Okay, die Welt liebt das Steam Deck , Youtube ist voller Jubelarien. Und wir würden da gerne einstimmen, aber noch fällt das zumindest schwer. Mal ist es eine verdammt coole Kiste, mal treibt es uns in den Wahnsinn, wenn es mal wieder crasht oder sich Spiele aus irgend einem Grund nicht mehr starten lassen oder wir eine halbe Stunde herumfrickeln müssen, um die Tastenbelegung sinnvoll zu gestalten. Vom Prinzip ist es großartig für einige Zielgruppen, die Valves kleinen Handheld-Zwerg lieben werden. Und überhaupt nicht geeignet für andere.
Valves Ambitionen, den PC-Markt mobil aufzurollen, das ist klasse. Und es ist auch toll, was dieser Mini-PC im Format einer etwas wuchtigeren Nintendo Switch ( hier günstigsten Preis im PC-WELT Preisvergleich finden ), so kann, aber es ist letztlich doch Gaming mit angezogener Handbremse. Die Idee dahinter fasziniert uns, keine Frage: Ein Handheld, auf dem wir unsere komplette Steam-Bibliothek spielen können. Ein System, welches keine neuen Spiele benötigt, weil wir alle haben ja mehr Steam-Spiele als Lebenszeit. Einmal Hand hoch, wer mehr Titel in seinem Konto hat, als er je plant durchzuspielen.

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Aber wir sind eben auch wahnsinnig verwöhnt: Wir schauen den ganzen Tag auf extrem scharfe AMOLED-Displays auf unserem Smartphone, die in der Regel eine 2K oder 3K-Auflösung haben bei 1000 Nits Helligkeit. Es muss ein gutes Jahrzehnt her sein, dass wir mal auf einen 800p-Screen mit maximal 400 Nits geschaut haben, es sei denn, Sie sind Switch-Spieler – auch Nintendo verbaut solche Steinzeit-Displays.
Und wer es gewohnt ist, auf seinem PC in 144 Hz zu spielen oder auch nur mit 90 FPS, der schaut schon ganz schön komisch aus der Wäsche, wenn er plötzlich in Elden Ring oder Marvel’s Guardians of the Galaxy mit 30 FPS durch die Gegend gurkt. Vielleicht kann man sich daran gewöhnen, aber ganz ehrlich: Genuss sieht anders aus. Es ist ein bisschen, als würde man seine Lieblings-Games jetzt abermals auf der ersten Xbox One einlegen, denn die meisten Spiele laufen maximal mit mittleren Einstellungen. Guardians of the Galaxy lebt von diesen schnellen Reaktionen, den Pirouetten, die wir in der Luft drehen und dabei die Blaster sprechen lassen, das fühlt sich mit 30 Bildern einfach komisch an. Und es ist eben auch ein Grafik-Feuerwerk für die Sinne.

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Wer von einem Highend-PC kommt, der fühlt sich, als würde er von einem Ferrari in einen alten Golf einsteigen – irgendwie fährt die Kiste und bringt uns von A nach B, Freude sieht aber anders aus. Ein Youtuber etwa jubelt, weil Cyberpunk 2077 in mittleren Einstellungen mit 30 FPS läuft. Aber will man das so erleben? Und ja, es gibt Spiele, die lassen uns in einem Mini Cooper oder Audi A3 fahren, also schon etwas besser, die gehen auch mal auf 50 FPS hoch in mittleren Einstellungen. Aber eben auch nicht wie im Ferrari. Auf dem Highend-PC zu Hause, wo immer alles auf Anschlag gedreht wird.
Es gibt viele Momente, in denen macht Gaming auf dem Steam Deck auch Spaß
Aber es gibt auch Anwendungsszenarien, da macht das Steam Deck richtig Laune: Bei Klassikern, wie BioShock, Half-Life 2, Portal oder auch halbmodernen Titeln wie Batman: Arkham City, welches ebenfalls bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat.
Oder Dishonored 2, denn diese Spiele laufen oft mit mittleren oder sogar hohen Details in 60 FPS. Das ist natürlich fantastisch – wenn man plötzlich keine windigen Free2Play-Games mehr auf dem Smartphone spielen muss, sondern die besten Spiele des letzten Jahrzehnts in der Hosentasche dabei hat.
Wer etwas ältere, aber immer noch großartige Werke mobil abermals durchspielen will, der wird hier voll abgeholt. Und wer einfach nur eine bessere Switch will.
Die bessere Nintendo Switch, auf der wir (fast) unsere gesamte Steam-Bibliothek spielen können

