Update 1.6.: Vodafone gab auf Nachfrage der PC-WELT eine ungefähre Angabe zur Zahl der betroffenen Filialen: “Insgesamt betreibt Vodafone mehr als 1.000 Ladengeschäfte. Die 7 Prozent entsprechen also einer Anzahl im zweistelligen Bereich.” Update Ende
Vodafone schließt Ladengeschäfte. Unter der harmlos klingenden Überschrift “Vodafone optimiert seine stationäre Vertriebsstruktur” teilt das Düsseldorfer Mobilfunkunternehmen die Schließung von Filialen mit. In harten Zahlen und ohne Marketing-Geschwurbel ausgedrückt bedeutet das: “In Summe verringert sich die Gesamtzahl der Vodafone Ladengeschäfte bis 2024 um sieben Prozent.” Vodafone nennt in seiner Mitteilung aber nicht die konkrete Zahl der zu schließenden Shops; gegenüber Mitarbeitern soll aber von 40 Filialen die Rede sein, die dicht machen müssen. Das berichtet Caschys Blog. Update 1.6.: Diese Zahl trifft somit nicht zu.
Der Grund für die Filialschließungen
Vodafone reagiere damit auf das veränderte Kundenverhalten. Denn der Online-Boom und die Corona-Pandemie hätten das Kundenverhalten im Einzelhandel branchenübergreifend beeinflusst, wie Vodafone erklärt. Mit anderen Worten: “Die Kunden kaufen mehr online ein. Vodafone verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie der EHI Retail Institute GmbH, wonach”insbesondere in den belebten Innenstädten die befragten Städte und Gemeinden Ladenschließungen verzeichnen würden”. Und weiter: “fast 70 Prozent der Kommunen würden aufgrund der Pandemie einen Rückgang der Ladengeschäfte in den Innenstädten feststellen”.
Diejenigen Kunden aber, die weiter den Einkauf im stationären Handel bevorzugen, würden dort “hochwertigen Service und Beratung” erwarten.
Es entstehen auch neue Filialen
Vodafone reagiere auf dieses veränderte Kundenverhalten, indem es einerseits Shops in unwirtschaftlichen Lagen schließe und andererseits Filialen in besser frequentierten Lagen stärke. Teilweise will Vodafone sogar neue Shops eröffnen – als Beispiele nennt das Unternehmen Hamburg oder Berlin. Dort “will Vodafone Service, Beratung und Einkaufserlebnis zusätzlich verbessern, um auf die Kundenwünsche und das veränderte Einkaufverhalten zu reagieren.“ Und weiter: “Rund 10 % der Shops sollen jährlich mit neuem Mobiliar und verbessertem Hardware-Konzept ausgestattet werden, sodass Kunden unter anderem mit Hilfe von digitalen und interaktiven Tools noch transparenter und besser beraten werden.”
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Das geschieht mit den betroffenen Mitarbeitern
Den von Filialschließungen betroffenen Mitarbeitern “will Vodafone bestmöglich alternative Job-Angebote im Unternehmen machen, etwa die Beschäftigung in naheliegende Filialen. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten und die berufliche Entwicklung in andere Unternehmensbereiche werden angeboten. In Fällen, wo diese Alternative keine Option sind, strebt Vodafone in enger Absprache mit der Arbeitnehmervertretung sozialverträgliche Lösungen an. Die konkreten Schritte werden zeitnah ausgearbeitet”.
An diesem Beispiel zeigt sich wieder sehr schön, wie wichtig ein Betriebsrat ist. Bei Klarna, das zehn Prozent seiner Mitarbeiter entlässt, steht nämlich kein Betriebsrat den entlassenen “Klarnauten” zur Seite. Mehr zu der Massenentlassung bei Klarna lesen Sie hier:
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