Update vom 12. Mai 2022: Die Talfahrt der Kryptowährungen läuft weiter. Zeitweise fiel die beliebteste Kryptowährung Bitcoin auf unter 27.000 US-Dollar, das zerrt auch an den Kursen der weiteren Kryptos, wie auch der Spiegel berichtet.
Innerhalb von nur einem Monat verlor Bitcoin nun schon knapp ein Drittel seines Wertes. Auf der Handelsplattform Bitfinex fiel der Bitcoin zuletzt gar auf einen Wert von 26.591 US-Dollar, tiefster Stand seit Ende des Jahres 2020. Und die nächstbeliebtere Kryptowährung Ether macht im Sinkflug keinen Halt und steht aktuell auf einem Wert von unter 2000 US-Dollar und hat damit bereits die Hälfte ihres Wertes seit Jahresbeginn verloren.
Das Kurstief von Bitcoin und Ether wirkt sich natürlich auch auf den Großteil der anderen Kryptowährungen aus. So liegt der Marktwert aller Kryptowährungen derzeit bei rund 1,18 Billionen US-Dollar. Vom Rekordwert von fast 3 Billionen US-Dollar, der im November 2021 erreicht wurde, ist in weite Ferne gerückt.
TerraUSD sorgt für neue Turbulenzen am Kryptomarkt
Für weitere Turbulenzen sorgte in den letzten Tagen die bekannte Kryptowährung TerraUSD (UST), die als Stablecoin galt. Den Namen erhalten diese Coins, weil diese eigentlich nicht sonderlich schwanken und den Wert stabil an eine gängige Leitwährung, gekoppelt ist. Im Fall von TerraUSD an den US-Dollar, die Kopplung des Wertes wird bei diesem Coin über Algorithmen erreicht.
TerraUSD verlor innerhalb von nur sieben Tagen über 70 Prozent seiner Marktkapitalisierung und infolgedessen seine Kopplung an den US-Dollar, was zu Unsicherheiten am Markt beiträgt und gilt nun als mitverantwortlich für den aktuellen Bitcoin-Crash. Das wirkt sich neben Krieg, steigende Leitzinsen und Inflation zusätzlich negativ auf alle Kryptowährungen aus.
Marktbeobachter befürchten sogar regulatorische Konsequenzen für Stablecoins – insbesondere für solche, die wie UST zu den algorithmischen Coins zählen und nicht durch echte Assets gedeckt sind.
Ursprüngliche News vom 10. Mai 2022 – Krypto-Kurse brechen um 15 Prozent ein: Nachdem sich der Bitcoin-Kurs die letzten Monate bei etwa 40.000 US-Dollar eingependelt hatte, erlitt die Kryptowährung nun jüngst einen Kurssturz um rund 10.000 US-Dollar. Der Ethereum-Kurs zeigt einen ähnlichen Knick. Es scheint so, dass die Kryptowährungen das gleiche Schicksal wie die Aktien-Kurse erleben.
50 Prozent Verlust innerhalb eines halben Jahres
So gab der Kurs von Bitcoin um rund 14 Prozent nach, der von Ethereum ist gar um 15 Prozent eingesackt. Für Bitcoin, dessen Wert inzwischen auf etwas unter 32.000 Euro steht, ist das der tiefste Kursstand seit Juli letzten Jahres. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Kryptowährung noch im November 2021 ihren historischen Höchststand von über 65.000 Euro erreichte – ein Verlust von mehr als 50 Prozent innerhalb eines halben Jahres.
Der Ethereum-Kurs fiel von etwa 2800 auf unter 2300 Euro – auch Ethereum erreichte im November 2021 seinen Höchststand.
Krieg, Inflation und steigende Zinsen machen den Kryptos zu schaffen
Die Kursverluste hängen wohl stark mit den fallenden Kursen an der Börse zusammen, gerade wenn die Kurse von Technologiekonzernen ein Tief erleiden, trifft es auch die Kryptowährungen. Nach der Anhebung der Zinsen in den USA kam es zu starken Turbulenzen an den Börsen. Der Dow Jones verlor dabei rund 1000 Handelspunkte und auch der technologielastige Nasdaq schloss mit einem Minus von etwa 5 Prozent den Handelstag.
Wenn die Zinsen steigen, werden auch weniger risikoreiche Alternativen zu Kryptowährungen wieder attraktiver – etwa Anleihen. Infolgedessen findet auch eine Umschichtung des Kapitals statt, dieses Mal trifft dies auch die Kryptowährungen.
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