Das Steam Deck soll im Grunde eine Nintendo Switch sein, die sehr viel mehr Games abspielt: unsere gesamte Steam-Library. Wir lieben dieses Konzept und Valve hat das visuell toll umgesetzt, weil die SteamOS 3.0-Oberfläche quasi Steam Big Picture im Touchscreen-Format auf 7-Zoll bringt. Das ist wirklich gut gemacht, wir können komfortabel durch unsere ganze Bibliothek scrollen, jedes Spiel hat sein eigenes großes Cover-Artwork – es ist ein wenig wie Netflix für Gaming, von der Usability.
Wir können mit Freunden chatten, Gaming-News anschauen und haben enorm viele Eingabemöglichkeiten: Analog-Sticks rechts und links, zwei Trackpads, D-Pad, Aktionstasten A,B, X, Y plus zwei Trigger rechts und links und vier Pedals an der Unterseite, die wir frei belegen können.
Also wirklich einen Haufen Möglichkeiten zur freien Konfiguration. Valve macht hier vieles richtig, etwa weil wir unsere bereits gekauften Spiele nach Kompatibilität listen lassen können, die Chance, dass es gut läuft, ist also relativ hoch und Valve gibt mit seinen Partner-Studios wirklich brutal Gas: Den einen Tag läuft Apex Legends nicht, am nächsten Tag startet es.
Selbst Ultra-Highend-Spiele wie Cyberpunk 2077 laufen mittlerweile, auf mittleren Settings und mit angezogener Handbremse – 35 FPS geht gerade noch so, wenn es in die 25er-Region dippt, dann ist das schon kaum noch spielbar für einen RPG-Shooter. So weit, so gut, nur stellen wir uns beim Spielen immer wieder die Frage: Warum tun wir das gerade? Warum sollte man Cyberpunk 2077 auf dem Steam Deck auf der Couch spielen, wenn direkt vor unseren Augen ein 4K-Fernseher und eine Xbox Series X steht. Oder wir unseren Gaming-Laptop an den Fernseher anschließen können, der ja schließlich auch die gleiche Steam-Library hat.
Die Antwort auf die Frage muss sich jeder selbst geben: Sitzen Sie häufig in Hotel-Lobbys und würden dort spielen? Oder im Café? Haben Sie eine Familie, die den Fernseher blockiert, den PC, die Konsolen und Sie wollen sich auf die Couch verkrümeln? Wollen Sie vom Bett aus spielen und haben keinen TV im Schlafzimmer? Dann ist das Steam Deck für Sie gemacht. Toll ist es auf Flugreisen, gar keine Frage.

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Allerdings benötigen wir nette Nachbarn, denn die Lüfter haben viel zu tun bei einer Betriebstemperatur von um die 80 Grad. Das Steam Deck ist definitiv für mobiles Gaming gemacht, es ist schön leicht, mit 667 Gramm wiegt es in etwa so viel wie ein iPad Pro und wirkt nicht zu schwer in der Hand. Es ist hochwertig verbaut, nichts knackt oder wackelt, die Analogsticks sind richtig, richtig gut – das fühlt sich an, als würden wir gerade mit einem Xbox-Controller in die Schlacht ziehen.
Nur fragt man sich dann eben ständig auch: Warum nicht gleich auf der Xbox Series X in 4K HDR mit 60 FPS spielen? Selbst wer noch die erste Xbox One zu Hause hat, von 2013, der bekommt eine bessere Grafikleistung geboten als auf dem Steam Deck, denn selbst die hat 1080p. Und man müsste sich schon extrem bemühen, in den Tiefen Ebays noch einen uralten 800p-Monitor zu finden. Full-HD ist seit gut 15 Jahren Standard. Und dieser merkwürdige Monitor mit der noch merkwürdigeren Auflösung sorgt eben dafür, dass sich Menü-Elemente oft nur erahnen und schwer anklicken lassen.
Größter Vorteil des Steam Deck: Es kostet nur 550 Euro

