Intel hat im Zuge der CES Anfang des Jahres sein CPU-Portfolio gründlich erweitert. Waren Anfangs nur drei K-Prozessoren vom Core i5-12600K (zum Testbericht) bis zum Core i9-12900K (zum Testbericht) erhältlich, sind am 4. Januar vom Intel Celeron G6900 bis zum Intel Core i9-12900 zwölf weitere Modelle für den freien Markt hinzugekommen. Sowohl der Core i5-10400F (zum Testbericht) als auch der Core i5-11400F (zum Testbericht) haben in der Vergangenheit gezeigt, dass der kleinste i5 einer Generation aus Preis-Leistungs-Sicht das interessanteste Produkt ist. Der Core i5-12400 (zum Preisvergleich) hat sich bei uns im Test als mehr als würdiger Nachfolger erwiesen, der es in puncto Performance mit AMDs Ryzen 5 5600X aufnehmen kann und dabei mit einem Preis von unter 200 Euro ganze 70 Euro weniger kostet.
Zwölf Gaming-Benchmarks in 720p- und 1080p-Auflösung
Bei den Gaming-Benchmarks zeigt sich, dass der Core i5-12400 dem Ryzen 5 5600X absolut ebenbürtig ist, was sich auch in den technischen Daten widerspiegelt. Bei beiden CPUs handelt es sich nämlich um Hexa-Cores mit zwölf Threads, das bedeutet Intel verzichtet beim kleinsten i5 auf den Hybrid-Ansatz und verbaut sechs Performance-Cores auf Basis der Golden-Cove-Architektur. Wohingegen der Ryzen 5 mit einem maximalen Boost-Takt von 4,6 GHz spezifiziert ist, erreicht der Core i5 bis zu 4,4 GHz. Auch bei der Größe des L3-Cache ist AMD mit 32 MB zu 18 MB im Vorteil, dafür unterstützt der Intel Prozessor DDR5-RAM. Welchen Performance-Unterschied es zwischen DDR4 und DDR5 Arbeitsspeicher geben kann, erläutern wir in einem separaten Artikel . Soweit die graue Theorie in Kürze zusammengefasst. Da sich Prozessoren, welche auf unterschiedlichen Architekturen basieren, daran aber nicht vergleichen lassen, kommen wir jetzt zu unseren Benchmark-Werten:













Unsere Messergebnisse basieren alle auf unserem Testverfahren, welches wir in diesem Beitrag ausführlich vorstellen. Bei den Messungen in 720p trennen den Core i5-12400 und den Ryzen 5 5600X im Schnitt über zwölf Spiele nicht einmal ein Prozent. In fünf der getesteten Spiele liegen die beiden Kontrahenten im Rahmen der Messtoleranzen gleich auf. In Spielen wir Total War Troy, Battlefield V oder Cyberpunk 2077 ist der Intel Prozessor leicht im Vorteil, muss sich dafür in Titeln wie Doom Eternal, F1 2020 oder The Division 2 knapp geschlagen geben. Kleiner Wermutstropfen ist, dass man den Core i5-12400 zumindest offiziell nicht übertakten kann, um noch eine kleine Leistungssteigerung zu erhalten, beim Ryzen 5 5600X ist das möglich. Allerdings hat Roman “der8auer” Hartung einen Weg gefunden, wie sich auch Non-K-CPUs mit einem höheren Takt betreiben lassen – wir berichteten .













