Die Bayerische Polizei warnt aktuell vor eine regelrechten Welle von Telefonbetrug. Allein am 10. Februar 2022 registrierte die Notrufzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd über 30 Anrufe wegen Telefonbetrugs, wie die Polizei mitteilt .
So läuft die Betrugsmasche
Die Betrüger rufen ihre Opfer an und geben sich als Polizisten, Rechtsanwälte oder Justizbedienstete aus und fordern die Angerufenen zur Zahlung hoher Geldsummen auf. Mitunter fordern die Anrufer auch Schmuck oder andere Wertgegenstände. Ein typischer Vorwand für solche Anrufe: Die Anrufer behaupten, dass die Tochter der Angerufenen bei einem Verkehrsunfall einen Fahrradfahrer verletzt habe. Die Tochter müsse deshalb jetzt ins Gefängnis, außer die Angerufene zahle eine hohe Kaution. Die Frau, eine ältere Dame, erklärte sich dazu bereit. Daraufhin kam abends ein Mann vorbei und holte den fünfstelligen Betrag ab.
„In zwei Fällen gelang es den unbekannten Tätern, von den Opfern durch Vorspiegelung erfundener Geschichten Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich zu erbeuten. In einem weiteren Fall reagierte ein Bankmitarbeiter vorbildlich und bewahrte eine 84-jährige Frau gerade noch rechtzeitig vor einem großen finanziellen Schaden“, wie die Polizei schreibt.
Die Anrufe erfolgen über den ganzen Tag verteilt. Derartige Betrugsanrufe melden auch andere Polizeipräsidien wie Oberfranken hier und hier sowie Unterfranken .
Laut Recherchen des Bayerischen Rundfunks rufen die Betrüger oft aus der Türkei an und blenden dabei aber eine deutsche Telefonnummer ein.
Daran erkennen Sie betrügerische Anrufe
Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
So schützen Sie sich
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände!
- Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie keine Wahlwiederholung. Legen Sie stattdessen auf und wählen dann neu den Notruf 110, um nachzufragen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!