Egal, ob Sie Spiele auf Twitch, YouTube oder einer anderen Plattform streamen. Ihr Publikum muss Sie während des Spiels und in Live-Chats deutlich hören können. Tatsächlich klingen Mikrofone, die in Laptops, Webcams und sogar Headsets eingebaut sind, einfach nicht so gut wie ein seperates Mikrofon, das Sie zudem optiomal positionieren können. Die gute Nachricht ist, dass Sie dafür nicht viel Geld ausgeben müssen. Bei der Auswahl der besten USB-Mikrofone achten wir auf Modelle, die einfach einzurichten sind, eine gute Qualität und einen fairen Preis bieten sowie bezüglich Stimmarten und Lautstärke flexibel einsetzbar sind.
Die besten USB-Mikrofone im Test
Elgato Wave:3 – bestes Gesamtpaket
- Vorteile:Leistungsstarker und präziser Klang, einfach zu bedienende Hardware-Bedienelemente, funktionsreiche Software, schlankes Design, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Nachteile:Stummschaltung des Mikrofons, mitgelieferter Ständer nicht für ernsthafte Streamer geeignet
- UVP: 169,99 Euro
Für ein USB-Mikrofon im Preissegment von 170 Euro bietet das Elgato Wave:3 eine Menge Leistung. Es klingt nicht nur im Auslieferungszustand großartig, sondern lässt sich auch noch weiter abstimmen. Dank einer kapazitiven Stummschalttaste und einem physischen Drehknopf, der die Mikrofonverstärkung, die Kopfhörerlautstärke und die Überblendung (das heißt die Balance zwischen Mikrofon- und PC-Lautstärke bei angeschlossenen Kopfhörern) steuert, können Sie das Mikrofon auch während des Streams leicht anpassen.

©Elgato
Ein 24-Bit/96kHz-Analog-Digital-Wandler und eine große Kondensatorkapsel, die für Stimmen aller Lautstärken empfindlich ist, garantieren eine exzellente Audioqualität. Die Nierencharakteristik sorgt dafür, dass der Fokus auf Ihnen liegt und nicht auf Hintergrundgeräuschen. Insgesamt klingen Stimmen beim Wave:3 sehr natürlich – und die Übergänge zwischen lautem und leisem Sprechen sind fließend. Unser einziger Kritikpunkt ist, dass dieses Mikrofon mit ein wenig mehr Schärfe in den Mitten noch besser klingen würde.
Das Wave:3 verfügt außerdem über eine eingebaute Hardware zur Reduzierung unerwünschter Poppgeräusche – also störende Luftstöße, die auftreten, wenn man Wörter sagt, die mit Buchstaben wie p oder b beginnen. Zudem reduziert das Mikrofon Verzerrungen, die auftritt, wenn man lauter spricht oder schreit, indem es auf ein sekundäres Signal umschaltet, das Ihre Stimme bei geringerer Lautstärke aufnimmt. Streamer mit einem Dual-PC-Setup oder der Verwendung zusätzlicher Mikrofone, die nicht von Elgato stammen, müssen sich möglicherweise anderweitig umsehen, aber für die meisten Leute ist das Wave:3 die ideale Lösung – vor allem, weil Elgatos Wavelink-Software Ihnen die Kontrolle über das Audio-Routing zusätzlicher Quellen gibt.
USB-Mikrofon versus Headset
USB-Mikrofone sind zwar billiger als eine professionelle Komplettausstattung, aber teurer als ein gutes Headset. Selbst Headsets, die in etwa das Gleiche kosten, können immer noch attraktiver erscheinen, da Sie ein Headset sowohl zum Hören als auch zum Sprechen verwenden können. Warum also ein USB-Mikrofon anstelle eines Headsets wählen? Headsets klingen beim Streaming zwar nicht schlecht, aber ein Headset-Mikrofon ist einfach zu klein, um mit einem USB-Mikrofon wirklich mithalten zu können. Je größer die Kapsel ist, desto empfindlicher reagiert das Mikrofon auf Schalldruckänderungen und liefert somit genauere Ergebnisse.
Das ist der Grund, warum Kopfbügelmikrofone nur schwer einen abgerundeten Klang erzeugen können, vor allem im Tieftonbereich. Wenn Sie nicht gerade eine riesige Kapsel an einem Auslegerarm eines Headsets befestigen, ist ein eigenständiges USB-Mikrofon besser für professionell klingende Streams geeignet. Und je mehr Sie so klingen, als ob Sie sich im selben Raum wie Ihre Zuschauer befinden würden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich mit Ihnen identifizieren und bei Ihnen bleiben.