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Es fällt uns schwer, das Steam Deck zu bewerten, weil die Frage letztlich ist: Sind Sie der Nintendo-Switch-Typ? Ist Ihnen Grafik mehr oder minder egal und wollen Sie einfach nur spielen? Dann passt das wunderbar. Die meisten Titel lassen sich in mittleren Einstellungen mit rund 30 bis 40 FPS spielen. Das ist in Ordnung, aber ist das Spielgenuss? Schwer zu sagen, dies muss jeder für sich beantworten.
Es kommt natürlich auch extrem darauf an, wie gut sie ausgestattet sind: Haben Sie eine Xbox Series X oder PS5 zu Hause? Einen starken Gaming-PC? Vielleicht sogar einen Gaming-Laptop für unterwegs? Dann stellt sich die Frage, warum man nicht auf dem Razer Blade in 4K und Ultra-Details spielen sollte oder in 1080p mit Raytracing. Sondern in 800p, was eben wirklich komisch aussieht. Zumal das Display nicht besonders hell wirkt und die Farben eher ausgewaschen sind.
Es ist eben ein günstiges Gerät mit günstiger Hardware. So ein Razer Blade, MSI, Asus oder Alienware können wir auch vor uns im ICE hinstellen, Xbox-Controller via Bluetooth verbinden und genießen jedes Spiel in der Qualität, für das es gemacht ist. Okay, Gaming-Laptops sind teuer und das ist tatsächlich die größte Stärke des Steam Deck: Es ist extrem günstig.
Lesetipp: Die besten Gaming-Laptops im Test

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Valve badet förmlich im Steam-Cash, entsprechend müssen sie mit der Hardware nichts verdienen und bieten das Steam Deck zum Kampfpreis an: Für 64 GByte eMMC zahlen wir 419 Euro, für 256 GByte Speicher 549 Euro und für 512 GB 679 Euro.
Großes Lob an Valve: Trotz des niedrigen Preispunkts, liegt jeder Version auch noch eine schicke, sehr stabile Tragetasche bei, in der auch das Netzteil Platz findet. Wir würden empfehlen, die mittlere Version zu nehmen, denn die hat eine schnelle NVME-SSD, die kleinste lediglich Flashspeicher. Allerdings müssen sie noch ein bisschen Geld drauflegen für eine MicroSDXC-Karte, denn wer Steam kennt und weiß, wie groß Spiele normalerweise sind, der kann sich vorstellen, wie schnell 256 GByte voll sind.
Praktisch: Spiele können wir via SteamOS problemlos von der internen auf die externe Speicherkarte kopieren und wir konnten dabei keinen fühlbaren Geschwindigkeitsunterschied feststellen. Und das Herunterladen von Spielen geht auch flott – so mit 100 MB pro Sekunde, allerdings nur im heimischen WLAN – einen 5G-Chip wie die iPads oder das Samsung Galaxy Tab 8 hat das Steam Deck nicht an Bord.
Super für Klassiker, weniger empfehlenswert für moderne Games

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Wer Spaß an der Nintendo Switch hat und einfach nur seine Steam-Bibliothek mobil haben möchte, der wird hier glücklich. Die alte Switch hat ein ähnlich niedrig aufgelöstes Display. Will heißen: Wer mit The Witcher 3 auf der Switch leben kann, der könnte zur Steam-Deck-Zielgruppe gehören, denn hier läuft das Spiel in hohen Einstellungen – also mit höherer Texturqualität als auf der Switch und mit 45 statt 30 FPS. 60 FPS sind drin für alle, die auf Medium-Details spielen.
Bei moderneren Spielen muss man schon deutlich höhere Abstriche machen: So ein Highend-Titel wie Horizon: Zero Dawn ist ein Traum in 4K auf einem starken PC. Auf dem Steam Deck spielen wir in 40 FPS in niedrigster Grafik-Einstellung und die Entwickler weinen ein wenig, weil dafür dieses wundervolle Werk nicht gemacht wurde. Wir reden hier vom vielleicht schönsten PC-Spiel der letzten Jahre, in dem jedes Kabel, jede Schraube, jede Platine an einem Robo-Saurier in 4K ausgerendert wird. Von unglaublicher Flora und Fauna, tollen Wasser-Effekten, unglaublichen Sonnenuntergängen. Das bekommt der Steam-Deck-Spieler nicht.

