Fangen wir mal mit der guten Nachricht an: Klassische Viren, wie man sie von Desktop-Systemen kennt, sind auf Smartphones und Tablets nach wie vor selten. Dass sich Android- oder iOS-Geräte mit einem selbst-kopierenden Computervirus infizieren, ist bisher kaum bekannt. Ein Grund zur Entwarnung ist das aber nicht. Denn obwohl man herkömmliche Viren kaum fürchten muss, geraten auch mobile Geräte zunehmend ins Visier von Schadsoftware und deren Entwicklern. Denn das ist lukrativ: Wer Mobile-Banking, Online-Shopping oder gespeicherte Passwörter manipuliert, kann sich auf Kosten der Nutzer leicht bereichern. Norton Mobile Security soll diesen Bedrohungen einen Riegel vorschieben, wir haben uns das Tool im Detail angesehen.
Norton Mobile Security für Android: aktuell 9,99 statt 29,99 Euro im ersten Jahr
Norton Mobile Security für iOS: aktuell 9,99 statt 29,99 Euro im ersten Jahr
Inhalt
Einrichtung, Preis und kostenlose Testphase
Bevor Sie sich mit Norton Mobile Security einen virtuellen Bodyguard aufs mobile Gerät holen, müssen Sie die App natürlich erst einmal installieren und sich für einen Tarif entscheiden. Eine kostenlose Version wird nicht angeboten – es gibt aber eine 14-tägige Testphase, innerhalb derer Sie kostenlos wieder kündigen können. Zahlungsdaten müssen Sie dafür dennoch hinterlegen.
Download Norton Mobile Security Android-Version
Download Norton Mobile Security iOS-Version
Spartipp: Je nachdem, wo Sie Ihr Abo abschließen, gibt es derzeit unterschiedliche Preise. So kostet das Programm etwas mehr, wenn Sie Ihren Tarif direkt nach dem Download in der App abschließen. Günstiger geht es aktuell mit einer Rabatt-Aktion auf der Webseite von Norton : Sowohl für Android wie auch für iOS kostet das erste Jahr hier nur 9,99 Euro . Legen Sie dafür auf der Webseite einfach einen Account an, damit können Sie sich anschließend in der App einloggen und Ihre Version aktivieren. Die Bezahlung gestaltet Norton simpel: Sowohl Lastschrift, PayPal, Kreditkarten sowie Sofortüberweisungen sind möglich.

Von Norton stehen noch weitere Schutz-Pakete und auch Upgrades zur Verfügung. Getestet haben wir die Version „Norton 360 Standard“. Auch für mehrere Geräte und mit erweiterten Funktionen – damit steigt dann aber auch der Abo-Preis. Eine Übersicht finden Sie weiter unten im Abschnitt “Weitere Versionen, Preise und Leistungen “.
Nach der Installation empfiehlt sich ein erster Abstecher zu Einstellungen/Allgemein. Hier deaktivieren wir die „Norton Community Watch“ und das Feld „Produktvorschläge“. Damit zeigt die App keine Werbung mehr an und leitet Nutzerdaten nicht an den Entwickler weiter. Aktivieren sollten wir wiederum einige Funktionen unter Einstellungen/Sicherheit: Der SD-Karten-Scanner, Safe-Web und Safe-Search warten hier darauf, von der Leine gelassen zu werden. Mitunter müssen dafür Berechtigungen in den Systemeinstellungen erteilt werden.

Funktionen im Überblick: Das leistet Norton Mobile Security
Norton verpasst seiner App eine ganze Sammlung von Sicherheitsfunktionen. Dabei sind die Leistungen bei iOS und Android fast identisch, aber nicht ganz: Für Googles Betriebssystem hat man zusätzlich einen App-Berater spendiert, der Anwendungen nach Schadsoftware und Datenschutzverstößen durchsucht, noch bevor sie ihren Dienst aufnehmen. iOS-Nutzer bekommen dafür eine Schutzfunktion für ihren Kalender, der darin abgelegte Weblinks nach Bedrohungen überprüft. Hinweis: Für unseren Test haben wir vorwiegend eine Android-Installation abgeklopft.
