beachten Sie, dass Sie beim Trennen des Laufwerks vom Rechner nun stets den Weg über „Sicheres Entfernen“ gehen müssen. Dazu klicken Sie auf das USB-Stick-Symbol, das Sie entweder direkt in der Taskleiste oder unter „Ausgeblendete Symbole einblenden“ finden.
SSD: So verlängern Sie die Lebenszeit
4. Speicherplatz auf dem Flash-Speicher wird knapp
Problem: Im Gegensatz zu HDDs sind bei SSDs Kapazitäten von zwei und mehr TB immer noch eine gewisse Investition und deshalb seltener. So wird der Speicherplatz auf der SSD oft schnell knapp.

Lösung: Gerade bei einer SSD ist es wichtig, den vorhandenen Speicherplatz genau im Auge zu behalten. Windows bietet mit der Funktion „Speicheroptimierung“ das passende Werkzeug, damit das automatisch geschieht. Um die Funktion zu aktivieren, öffnen Sie die Einstellungen-App und wählen den Bereich „Speicher“ aus. Bei Windows 10 finden Sie die Funktion ganz oben, bei Windows 11 müssen Sie eventuell etwas nach unten scrollen. In beiden Fällen stellen Sie den Schalter in die „Ein“-Position. Um weitere Details festzulegen oder den Säuberungsvorgang sofort zu starten, klicken Sie bei Windows 10 auf den blau unterlegten Link „Konfigurieren Sie die Speicheroptimierung oder führen Sie den Vorgang jetzt aus“. Bei Windows 11 klicken Sie dazu auf den kleinen Pfeil neben dem aktivierten Schalter.
5. Defragmentierung bei SSDs anlassen oder abschalten?

Problem: Es heißt oft, dass bei SSDs das Defragmentieren nicht nötig und sogar schädlich ist. Die Funktion sollte deshalb abgeschaltet sein. Stimmt das?
Lösung 1: Im Gegensatz zu Magnetfestplatten (HDDs) benötigen SSDs keine vergleichbar intensive Defragmentierung. Der Grund: Bei SSDs fehlen die beweglichen Teile wie etwa Schreib-/Leseköpfe, die stärker verschleißen, wenn sie lange Wege zurücklegen müssen. Dass das Defragmentieren bei einer SSD jedoch bewirkt, dass sich die Schreib- und Lesevorgänge unnötig erhöhen und sich so die Lebenszeit drastisch verkürzt, bewahrheitet sich inzwischen nicht mehr im früher gekannten Ausmaß.
Der Grund: Die Defragmentierungsfunktion von Windows hat sich seit Windows 10 an den SSD-Gebrauch angepasst. Sie hat sich in eine Art Pflegefunktion gewandelt, die auf die SSD-Gesundheit ausgerichtet ist. Deshalb spricht Microsoft auch von „Optimierung“ und nicht mehr ausschließlich von „Defragmentierung“. Da allerdings auch SSDs leicht fragmentieren, beinhaltet die Funktion nach wie vor ein an SSDs angepasstes Defragmentieren. Dazu löst sie den TRIM-Befehl aus, der für Ordnung auf dem SSD-Datenträger sorgt.
Zur Defragmentierungsoption gelangen Sie über den Datei-Manager von Windows. Wählen Sie unter „Dieser PC“ Ihr SSD-Laufwerk aus. Mit einem Rechtsklick darauf öffnen Sie das Kontextmenü, in dem Sie auf „Eigenschaften“ gehen. Im folgenden Fenster wählen Sie den Reiter „Tools“ und klicken unter „Laufwerk optimieren und defragmentieren“ auf „Optimieren“. Unter „Optimierungszeitplan“ sollte ein Häkchen bei „Ausführung nach Zeitplan (empfohlen)“ gesetzt sein. Belassen Sie auch die „Häufigkeit“ auf „Wöchentlich“. Achten Sie darauf, dass Sie Änderungen an dieser Einstellung nur mit Admin-Rechten durchführen können.
Erste Hilfe: Fünf schnelle Tipps bei SSD-Problemen
1. SSD-Verwaltungstool installieren: Um das SSD-Laufwerk im Blick zu behalten, bieten die Hersteller entsprechende Verwaltungstools an. Bei Problemen mit dem Flashspeicher sind sie als erste Anlaufstelle nützlich, um etwa die SMART-Daten auszulesen oder die Temperatur zu checken.
2. Firmware checken: Eine veraltete SSD-Firmware kann Windows-Abstürze, Bluescreens und andere Aussetzer wie langsame Programmstarts verursachen. Deshalb lohnt es sich, die SSD regelmäßig auf Firmware-Updates zu checken. Verwenden Sie dazu am besten das Verwaltungstool des Herstellers. Um möglichem Datenverlust vorzubeugen, führen Sie vor dem Update ein Daten-Backup durch.
3. SSD-Bezeichnung herausfinden: Vor dem Kauf eines neuen SSD-Laufwerks lohnt es sich, den aktuell installierten Datenträger genau zu kennen. Das beugt Fehlgriffen vor – etwa durch die Wahl der falschen Anbindung. Nützliche Tools zur Identifizierung sind Crystaldiskinfo oder Speccy .
4. TRIM-Aktivität checken: Der TRIM-Befehl sorgt bei einer SSD dafür, dass sich die Speicherzellen, aus denen die Daten gelöscht wurden, erneut belegen lassen. Normalerweise ist die Funktion automatisch aktiv. Ein Check kann aber nicht schaden. Öffnen Sie dazu die Windows-Eingabeaufforderung als Administrator und geben Sie folgenden Befehl ein:
fsutil behavior set disabledeletenotify 0
Bestätigen Sie mit der Eingabetaste. Als Antwort sollten Sie die Meldung „(Deaktiviert)“ sehen, was bedeutet, dass TRIM aktiv ist.
5. Externe SSD mit USB-C zu langsam: Bei einer externen SSD bestimmen das eingebaute Laufwerk, der Controller-Chip und der USB-Standard der Typ-CSchnittstelle, wie schnell das mobile Datenlager arbeiten kann. Checken Sie am besten vor dem Neukauf, welchen USB-C-Standard die Schnittstellen Ihres Rechners unterstützen. Denn höheres Tempo geht auch bei externen Festplatten mit einem satten Aufpreis einher. Den Ärger, dass Sie es letztlich nicht ausreizen können, vermeiden Sie so.