Update 16.3.: Eintracht Frankfurt wirft Kaspersky als Sponsor raus.
Update 15.3.: Mittlerweile warnt das BSI vor Kaspersky-Virenschutzprodukten. Mehr dazu lesen Sie hier: Deutsche IT-Sicherheitsbehörde warnt vor Kaspersky Virenschutzsoftware!
Wir haben bei Eintracht Frankfurt nach dem aktuellen Stand der Zusammenarbeit nachgefragt. Insbesondere vor dem Hintergrund der Warnung des BSI. Sobald uns die Stellungnahme von Eintracht Frankfurt vorliegt, tragen wir diese hier nach.
Update 14.3.: „Ran“ berichtet , dass Eintracht Frankfurt an Kaspersky als Sponsor festhalten würde. Laut Ran habe Jewgeni Kasperski diese Stellungnahme abgegeben: “Wir glauben, dass der friedliche Dialog das einzig mögliche Instrument ist, um Konflikte zu lösen. Krieg ist nicht gut, für niemanden. Wie der Rest der Welt sind wir geschockt von dem, was passiert“. Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, soll diese Aussage als „mutige Position bezeichnet haben, weil Kaspersky in Russland zahlreiche Mitarbeiter habe.
Von der moralischen Bewertung abgesehen gibt es aber auch Sicherheitsbedenken gegen die Verwendung von Kasperskys Antivirussoftware.
PC-WELT fragte bei Kaspersky nach, ob das Unternehmen die von Eintracht Frankfurt geforderte Erklärung gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine abgeben werde. Darauf antwortete uns Kaspersky nicht konkret, sondern schickte lediglich diese Stellungnahme: „Die Partnerschaft zwischen der Eintracht Frankfurt und Kaspersky bleibt bestehen.“ Allerdings führt die Webseite der Eintracht weiterhin Kaspersky nicht unter den Sponsoren auf und der Kauflink bei Kaspersky zur speziellen “Eintracht Frankfurt”-Edition seiner Sicherheitssoftware führt ebenfalls nach wie vor ins Leere.
Update Ende
Das russische Sicherheits- und Antivirus-Unternehmen Kaspersky ist einer der Sponsoren des Fußballvereins Eintracht Frankfurt. Frankfurt spielt in der 1. Fußball-Bundesliga. Der Verein hat jetzt den seit 2018 bestehenden Sponsoringvertrag mit seinem bisherigen „Premium-Partner“ Kaspersky ausgesetzt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Onlineausgabe berichtet. Frankfurt fordert Kaspersky nun dazu auf sich ausdrücklich vom Kriegsgeschehen zu distanzieren. Diese eindeutige Erklärung müsse noch in dieser Woche erfolgen. Sollte Kaspersky dazu nicht bereit sein, dann wolle die Eintracht den Vertrag mit Kaspersky unverzüglich beenden.
Im Test: Die besten Anti-Virus-Tools für 2022
Auf der Webseite von Eintracht Frankfurt, auf der alle Sponsoren aufgelistet sind, ist Kaspersky derzeit nicht zu finden. Auf der Webseite von Kaspersky dagegen wird immer noch mit Eintracht Frankfurt geworben: „Eintracht-Fans aufgepasst: Als Premium-Partner geben wir alles, um den Verein und seine Fans zu unterstützen. Die vielfach ausgezeichneten Kaspersky-Sicherheitslösungen gibt es jetzt zum absoluten Sonderpreis. Schützen Sie Windows, Mac oder Android-Geräte vor Internetbedrohungen und profitieren Sie von unserem exklusiven Angebot!“. Will man allerdings die “Eintracht Frankfurt Sonderedition von Kaspersky Total Security” kaufen und klickt auf den entsprechenden Link , dann bekommt man eine 404-Fehlermeldung “Seite wurde nicht gefunden”.

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Antivirus-Software für Windows 10 im Test
Beim Spiel gegen den FC Bayern München am letzten Samstag, den 26.2.2022 (der FC Bayern München gewann sein Auswärtsspiel 1:0) hatte die Eintracht bereits auf jegliche Bewerbung von Kaspersky verzichtet.
Trikot-Werbung ist nicht betroffen – anders auf Schalke
Kaspersky ist übrigens nicht der Trikot- beziehungsweise Hauptsponsor von Eintracht Frankfurt – das ist die Online-Stellenbörse Indeed. Das bedeutet, dass Eintracht Frankfurt nicht mit neuen Trikots ohne Sponsorennamen auflaufen muss. Damit unterscheidet sich die Lage von Eintracht Frankfurt deutlich von der von Schalke 04. Denn bei Schalke war bis vor kurzem der russische Gazprom-Konzern Haupt- und Trikotsponsor. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Schalke 04 sich aber von Gazprom getrennt. Die Schalker Mannschaft läuft nun vorerst mit Trikots ohne Sponsornamen auf. Dieses Sondertrikot war im Online-Shop von Schalke sofort ausverkauft. Schalke benötigt nun einen neuen Hauptsponsor.