Intel hat mit der P- und U-Serie weitere Mobilprozessoren der 12. Generation auf Basis von Alder Lake für besonders dünne und leichte Notebooks vorgestellt. Bereits am 25. Januar waren die ersten Hybrid-CPUs der H-Serie mit effizienten Gracemont- und performanten Golden-Cove-Kernen auf den Markt gekommen. Der Core i9-12900HK konnte im Test unserer US-Kollegen nicht nur die Topmodelle von AMD, sondern auch Apples M1 Max in den Schatten stellen (mehr dazu in diesem PC-WELT-Beitrag ).
Aufgrund ihrer Processor Base Power (PBP) von 45 Watt kommen die H-Prozessoren jedoch in erster Linie in dickeren und schwereren Gaming-PCs respektive Workstations zum Einsatz. Neu ist jetzt die sogenannte P-Serie, welche einen Kompromiss aus den hohen Taktraten der H-Modelle und der niedrigen Leistungsaufnahme der U-Serie bieten soll. Insgesamt hat Intel 20 neue Mobilprozessoren vorgestellt.
20 neue Hybrid-Prozessoren vom 1+4- bis hin zum 6+8-Kerner

©Intel
P-Serie: Ganze sechs Modelle umfasst die neue P-Serie von Intel, wobei allen Prozessoren acht effiziente Gracemont-Kerne zur Verfügung stehen. Die neue Klasse soll es laut Intel dem Käufer einfacher machen, direkt zu erkennen, welche Leistung von einem Gerät zu erwarten ist. So war die TDP bei der 11. Generation, wie zum Beispiel dem Core i7-1165G7, in einem Bereich von 12 bis 28 Watt konfigurierbar, wobei die Notebookhersteller oftmals keine Angaben dazu gemacht haben. Bei allen P-Prozessoren wiederum liegt die PBP bei 28 Watt und die Max Turbo Power (MTP) bei 64 Watt. Einzig das Top-Modell Core i7-1280P ist mit sechs P-Cores ausgestattet, vier weitere Modelle können auf vier Performance-Cores zurückgreifen und der kleine Core i3 muss sich mit zwei P-Cores begnügen. Des Weiteren stehen den Core i3 und i5 Modellen 12 MB L3-Cache zur Verfügung, bei den i7-Prozessoren sind es 18 MB bis sogar 24 MB beim Topmodell. Eine weitere Abstufung gibt es bei der integrierten Grafikeinheit, welche bei den i7 Prozessoren mit 96 Execution Units (EUs), bei den i5 CPUs mit 80 EUs und beim i3 mit 64 EUs bestückt ist.

©Intel
Das Package fällt nahezu identisch mit der H-Serie aus, großer Unterschied ist, dass keine zusätzlichen acht PCIe Gen4 Lanes zur Anbindung einer dedizierten Grafikeinheit zur Verfügung stehen.

©Intel
U-Serie mit 15 Watt: Eine weitere Neuerung gibt es bei der U-Serie. Statt wie bisher den Notebook-Herstellern einen TDP-Spielraum zu geben, gibt es jetzt unterschiedliche Modelle mit einer PBP von 15 Watt respektive von 9 Watt. Die Unterteilung lässt sich dabei am Produktnamen ablesen. Ist die vierte Ziffer in der Produktbezeichnung eine “5” so handelt es sich um ein Modell mit einer PBP von 15 Watt, die Prozessoren mit der Endung “0” dürfen sich dagegen nur 9 Watt genehmigen. Von den 15-Watt-Prozessoren gibt es sieben Modelle vom Celeron 7305 mit 1+4-Kernen bis hin zum Core i7-1265U mit 2+8-Cores. Alle Core-i-Variante vom i3 bis zum i7 sind mit zwei P-Cores ausgestattet, der Pentium sowie der Celeron müssen sich mit einem P-Core begnügen. In Puncto integrierte Grafikeinheit gibt es die gleiche Abstufung wie bei der P-Serie, wobei es mit dem Pentium und dem Celeron noch eine weitere Stufe mit nur 64 EUs gibt. Die Besonderheit beim Celeron 7305 ist, dass auch der Golden-Cove-Core keine Hyper-Threading beherrscht. Das Package der U-Serie mit 15 Wat ist identisch mit dem der P-Serie.

©Intel
U-Serie mit 9 Watt: An der Verteilung der Rechenkerne, der Cache-Größe sowie der Anzahl an EUs bei der Grafikeinheit ändert sich bei den CPUs mit einer PBP von 9 Watt nichts gegenüber den Modellen mit 15 Watt. Dafür liegt die MTP nur noch bei 29 Watt, was sich auf die Basis- und maximalen Taktraten der E- und P-Cores als auch der integrierten Grafikeinheit auswirkt.

©Intel
Auch wenn sich die 9-Watt und die 15-Watt-Modelle abgesehen von den Taktraten bei den technischen Daten nicht unterscheiden, kommt ein deutlich kleineres Package von nur 28,5 x 19 x 1,1 Millimetern zum Einsatz. Das hat zur Folge, dass der Speichercontroller, der 9-Watt-Prozessoren nur Low-Power-RAM unterstützt. Zudem halbiert sich die Anzahl an unterstützten Thunderbolt-Anschlüssen und der PCIe Gen 4 Lanes. Auch bei den USB-2-Anschlüssen und den PCIe-3.0-Lanes gibt es kleine Abstriche.
Vielversprechende Performance
Wie immer hat Intel hauseigene Benchmark-Ergebnisse zur Verfügung gestellt, welche den neuen Prozessoren eine überzeugende Performance bescheinigen. Intel liefert Ergebnisse zum 3D-Renderig via Blender, zur Fotobearbeitung in Photoshop und der CrossMark Performance, welche durchweg vom Core i7-1280P angeführt werden. Wie immer sind diese Zahlen mit Vorsicht zu betrachten, bis unabhängige Testberichte erschienen sind. Ganz fair sind die Vergleiche von Mobil-CPUs sowieso selten, da die Performance immer vom verwendeten Gerät und der Kühlleistung abhängt. Sowohl der 1195G7 als auch der 1280P waren bei den Tests von Intel mit einem PL1 von 28 Watt konfiguriert. Zum 5800U macht Intel keine Angaben, dieser lässt sich jedoch maximal mit 25 Watt konfigurieren. Apple wiederum gibt für den M1 Pro überhaupt keine TDP an, Tester haben jedoch herausgefunden, dass sich die CPU maximal rund 21,5 Watt genehmigen kann.

©Intel

©Intel

©Intel

©Intel

©Intel