Der Fußballverein Eintracht Frankfurt beendet laut Medienberichten die Zusammenarbeit mit seinem bisherigen „Premium-Sponsor“ Kaspersky. So schreibt das Fußball-Magazon „Kicker“, dass Eintracht Frankfurt die Partnerschaft mit Kaspersky beenden würde, nachdem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung vor Kasperskys Virenschutz-Software veröffentlicht hat.
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Vorangegangen war ein längeres hin und her: Kaspersky – Partnerschaft mit Eintracht Frankfurt bleibt bestehen. Nachdem Putin den russischen Angriff auf die Ukraine befohlen hatte, hat Eintracht Frankfurt zunächst eine Erklärung von Kaspersky verlangt, in der sich das Unternehmen von jeglichen kriegerischen Handlungen distanzieren solle. Bis dahin ließ die Eintracht die Kooperation ruhen, Kaspersky wurde auf der Sponsorenseite der Eintracht nicht mehr geführt. Im Kaspersky-Onlineshop wiederum führte der Kauflink zur “Eintracht-Frankfurt-Edition” seiner Sicherheitssoftware ins Leere.
Kaspersky gab allerdings keine explizite Erklärung gegen den russischen Angriff ab. Das dürfte angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen viele Mitarbeiter und eine große Zentrale in Moskau hat, durchaus schwierig sein. Firmenchef Eugene Kaspersky gab also eine schwammige Erklärung ab: “Wir glauben, dass der friedliche Dialog das einzig mögliche Instrument ist, um Konflikte zu lösen. Krieg ist nicht gut, für niemanden. Wie der Rest der Welt sind wir geschockt von dem, was passiert“. Auf Twitter können Sie diese Stellungnahme nachlesen .
We welcome the start of negotiations to resolve the current situation in Ukraine and hope that they will lead to a cessation of hostilities and a compromise. We believe that peaceful dialogue is the only possible instrument for resolving conflicts. War isn’t good for anyone.
— Eugene Kaspersky (@e_kaspersky) March 1, 2022
Damit gab sich Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, zunächst einmal aber anscheinend zufrieden. Kaspersky wiederum ging gegenüber der PC-WELT nicht auf die geforderte Erklärung ein, sondern erklärte nur ausweichend: „Die Partnerschaft zwischen der Eintracht Frankfurt und Kaspersky bleibt bestehen.“
BSI-Warnung gab Ausschlag für Entscheidung der Eintracht
Am 15. März 2022 veröffentlichte das BSI aber eine offizielle Warnung vor der Virenschutz-Software von Kaspersky. Das gab nun wohl den Ausschlag für Eintracht Frankfurt, die Zusammenarbeit endgültig zu beenden.
Der Kicker zitiert aus einer Pressemitteilung von Eintracht Frankfurt: “Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir die Fortsetzung der Partnerschaft mit Kaspersky an Fakten und Haltung festmachen und nicht an Staatsangehörigkeiten. Mit der Warnung des BSI hat sich die Faktenlage und damit das Vertrauen in die Schutzfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen von Kaspersky entscheidend verändert. Wir haben der Geschäftsleitung von Kaspersky mitgeteilt, dass wir den Sponsoringvertrag mit sofortiger Wirkung beenden. Wir blicken auf eine sehr vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft mit Kaspersky zurück und hatten in den vergangenen fast vier Jahren immer ein faires und gutes Miteinander mit den handelnden Personen. Wir bedauern die Entwicklung sehr.“ Auch die Frankfurter Rundschau bestätigt die Beendigung der Zusammenarbeit.
Mehrmalige Anfragen der PC-WELT bei Eintracht Frankfurt ließ die Pressestelle des Vereins bis jetzt unbeantwortet.