Nun kann man via Steam-Remote-Play die Grafikkarte seines Gaming-PCs benutzen, um das Bild in maximaler Qualität zu rendern und auf das Steam Deck zu streamen, aber dann spielt man trotzdem nur in 800p und es stellt sich die Frage, warum man nicht direkt auf seinen TV in 4K streamt, etwa mit Nvidias Shield ( hier im PC-WELT-Preisvergleich ) für rund 200 Euro. Oder mit einem längerem USB-C-Kabel. Es sei denn, Ihr Haus ist so groß, dass Sie mehr Sofas als TVs zur Verfügung haben.
Die Technik im Steam Deck
Das Steam Deck basiert auf einer AMD APU, die sich wie folgt zusammensetzt: 4-Kern-CPU, getaktet mit 2,4 – 3,5 GHz und einer GPU mit 8 RDNA 2 CUs, die auf 1 – 1,66 GHz taktet, die maximal 15 Watt Leistung abrufen dürfen. Also in etwa eine Geforce GTX 1050.
Das muss einem als Käufer einfach bewusst sein. Das Steam Deck ist extrem günstig, entsprechend kann man keine moderne Hardware erwarten. Aber das ist dann eben so, als würden wir den alten Gaming-Laptop aus dem Keller holen. Geht alles, keine Frage. Aber toll ist es nicht. Wir würden sogar so weit gehen, dass sich Steam-Deck-Spieler tendenziell eher der Grafik-Genüsse berauben, die moderne Werke nun mal bieten. Klar, wer einfach nur mit Aloy auf die Jagd gehen oder einen Bosskampf erleben möchte – kann man machen, aber es stellt sich definitiv nicht die gleiche Atmosphäre ein. Vielleicht ist dieser Effekt geringer bei Gamern, die es gewohnt sind, sonst auch nur in 1080p zu spielen, aber wer einen 4K-Fernseher im Wohnzimmer stehen hat, der reibt sich schon sehr verwundert die Augen ob der Grafikqualität.
Man fühlt sich einfach viele Generationen zurückgeworfen – ein F1 2021, das richtig gut aussieht auf modernen PCs wirkt plötzlich wie ein Formel-1-Spiel von vor vielen Jahren: Ohne Regen, der uns ins Gesicht schlägt, Reifenabrieb und all diesen Grafik-Finessen, wie spiegelnder Sonne auf dem Karbon. Man kann das schon spielen, aber es fühlt sich eben nicht so gut an.
Abermals: Der Preis ist super niedrig, dafür ist die Grafikleistung fein, aber das Spielgefühl ist häufig, sagen wir mal, schwankend. Gerade wenn Sie etwas empfindlich sind, was FPS-Dips angeht. Es gibt ein paar Titel, die laufen wirklich großartig – Ori and the Will of the Whisp etwa in mittleren Einstellungen mit gut 60 FPS, das macht dann auch richtig Spaß. Laut Valve arbeiten viele Studios an speziellen Performance-Patches und ja, Valve gibt hier wirklich Gas, das System entwickelt sich quasi jeden Tag weiter.
Entsprechend würden wir hier auch kein abschließendes Fazit treffen wollen, denn das kann man wohl erst in einigen Monaten. Das Steam Deck entwickelt sich täglich spürbar weiter, mittlerweile laufen selbst Grafik-Blockbuster wie ein Red Dead Redemption 2 mit mittleren Einstellungen auf 40 FPS, was schon beeindruckend ist. Das Rockstar-Games-Western-Epos in der Hosentasche? Da sagen wir nicht nein.
Akkulaufzeit, Bugs, Multiplayer-Probleme und wie gut Sticks und Trackpads sind

