Über 900 Millionen Euro an Rundfunkbeiträgen samt Säumniszuschlägen schuldeten im Jahr 2020 Beitragszahler in Deutschland dem „ARD, ZDF und Deutschland-Radio-Beitragsservice“. Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung.
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Ganz genau sind es 903 Millionen Euro an Rundfunkbeiträgen und Säumniszuschlägen, die 2020 nicht gezahlt wurden. Das geht aus schriftlichen Angaben der neun Landesrundfunkanstalten hervor, die die AfD-Fraktion im Bundestag abgefragt hat und die der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) vorliegen. Diese 903 Millionen Euro entsprechen einem Anteil von rund 11,3 Prozent der Gesamterträge (8,1 Milliarden Euro in 2020).
Auch im Jahr 2021 setzte sich die umfangreiche Zahlungsverweigerung fort: Von Januar bis September 2021 summierten sich die nicht pünktlich gezahlten Beiträge samt Säumniszuschlägen auf 596 Millionen Euro. Knapp 40 Millionen Haushalte in Deutschland müssen Rundfunkbeitrag zahlen.
Gründe für das Nichtzahlen
Der Beitragsservice, eine Gemeinschaftseinrichtung von ARD, ZDF und Deutschlandradio, teilte dazu gegenüber Neuen Osnabrücker Zeitung mit: “Wir gehen davon aus, dass in der weit überwiegenden Zahl der Fälle finanzielle Gründe die Ursache für einen Zahlungsrückstand sind“. Der Beitragsservice verweist darauf, dass der Anteil der säumigen Gebührenzahler mit sieben Prozent “ziemlich genau der Zahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland entspricht“. 93 Prozent der Beitragskonten seien demnach ausgeglichen.
Und weiter: “Viele versäumen es auch aus organisatorischen Gründen, pünktlich zu überweisen.” Als weitere Gründe werden vom Beitragsservice Verständnisprobleme oder mangelnden Sprachkenntnisse genannt. Wie viele Beitragspflichtige also bewusst aus Protest die Zahlung verweigern, ist anscheinend unbekannt.
Der Beitragsservice versucht, die relativ hohe Zahl der ausstehenden Beträge herunterzuspielen. Diese Zahl habe “verhältnismäßig geringe Aussagekraft“. Da zwischenzeitliche Erledigungen beziehungsweise Zahlungen unberücksichtigt blieben.
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