Safe Web und Safe Search
Beim Aufrufen von Webseiten im Browser, aber auch bei Weiterleitungen aus E-Mails erkennt die App betrügerische Seiten und spricht bei Gefahren eine Warnung aus. Darüber können sich Nutzer aber auch hinwegsetzen, gesperrte Seiten werden dann für 30 Minuten freigegeben. Die Funktion soll vor dem Diebstahl persönlicher Daten durch gefakte Formulare (Formjacking) oder Tech-Support-Betrug schützen. Bei Letzterem lassen sich angebliche Support-Mitarbeiter Geld für die Beseitigung technischer Probleme bezahlen, die nur vorgegaukelt werden. Auch Cryptojacking will Norton abwehren: Dabei machen sich Angreifer die Rechenleistung des eigenen Gerätes zunutze, um für sich selbst Kryptowährungen zu schürfen. Mit Safe Search steht wiederum eine eigene Suchmaschine zur Verfügung, die betrügerische Webseiten schon vor dem Aufrufen identifiziert und mit Warnungen markiert.

WLAN-Sicherheit
Stellen Sie mit Ihrem Gerät eine Verbindung zu einem WLAN her, scannt die App das Netzwerk automatisch auf Sicherheitslücken und gibt eine Warnmeldung aus, wenn es unsicher ist. Das kann etwa passieren, wenn die Verschlüsselung mangelhaft ist oder das Netzwerk anderweitig für illegale Tätigkeiten genutzt wird. Auch DNS- und ARP-Spoofing will die App zuverlässig erkennen.

Passwort-Manager
Ein klassischer Passwort-Tresor: Damit erzeugen wir lange und sichere Kennwörter mit Sonderzeichen auf Tastendruck. Die Zeichenketten braucht man sich dann nicht selbst merken, das macht der Manager. Lediglich ein Master-Passwort muss man im Gedächtnis haben, um auf den virtuellen Schlüsselbund zugreifen zu können. Die App müssen wir separat installieren, sie wird dann in den Malware-Scanner integriert.
Sicherheits-Protokoll
Für einen Zeitraum von 30 Tagen legt die App einen Gerätebericht an, der gefundenen Bedrohungen in Apps, WLAN-Netzen und Webseiten protokolliert. Dort werden auch sichere und riskante Apps aufgelistet sowie Ransomware- und Malware-Funde.
SMS-Sicherheit
Ein leidiges Problem, das wohl die meisten kennen: Betrügerische SMS kündigen Paketsendungen an, warnen vor vermeintlichen Sicherheitsrisiken oder kompromittierten Konten – leiten mit ihren Links aber tatsächlich auf Phishing-Webseiten weiter. Norton behält die SMS-App im Auge und warnt vor Fake-Nachrichten mit böswilligen Absichten und gefährlichen Links.
Vorsicht vor dieser SMS – es drohen hohe Kosten
Die Schutzwirkung im Ernstfall
Jetzt kommen wir zum Kern der Sache: Wie gut ist der Schutz vor Malware? Erkennt die App Schadsoftware zuverlässig? Die Webseite av-test.org hat sich das Tool Ende letzten Jahres im Detail angesehen , die Auswirkungen auf System-Ressourcen untersucht und es mit allerlei Schadsoftware konfrontiert. Die Ergebnisse waren rundum überzeugend:
- Beim Echtzeitschutz wurden von 3.185 der neuesten Malware-Samples alle Bedrohungen korrekt identifiziert.
- Schadsoftware-Varianten aus den vorhergehenden vier Wochen wurden ebenfalls zu 100 Prozent richtig erkannt.
- Norton 360 hatte keinen messbaren Einfluss auf die Batterielaufzeit oder die Betriebsgeschwindigkeit. Auch das verbundene Netzwerk wurde kaum belastet.
- Bei tausenden von Samples kam es zu keiner Falschmeldung von sicheren Apps, weder im Play Store noch auf Seiten von Drittanbietern.
In allen getesteten Bereichen hat die App damit volle Punktzahl erzielt . Noch mehr Sicherheit bietet damit wohl nur noch der Aus-Knopf. Es sei aber angemerkt, dass auch viele andere Malware-Scanner im gleichen Test sehr gute Ergebnisse eingefahren haben. Auch Avast, AVG und Bitdefender haben mit ihren aktuellen Versionen die volle Punktzahl abgeräumt.
