Vor dem Kauf eines neuen Fernsehers, Monitors, Kühlschranks oder eines sonstigen elektrischen Geräts lohnt sich der Blick auf den Stromverbrauch angesichts stark gestiegener Energiepreise ganz besonders. Denn die Stromkosten übersteigen über die gesamte Gerätelebensdauer schnell den ursprünglichen Kaufpreis!
Vor dem sprichwörtlichen Sparen am falschen Ende sollen die sogenannten EU-Energielabel warnen. Sie sind schon seit Jahren bei einer ganzen Reihe Haushaltsgeräte Pflicht und zeigen auf einen Blick, wie viel Strom ein Gerät pro Jahr verbraucht. Die Einstufung in Energieeffizienzklassen soll den Wert zudem zu anderen Geräten vergleichbar machen.
Neue Energielabel sorgen für neue Energieeffizienzklassen
Die Energieeffizienzklassen haben sich in den zurückliegenden Monaten für die ersten Produktgruppen geändert. Für Fernseher, PC-Monitore, Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner und Lampen wurden neue EU-Energielabel mit zwei wesentlichen Neuerungen eingeführt.
Weil der Energieverbrauch moderner Geräte im Zuge der technischen Entwicklung ständig sank, wurden die Kategorien neu gefasst: Die bisherige Zusatzkennzeichnung mit +, ++ und +++ entfällt. Die Einstufung in die Klasse A gilt nun wieder für besonders sparsame Modelle. Das hat zur Folge, dass das identische Produkt plötzlich deutlich schlechter eingestuft wird als zuvor, obwohl es gleich viel Strom verbraucht.
Weil noch bis ins nächste Jahr alte und neue Etiketten erlaubt sind, achten Sie bitte vor dem Kauf darauf, ob die Ware mit dem alten Label (Skala bis A+++) oder bereits mit dem neuen (Skala bis A) ausgezeichnet ist.
Der winzige QR-Code enthält wichtige Produktinformationen
Zu erkennen sind die neuen Label auch am QR-Code . Der ist wichtig, weil in ihm viele zusätzliche technische Informationen stecken: bei TV-Geräten viele Details wie die automatische Helligkeitsregelung und die Spracherkennung, bei Monitoren unter anderem die Panel-Technik und die Bildwiederholfrequenz. Hinzukommen Angaben, wie lange der Hersteller die Softwareaktualisierung und Ersatzteilversorgung garantiert – solche Details dürfte das Verkaufspersonal im Geschäft kaum wissen.
Gespeichert sind die Produktdetails in der europäischen Produktdatenbank (EPREL). Zum Erfassen der QR-Codes auf dem Energielabel lässt sich prinzipiell jede Smartphone-App für QR-Scans nutzen, besonders empfehlenswert ist jedoch „Energielabel“ von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Android und iOS). Damit können Sie die Scans über die Merkliste speichern und so die Details verschiedener Modelle später in Ruhe zu Hause vergleichen.
Zwei Anmerkungen zum Schluss: Noch gelten die neuen Energielabel erst für wenige Gerätekategorien, bis 2030 sollen alle Produktgruppen auf die neue Klassifizierung umgestellt sein. Und: Staubsauger werden aufgrund eines Gerichtsurteils aktuell ohne Kennzeichnung verkauft, neue Label wird es voraussichtlich 2024 geben.
Siehe auch:
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