- Vorteile:Dasselbe großartige Klangprofil wie beim Wave:3, dieselben guten Software-Funktionen, dasselbe klare und schlanke Aussehen, einfach zu bedienende Mikrofonstummschaltung
- Nachteile: kein spezieller Gain/Crossover-Regler für Mikrofone, minderwertiger ADC im Vergleich zu Wave:3
- UVP: 99,99 Euro
Dem Elgato Wave:1 fehlen zwar die ausgefeilteren Funktionen des Wave:3, aber es ist nicht zu verachten. Es hat ebenfalls die gute Kondensatorkapsel und den gleichen Schutz vor Plop-Lauten und Clipping wie das Wave:3. Und Sie erhalten eine ähnliche Empfindlichkeit und tonale Klarheit: Es liefert warme, volle Töne im unteren Bereich, die sich perfekt mit einem knackigen Höhenbereich mischen. Wo das Modell hinter dem Wave:3 zurückbleibt, ist sein minderwertiger Analog-Digital-Wandler, der ein 24-Bit/48-kHz-Signal bietet. Weniger Daten bei der digitalen Erfassung Ihrer Stimme bedeuten eine weniger originalgetreue Wiedergabe, obwohl sie, wie oben erwähnt, immer noch ziemlich gut klingt.
Noch enttäuschender sind die spärlichen Hardware-Bedienelemente. Der Drehregler am Wave:1 schaltet nur die Stummschaltung des Mikrofons und die Kopfhörerlautstärke um. Sie können die Mikrofonverstärkung und die Überblendung immer noch über die Wavelink-PC-Software von Elgato steuern, aber die Bedienung ist umständlicher als mit dedizierten Reglern am Mikrofon. Wir sind der Meinung, dass sich die zusätzlichen 30 Dollar für das Wave:3 lohnen, aber wenn Sie ein kleines Budget haben, ist dieses knapp 100 Euro teure Mikrofon immer noch eines der besten auf dem Markt.
Shure MV7: Für Profis
- Vorteile: Inspiriert von einem legendären Mikrofon, USB/XLR-Anschlüsse, einfach zu bedienende Software, robuste Bauweise
- Nachteile:Touch-Bedienung, erfordert mehr Wissen zur Bedienung, Micro-USB-Anschluss, hoher Preis
- UVP:285 Euro
Das USB-Mikrofon MV7 ist dem legendären SM7B des bekannten Audiounternehmens nachempfunden – einem professionellen Mikrofon, das seit Jahrzehnten von Sängern und in unzähligen Radiosendungen eingesetzt wird. Das MV7 richtet sich zwar immer noch an erfahrene Benutzer, erfordert aber weitaus weniger Zeit, um sich mit den Funktionen vertraut zu machen.
Das dynamische Kapselmikrofon klingt fantastisch im unteren Bereich und einer weichen, klar definierten Wiedergabe von Tönen im mittleren und hohen Bereich. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, müssen Sie die EQ-Einstellungen mit der benutzerfreundlichen MOTIV-Software von Shure optimieren, aber Sie erhalten eine ähnliche Leistung wie beim unvergleichlichen SM7B. Die professionelle Ausstrahlung des MV7 wird durch seine solide Bauweise unterstützt, obwohl das höhere Gewicht und das Fehlen eines mitgelieferten Ständers bedeuten, dass Sie einen starken Galgenarm benötigen, um es effektiv zu nutzen. Das MV7 ist auch mit XLR-Anschlüssen kompatibel, sodass Sie es auch an ein High-End-Audiosystem anschließen können.
Das MV7 ist jedoch nicht für jeden geeignet. Seine dynamische Kapsel ist besser für laute Stimmen geeignet, und es hat eine stark gerichtete Hypernieren-Richtcharakteristik, was die Einsatzmöglichkeiten einschränkt. Die Position des Mikrofons relativ zu Ihrem Mund beeinflusst die Leistung stark. Das Signal dieses Mikrofons ist außerdem bei 24 Bit/48 kHz begrenzt. Am enttäuschendsten ist die Touchpanel-Oberfläche des Geräts für die Mikrofonverstärkungsregelung, die Stummschalttaste und die Monitorpegel, die bei Streams umständlich zu bedienen sein kann. Aber wenn Sie die Geduld und die richtige Art von Stimme haben, wird es Sie wie flüssiges Gold klingen lassen.