Norton Mobile Security für Android: aktuell 9,99 statt 29,99 Euro im ersten Jahr
Norton Mobile Security für iOS: aktuell 9,99 statt 29,99 Euro im ersten Jahr
Weitere Versionen, Preise und Leistungen
Wir beziehen uns im Test auf die Basis-Version „ Norton Mobile Security “. Für mobile Geräte ist das von Norton derzeit die günstigste Version. Es gibt auch Norton 360 Standard für aktuell 29,99 Euro im ersten Jahr. Die Variante steht für ein Gerät zur Verfügung, das kann ein PC, ein Mac oder eben ein Mobilgerät mit Android oder iOS sein. Hier gibt es dann noch Features wie SafeCam für den PC, sowie ein Cloud-Backup und die intelligente Firewall, die ebenfalls nur für den Computer verfügbar sind. Wer mehrere Geräte oder vielleicht nur einen Desktop-PC schützen möchte, dem stehen auch andere Angebote oder Upgrades dieser Version zur Verfügung. Cloud-Backups werden von Norton leider nur für den PC angeboten, nicht für mobile Geräte. Die Übersicht:
Norton Antivirus Plus
Preis: 14,99 Euro im ersten Jahr, danach 34,99 Euro. Diese Version schützt einen PC oder MAC (keine mobilen Geräte) , bietet 2 GB Speicherplatz für Cloud-Backups und hat einen Passwort-Manager an Bord. Dazu kommt eine Firewall und eine Geld-zurück-Garantie vom Anbieter, falls sich Geräte trotz Echtzeitschutz und persönlichem Support nicht von einer Infektion befreien lassen.
Norton 360 Deluxe
Preis: 34,99 Euro im ersten Jahr, danach 94,99 Euro. Mit diesem Paket schützen wir bis zu fünf Geräte, egal ob Smartphone, Tablet, MAC oder PC . Die Funktionen sind hier ähnlich wie bei der getesteten Standard-Variante, es gibt aber 50 GB Backup-Speicher in der Cloud (nur für PCs) sowie eine Kindersicherung. Die behält Aktivitäten vom Nachwuchs im Internet im Blick und erlaubt es, Suchbegriffe und angesehen Videos zu protokollieren oder Zeitlimits fürs Surfen festzulegen. „Dark Web Monitoring“ soll hier einen besonderen Schutz bieten: Damit durchsucht Norton das Darknet nach persönlichen Daten wie Kontonummer, Gamertags, Anschriften oder E-Mail-Adressen und spricht im Fall eines Fundes Warnungen aus. Mit einer raschen Änderung der eigenen Passwörter kann man dann versuchen, Cyberkriminellen zuvorzukommen.
Norton 360 Premium
Preis: 39,99 Euro im ersten Jahr, danach 104,99 Euro. Inhaltlich gibt’s hier fast das Gleiche wie beim Deluxe-Paket, allerdings für bis zu 10 verschiedenen Geräte . Auch der Backup-Speicher ist großzügiger – wir erhalten bis zu 75 GB in der Cloud für Sicherungskopien.
Was uns nicht gefallen hat
Der erste Kritikpunkt am mobilen Malware-Jäger von Norton ist sicher der Preis. Nach einem günstigen Einstiegsangebot wird die App im zweiten Jahr deutlich teurer, der Preis liegt dann bei 29,99 Euro jährlich. Im Abonnement erfolgt die Abbuchung zudem automatisch, lässt sich aber bis zu 60 Tage nach Anbruch der neuen Laufzeit wieder rückgängig machen, auch wenn das etwas umständlich ist. In den Kontoeinstellungen auf der Norton-Webseite kann die automatische Verlängerung immerhin auch deaktiviert werden. Diese Option finden Sie unter „Abonnements verwalten“.
