Die Devolo AG befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, in dessen Rahmen sich die Devolo AG selbst sanieren und neu aufstellen will. Während dieses Verfahrens befindet sich das angeschlagene Unternehmen also in der Eigenverwaltung beziehungsweise in den Händen der Geschäftsführung und wird nicht von einem gerichtlich bestellten Insolvenzverwalter geführt. Allerdings wird ein Sachverwalter eingesetzt. Dieser überwacht die Neuaufstellung im Interesse der Gläubiger. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rüdiger Weiß von der Sanierungskanzlei WallnerWeiß bestellt, wie Devolo mitteilt.
Der Grund für das Schutzschirmverfahren/Insolvenzverfahren
Devolo nennt als Grund für das Schutzschirmverfahren und die damit verbundene „Restrukturierung in Eigenregie“ die Corona-Krise und den weltweiten Chipmangel. Die vollständige Begründung für das Schutzschirmverfahren liest sich folgendermaßen: „Hauptursache für das Schutzschirmverfahren ist die fortdauernde Corona-Situation: Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Pandemiejahr 2020 und erwarteten Öffnungen des Flächeneinzelhandels im Frühjahr 2021 war zunächst von einer positiven Absatzentwicklung ausgegangen worden. Weitere pandemiebedingte Schließungen im Handel und ein verändertes Käuferverhalten speziell auf dem deutschen Markt führten dann aber zu einem Nachfragerückgang ab dem zweiten Quartal 2021.“
Und weiter: „Dem gegenüber standen jedoch hohe Warenzuflüsse aus den Produktionsstätten in Fernost. Hier müssen aufgrund des weiter anhaltenden Mangels an Bauteilen frühzeitig Lieferverpflichtungen eingegangen werden, die Anfang 2022 zu einem sehr hohen Lagerbestand führten und damit zu einem Liquiditätsengpass. Hinzu kam, dass Devolo 2021 Umsätze mit Netzbetreibern im Ausland und im volumenstarken Projektgeschäft nicht realisieren konnte, weil spezifische Zulieferprodukte aufgrund des Chipmangels nicht verfügbar waren.“
Devolo betont, dass das Kerngeschäft sowie das „operative Business“ gesund seien.
So geht es weiter
Die Devolo AG will während der kommenden Monate in enger Abstimmung mit Anteilseignern und Beratern einen Restrukturierungsplan erarbeiten. Dieser soll konkrete Maßnahmen zur Neuordnung des Geschäfts enthalten. Der Geschäftsbetrieb der Devolo AG soll während des gesamten Restrukturierungsprozesses in vollem Umfang weitergehen. Alle Leistungen würden unverändert erbracht, die Gehälter der Mitarbeiter würden weiter gezahlt. Devolo plant die Sanierung binnen weniger Monate abzuschließen.
Das liefert die Devolo AG
Devolo ist bekannt als Hersteller von Geräten für Heimnetzwerke; vor allem für Powerlinegeräte und für WLAN-Zubehör. Zudem bietet Devolo Smart-Home-Produkte an wie smarte Heizkörperthermostate, intelligente Steckdosen, Alarmsirenen, Tür- und Fensterkontakte oder Wassermelder. Mit der Devolo Giga Bridge bietet Devolo außerdem eine Lösung an, mit der Sie das Signal eines neu verlegten Glasfaseranschlusses vom Keller über das vorhandenen Koaxial- oder Telefonkabel an den Router bringen können.