Razer Seiren Elite: Preis-Tipp
- Vorteile: Schwerer Low-End-Sound, einfache Steuerung, aufleuchtende Kompressionswarnung
- Nachteile: Kein Software-Tuning, Micro-USB-Anschluss
- UVP: 199 Euro
Das Razer Seiren Elite verfügt über Spezifikationen, die es mit den besten Mikrofonen in dieser Übersicht auf eine Stufe stellen. Wie das MV7 von Shure verfügt das Razer Seiren Elite über eine dynamische Kapsel, die für viele Gesangsarten geeignet ist, tiefe Töne hervorhebt und für eine gleichmäßige Ausgabe einen geringen Abstand erfordert. Dieser letzte Aspekt ist in einer lauten Umgebung von Vorteil, da er verhindert, dass Hintergrundgeräusche aufgenommen werden. Wie das Wave:3 von Elgato verfügt auch das Seiren Elite über einfach zu bedienende Bedienelemente: ein Regler für die Mikrofonverstärkung, ein weiterer für die Kopfhörerlautstärke und ein Stummschalter. Es verfügt sogar über einen LED-Ring an der Unterseite des Gitters, der aufleuchtet, wenn der eingebaute Kompressor des Mikrofons einsetzt, um hohe Lautstärkespitzen auszugleichen.
Aber während dieses kompakte Mikrofon im Allgemeinen einen radioähnlichen Ansatz in Bezug auf das Mikrofondesign und die Klangsignatur verfolgt, schmälert sein Preis von knapp 200 Euro seine Attraktivität im Vergleich zu unserem Spitzenreiter, dem günstigeren Wave:3. Das gilt insbesondere für seinen Analog-Digital-Wandler, der auf ein 16-Bit/48-kHz-Signal beschränkt ist – die Basis für ein nutzbares Signal nach heutigen Standards. Andere Mikrofone mit höheren Bitraten werden eine längere Lebensdauer haben, wenn die zukünftigen Standards (und die Erwartungen des Publikums) steigen. Sie werden auch nicht in der Lage sein, seine Ausgabe weiter zu tunen, da die Synapse-App von Razer dies nicht unterstützt ein echter Flop, da dem Seiren Elite die Klarheit und Schärfe anderer Mikrofone in den mittleren bis höheren Frequenzen fehlt, die für den klassischen Radiosound notwendig sind.
Blue Yeti X
- Vorteile: Einfaches und sauberes Klangprofil, robuste Bauweise des Mikrofons und des mitgelieferten Ständers, funktionsreiche Software, mehrere Richtcharakteristiken machen es vielseitig
- Nachteile:Klang ohne Charakter, Micro-USB-Anschluss, groß und sperrig, fehlerhafte Software
- UVP: 179,99 Euro
Wie Shure ist auch Blue ein angesehener Name in der professionellen Audiobranche. Aber im Gegensatz zu Shure hat Blue auch eine lange Tradition in der Herstellung von großartigen USB-basierten Mikrofonen für viele Anwendungsbereiche – und das Yeti X des Unternehmens kommt dem Wave:3 in Bezug auf die Audioleistung näher als alle anderen.
Im Gegensatz zu den anderen Mikrofonen auf dieser Liste ist das Yeti X jedoch nicht speziell auf Streamer ausgerichtet. Das Top-Mikrofon des Unternehmens verfügt über mehrere Richtcharakteristiken (Niere, Kugel, Zweirichtung und Stereo), die Sie mit dem Drehknopf auf der Rückseite einfach umschalten können. Die Kondensatorkapseln des Yeti X nehmen Stimmen leicht auf und fangen alle Stimmlagen gut ein. Das Ausgangssignal bei 24 Bit/48 kHz hat einen neutralen, generischen Klang und eignet sich gut für eine Vielzahl von Szenarien. Das ist sowohl ein Plus als auch ein Minus für dieses Mikrofon – ohne besondere Merkmale oder ausgeprägte Identität in seinem Klang fehlt ihm eine Persönlichkeit, die ein großes Lob verdient. Obwohl man das Audioprofil in der Blue’s Voice Software ziemlich gut anpassen kann, kann das Programm fehlerhaft sein, was solche Anpassungen verhindert.
Die Verarbeitungsqualität dieses Mikrofons ist solide, und die mitgelieferte Basis ist schwer und stabil. Der größte Nachteil des Yeti X ist seine imposante Größe – es nimmt viel Platz in Ihrem Sichtfeld ein. Mit einem Preis von rund 150 Euro ist das Yeti X das Beste, was Blue zu bieten hat, aber wenn Sie Ihr Mikrofon nicht für andere Zwecke verwenden (persönliche Interviews, Aufnahmen mit mehreren Sängern usw.), sind Sie mit einem auf Streaming ausgerichteten Mikrofon wie dem Wave:3 besser beraten.