Die Akkulaufzeit: Der 40-Watt-Stunden Akku mit 5200 Milliampere liefert gut vier Stunden Spielspaß, je nachdem wie hoch wir die Helligkeit drehen. Die schwankt allerdings sehr stark, je nachdem auf welcher Grafikeinstellung wir spielen und ob wir das Steam Deck auf 30 FPS limitieren. Sprich, bei Indie-Titeln mit weniger Performance-intensiven Assets lassen sich auch mal fünf Stunden herausholen. Bei Red Dead Redemption 2 schreit das Steam Deck nach zwei Stunden nach Strom. Hier lässt sich allerdings mit ein paar Performance-Tweaks auch immer mehr Akku rausholen, insbesondere der 30-FPS-Lock holt gerne mal ein Stündchen mehr raus.
Multiplayer-Spieler müssen noch etwas warten: Valve hat eine Liste online, da kann man schauen, was läuft und was noch nicht. Zudem gibt es auf dem Deck selbst einen Tab namens „Runs Great on Deck.“ Valve will letztlich die komplette Steam-Bibliothek kompatibel machen. Besonders viele Probleme haben wir mit Multiplayer-Titeln festgestellt, weil SteamOS so richtig exotisch auf Arch Linux läuft.
Lost Ark, PUBG, Rust und diverse Call of Dutys lassen sich etwa noch nicht starten, weil ihre Anti-Cheat-Software SteamOS nicht mag. Diese Probleme sollten sich allerdings beheben lassen, denn Valve hat via Patch Multi-Boot nachgereicht – sprich, wir können jetzt auch Windows auf eine MicroSD-Karte aufspielen und davon booten, womit sich alle Spiele problemlos starten lassen sollten. Allerdings – und das ist schade: Wer Windows installiert, muss mit winzigen Symbolen arbeiten und auf den super schicken SteamOS-Look verzichten. Mal schauen, ob Valve hier vielleicht noch eine bessere Lösung findet.

Das Trackpad bietet sich für Strategen an und Linux-Kenner können übertakten: Wer bereits den Steam Controller ausprobiert hat, weiß, wie smart Valve sein Trackpad als Mauszeiger nutzt. Damit können wir wundervoll Taktik-Titel wie Civilization 6 spielen. Es spielt sich komfortabel und die Trackpads sprechen sehr genau an. Allerdings sind 7 Zoll eben auch nur 7 Zoll, damit muss man sich arrangieren können.
Bei Total War: Warhammer 3 hatten wir Probleme auf der Weltkarte zu zoomen, hier muss man ein wenig in den Einstellungen herumbasteln, dann geht das meist. Age of Empires 4 läuft auch, aber für uns war das Display etwas zu klein, um dort effizient bauen und Armeen führen zu können.
Gut gefallen hat uns, dass wir mit den sogenannten „Force Actuators“, also Sensoren, die den Druckpunkt messen, gewisse Funktionen auslösen können – etwa das Baumenü ausrollen. Zudem geht bei größeren Gefechten die Framerate hart herunter: Wir starten auf super fluffigen 60 FPS, stürzen dann aber auf 20 Bilder, was für ein schnelles Echtzeitstrategiespiel schon hart an der Grenze zur Spielbarkeit ist.
Wer sich mit Linux auskennt, kann hier einiges “tweaken”, etwa über den Entwicklermodus Root Access zum Handheld erhalten und so das Ressourcen-Management selbst handeln. Dabei sollten Sie aber bitte sehr vorsichtig sein, denn via Root-Access können Sie die GPU und CPU übertakten, sollten sich aber im Klaren sein, dass Gehäuse und Kühlung des Steam Deck dafür nur bedingt optimiert sind.
Fazit: Toll für Klassiker und Pendler, wer aber moderne Games spielen will, wartet auf das Steam Deck 2