Während die Erkennungsrate von Schadsoftware tadellos ist, hat die App auch einige Funktionen an Bord, die man realistisch kaum benötigt – eine lange Funktionsliste ist aber eben auch immer ein Verkaufsargument. Wer regelmäßige Updates durchführt, braucht beispielweise die Kategorie „Gerätesicherheit“ kaum und wer selten in öffentlichen oder fremden WLAN-Netzen unterwegs ist, benötigt den Netzwerkscanner nicht – der macht sich auch gerne mit unnötigem Fleiß am gleichen WLAN zu schaffen, dass er schon mehrfach untersucht hat. Anders als der Web-Schutz und der App-Scanner lässt sich diese Funktion in den etwas kargen Optionen nicht ausschalten. Auch der SMS-Schutz funktioniert nur im Echtzeit-Modus: Phishing-SMS, die bereits im Postfach liegen, wenn man den Malware-Scanner installiert, werden ignoriert.
Die Standard-Version für mobile Geräte wurde von Norton zudem spürbar abgespeckt: Cloud-Speicher gibt es gar nicht und die Kindersicherung wurde ebenso gestrichen wie das Dark Web Monitoring.
Fazit und Verhaltensregeln für besseren Schutz
Norton Mobile Security bietet auf mobilen Geräten umfangreichen und zuverlässigen Schutz vor aktueller Malware und Bedrohungen. Weil Smartphones aber zunehmend für Shopping sowie Online-Banking genutzt werden und Schadsoftware hier immer präsenter wird, sollte sich jeder Nutzer zumindest grundsätzlich mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen. Dafür gibt es aber auch kostenlose Apps im Play Store und natürlich den gesunden Menschenverstand. Mit folgenden Tipps und Verhaltensregeln sorgen Sie auch auf eigene Faust für besseren Schutz Ihrer sensiblen Daten am mobilen Gerät:
Vorsicht bei der Vergabe von Rechten
Auch wenn es dann etwas länger dauert: Tippen Sie sich bei der Rechtevergabe nach der Installation neuer Apps nicht einfach durch. Zugriffe sind im Android- und iOS-System generell gut geschützt und müssen vom Anwender individuell erteilt werden. Sofern Sie sich bei einem Entwickler nicht sicher sind, überlegen Sie selbst, ob erfragte Berechtigungen wirklich notwendig sind. Eine Rezepte-App braucht beispielsweise nicht unbedingt das Mikrofon oder Ihre Koordinaten.
Apps, wenn möglich, nur vom Google Play Store laden – iOS-Nutzer haben ohnehin keine Wahl
Wenn Sie eine App nur bei Drittanbietern finden, nicht aber im offiziellen Play Store, dann sollten Sie immer vorsichtig sein. Google prüft alle auf seiner Plattform gelisteten Apps gründlich und verbannt schädliche oder unseriöse Angebote meist zeitnah. Seien Sie auch bei allzu verlockenden Angeboten skeptisch: Werden kostenlose Spiele oder erotische Inhalte versprochen, kann es sich lohnen, der Neugierde nicht nachzugeben. Bei iOS ist die Installation von Apps ohne Jailbreak ohnehin nur aus dem offiziellen Store möglich. Bei Android gibt es diese Sicherheitsstufe auch, sie ist aber optional: Um sie zu aktivieren, suchen Sie ab Version 8.0 nach dem Eintrag „Unbekannte Apps installieren“.
Achten Sie auf die Geschwindigkeit Ihres Gerätes
Wenn die Leistungsfähigkeit Ihres mobilen Gerätes unerwartet in die Knie geht, dann könnte dafür eine Infektion mit Schadsoftware verantwortlich sein. Auch wenn der Akku plötzlich schwächelt, lösen das womöglich böswillige Hintergrundaktivitäten aus. Sie können dann versuchen, zuletzt installierte Apps wieder zu entfernen oder das Gerät komplett zurückzusetzen. Wie sie das bei einem Android-Gerät machen können, erklären wir hier.
Das alte Lied: Führen Sie Updates durch
Nicht immer wegdrücken: Wenn es neue Updates für die Systemsoftware gibt, dann haben diese in der Regel auch wichtige Sicherheitsfunktionen an Bord oder beseitigen Schwachstellen. Geben Sie Ihrem Smartphone also die paar Minuten Zeit, um sich zu aktualisieren. Auf einem anderen Gerät können Sie so lange ja einen unserer Beiträge lesen.