Blue Yeti
- Vorteile: Einfaches und sauberes Klangprofil, robuste Bauweise des Mikrofons und des mitgelieferten Ständers, mehrere Richtcharakteristiken machen es vielseitig, funktionsreiche Software
- Nachteile:Leicht überempfindlicher Kondensator, groß und sperrig, fehlerhafte Software
- UVP:139,99 Euro
Ähnlich wie sein neueres, höherwertiges Geschwistermodell ist das ursprüngliche Yeti von Blue ein solides, universell einsetzbares USB-Mikrofon, das eine gute Empfindlichkeit für eine Vielzahl von Stimmtypen und eine klare, neutral klingende Ausgabe bietet. Außerdem verfügt es über hervorragende Bedienelemente am Mikrofon mit separaten Reglern für die Kopfhörerlautstärke, die Richtcharakteristik (Niere, Kugel, Zweirichtung und Stereo) und den Verstärkungspegel sowie eine Stummschaltungstaste.
Wie nicht anders zu erwarten, ist das von diesem Yeti produzierte Signal abgesenkt (16-bit/48kHz gegenüber 24-bit/48kHz beim X-Modell), aber die Audiowiedergabe ist immer noch gut. Der größte Nachteil ist die Empfindlichkeit der Kondensatorkapsel – selbst im Nierenmodus nimmt das Mikrofon leicht Hintergrundgeräusche auf, einschließlich der Geräusche beim Drücken der Stummschalttaste. Das Yeti verfügt immer noch über den Mini-USB-Anschluss, mit dem es 2009 auf den Markt kam, obwohl der Mini-USB-Anschluss stabiler ist als der Micro-USB-Anschluss.
Der mitgelieferte Sockel ist stabil und schwer, obwohl das Mikrofon von einem Auslegerarm profitiert. Denken Sie daran, dass es Hintergrundgeräusche leicht aufnimmt, sodass es den Klang Ihrer Tastatur und deren Klappern auf dem Schreibtisch mit bedauerlicher Klarheit einfängt. Die Positionierung des Mikrofons kann allerdings etwas schwierig sein, da die Größe des Yeti die Sicht versperren kann. Mit einem Preis von knapp 120 Euro ist das Yeti am besten für kostenbewusste Anwender geeignet, die es auch für andere Zwecke wie Aufnahmen mit mehreren Sängern und persönliche Interviews verwenden wollen.
Roccat Torch Aimo
- Vorteile:Cooles Aussehen, einfache Steuerung, Flüstermodus für nächtliche Sessions
- Nachteile: Seltsames zusätzliches Kabel, Gestenstummschaltung ist umständlich, Aufnahmequalität ist nur okay.
- UVP: 99,99 Euro
Das Roccat Torch ist nicht in der Lage, mit einigen der besseren Mikrofone in Studioqualität auf dem Markt mitzuhalten. Aber da es sich mit seinem auffälligen Design und den benutzerfreundlichen Bedienelementen an Gamer und Streamer wendet, ist das auch nicht wirklich nötig. Das Torch liefert 24-Bit-Audioaufnahmen, die trotz des eingebauten Pop-Filters etwas flach ausfallen, aber für Ihren Discord-Server oder eine kurze Twitch-Session mehr als ausreichend sind. Seine einzigartige Basis mit DJ-ähnlichen Bedienelementen sowie sein spezieller Flüstermodus für die Arbeit sind beides Pluspunkte. Obwohl es technisch möglich ist, das Mikrofon an einem Auslegerarm zu befestigen, macht es dank seiner RGB-Beleuchtung auf dem Schreibtisch die beste Figur. Mit einem Preis von unter 90 Euro ist er auch ein günstiger Kauf.
HyperX QuadCast
- Vorteile:Einzigartiges und auffälliges Design, integrierte Stoßdämpferhalterung, leicht zugängliche Bedienelemente
- Nachteile: Unterdurchschnittliche Audioqualität, überteuert für seine Audioleistung, billige und fadenscheinige Materialien
- UVP: 139,99 Euro
Der QuadCast von HyperX hat einen unverwechselbaren Look, aber leider ist sein Aussehen das Einzige, was für ihn spricht. Während das QuadCast mit seiner auffälligen roten Farbe, seiner hohen, abgerundeten Form und der mitgelieferten Stoßdämpferhalterung auf dem Bildschirm gut aussieht, produziert es keinen guten Klang. HyperX verwendet eine Elektret-Kondensatorkapsel, die billig und klein ist – das Gegenteil von dem, was man in einem 140-Euro-Mikrofon haben möchte.
Außerdem ist das Signal auf 16-bit/48kHz begrenzt, was dem QuadCast keinen Gefallen tut, wenn man bedenkt, wie leicht und fadenscheinig es ist. Seine Ausgabe klingt hohl und blechern, und es fehlt an warmen, vollen unteren Tönen. HyperX hatte eine großartige Idee mit der eingebauten Stoßdämpferhalterung und die Einbeziehung der physischen Kontrollen auf dem Mikrofon, aber die Audio-Performance ist einfach nicht gut, vor allem zu diesem Preis.