Sollte man sich das Steam Deck kaufen? Der Preis ist super niedrig, eine bessere Preisleistung wird man im Markt nicht finden und es ist ein vollwertiger PC. Es gibt also keine Barrieren, wir können etwa jeden Controller oder Bluetooth-Headset damit benutzen und die Materialqualität würden wir als okay bezeichnen: Es ist nicht so edel wie ein Apple-Produkt, also eher einfach gehalten in Plastik, aber völlig ausreichend. Exzellent ist die Auswahl an Eingabemöglichkeiten, die von Analogsticks, D-Pad, Aktionstasten bis hin zu Trackpads und sogar Pedals an der Unterseite reicht – hier dürfte jeder etwas finden, was für ihn oder sie am komfortabelsten ist.
Toll ist Valves Handheld für alle, die Klassiker nachholen wollen: Nochmal BioShock durchspielen oder Half-Life 2? Immer gerne, funktioniert wunderbar. Also wenn es funktioniert, denn SteamOS hat noch so seine Tücken hier und da.
Einige halbmoderne Titel wie Batman: Arkham City aus dem Jahr 2011 laufen mittlerweile sehr gut – mit hohen Einstellungen auf 60 FPS. Valve holt wirklich das Maximum aus seinem AMD-System raus. Aber eben auch nur auf einem 800p-Screen. Es ist ein System für Gamer, die einfach nur eine bessere Nintendo Switch haben möchten, die ihre Steam-Bibliothek abspielen kann.
Weniger Freude haben alle, die moderne PC-Spiele erleben wollen: Die Hardware ist dafür zu schwach, und wir fühlen uns so, als hätten wir gerade die Xbox One oder erste PS4 aus dem Keller geholt. 30 FPS bei niedrigen bis mittleren Einstellungen, so sollte niemand moderne Titel spielen müssen, das ist einfach kein Genuss und wird den Werken in der Regel selbst nicht gerecht. Die Atmosphäre eines Horizon: Zero Dawn, die kommt hier einfach nicht rüber.
Wer grafisch weniger Anspruch hat und vor allem Klassiker und Indies darauf spielen will, der holt sich mit dem Steam Deck einen starken Reisebegleiter ins Haus. Auch ist es eine Empfehlung für Pendler, die vorher nur eine Switch hatten. Und Gamer, die mehr im Flugzeug oder ICE als in ihrem eigenen Wohnzimmer sitzen. Allen anderen würden wir raten, auf das Steam Deck 2 zu warten, was hoffentlich viel stärkere Hardware bekommt.
Andere Hersteller arbeiten ja ebenfalls an SteamOS-basierten Handheld-PCs, etwa Alienware. Zudem arbeitet Valve wirklich mit Hochdruck an Performance-Patches, gefühlt jeden Tag kommen neue kompatible Spiele hinzu und es verbessert sich die FPS von diversen Titeln. Wir bleiben dran, es ist zu früh ein abschließendes Wertungsfazit zu geben.
Pro:
- Sehr innovativer, smarter Handheld, der offen wie ein PC ist
- Intuitive SteamOS-Oberfläche
- Keine weiteren Kosten für Spiele
- Exzellentes Preisleistungsverhältnis
- Sehr viele Eingabemöglichkeiten: Touch, D-Pad, Aktionstasten, Pedals, Trigger, Trackpads, die sich frei belegen lassen plus Gryosensoren
- Klassiker wie Dishonored, Batman: Arkham City etc. laufen sehr gut in hohen Einstellungen
- Cloud Save funktioniert gut – also am PC anfangen, auf dem Steam Deck weiterspielen
- Steam Deck lässt sich am Monitor als vollwertiger Linux-PC nutzen
Contra:
- Nur ein kleiner Teil der Steam-Bibliothek läuft bereits
- Aktuell funktionieren die meisten Multiplayer-Titel nicht wegen Anti-Cheat-Software
- Kinderkrankheiten, Bugs, Abstürze
- Schwaches 800p-Display
- Mitunter heftige Performance-Einbrüche
- Häufig fehlerhafte Tastaturbelegung
- Schwankende Akkulaufzeit
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