Bei den praxisnäheren Tests in 1080p ändert sich am Abstand zwischen dem 12400 und dem 5600X quasi nichts. Der Intel Prozessor schafft über zwölf Spiele im Schnitt 197 FPS, die AMD CPU wiederum 196 FPS. Dadurch dass die GPU jedoch so langsam limitiert, rutscht das Testfeld näher zusammen. Das hat zur Folge, dass der i5 nur noch knapp acht Prozent hinter dem Topmodell Core i9-12900K zurückliegt, welcher in der Anschaffung das dreifache kostet. Auch der Rückstand auf den Core i5-12600K ist mit guten drei Prozent äußerst gering. Deutlich größer fällt der Performance-Unterschied zu den Vorgängern aus. So liefert der 12400 im Schnitt gute elf Prozent mehr FPS als der 11400F. Der Abstand zum 10400F beträgt wiederum 21 Prozent.
Single-Core und Multithreading-Performance in zehn Anwendungen
Bei den Anwendungstests macht sich vor allem der verringerte Boost-Takt des Core i5-12400 bemerkbar. Während der 12600K, 12700K und 12900K die Single-Core-Tests dominieren, bewegt sich der i5 mit einem maximalen Takt von 4,4 GHz erneut ziemlich exakt auf dem Niveau des 5600X. Und das, wie sich bei den weiteren Tests zeigt, nicht nur bei der Single-Core-Performance, sondern auch bei der Multithreading-Leistung. Wie auch bei den Spiele-Benchmarks liegen zwischen den beiden Kontrahenten gerade einmal ein Prozent, was im Rahmen der Messtoleranzen liegt. Erfahrungsgemäß – und das bestätigt auch der 12400 – liegt den Alder Lake Prozessoren die Bild- und Videobearbeitung etwas besser als den Zen-3-Prozessoren, welche dafür bei mathematischen Berechnungen oder der De-/Entkomprimierung von Daten die Nase vorne haben.












Beim Vergleich zum Core i5-12600K macht sich bemerkbar, dass dem 12400 die vier zusätzlichen Effient-Cores fehlen und der Takt eine gute Ecke niedriger ausfällt. So liegt das K-Modell im Schnitt rund 27 Prozent vor dem günstigeren i5. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich dennoch einiges getan, so beträgt der Vorsprung auf den 11400F satte 28 Prozent. Gehen wir noch eine Generation weiter zurück zum 10400F wächst der Performance-Zuwachs sogar auf 38 Prozent an.
Schnell, günstig und auch noch effizient
Intel hat das Hybrid-Design mit Alder Lake unter anderem ins Leben gerufen, um die Effizienz der CPUs zu steigern. Der 12400 setzt jedoch nur auf die performanten Golden-Cove-Cores, stromsparende Gracemont-Kerne kommen nicht zum Einsatz. Aber weit gefehlt, wenn Sie jetzt denken, dass der Core i5-12400 nicht effizient ist. Bei den Gaming-Tests liegt die Leistungsaufnahme im Schnitt bei 55 Watt und damit quasi genauso hoch wie beim Ryzen 7 5700G und dem Ryzen 5 5600X. Gegenüber dem 11400F, welcher 65 Watt benötigt, ist das eine deutliche Verbesserung. Das zeigt sich dann auch bei unserer Effizienzberechnung, für welche wir die durchschnittliche Leistungsaufnahme durch die gemessenen FPS teilen. Hier erzielt der Core i5-12400 den gleichen Score wie der Ryzen 5 5600X und liegt damit auf dem sehr guten vierten Platz. Einzig die beiden i3-Modelle sowie der 10400F arbeiten noch etwas effizienter.

Preis und Fazit
Der Intel Core i5-12400 ist zum Zeitpunkt unseres Tests (3. Februar) ab 195 Euro im Preisvergleich gelistet. Die F-Version ohne integrierte Grafikeinheit ist etwas günstiger mit Listungen ab 183 Euro . Das ist eine gute Ecke günstiger als der Ryzen 5 5600X, welchen die Händler ab 266 Euro führen. Die Preisersparnis beträgt dementsprechend bis zu 79 Euro, was 30 Prozent entspricht. Dafür erhalten Sie einen Prozessor, der wie unser Test gezeigt hat, sowohl bei den Anwendungstests als auch der Gaming-Performance absolut ebenbürtig ist. Einziger kleiner Nachteil ist, dass sich der Core i5-12400 nicht ohne weiteres übertakten lässt, RAM-OC ist mit beiden Plattformen möglich.
CPU-Benchmark 2022: AMD Ryzen oder Intel Core i Prozessor? Der Ranglisten-Vergleich
Allerdings darf hier nicht nur der Preis für die CPU berücksichtigt werden, sondern wir müssen auch das Mainboard mit einberechnen. B660-Mainboards für die Intel CPU mit vier RAM-Slots kosten derzeit mindestens 114 Euro . AM4-Hauptplatinen mit B550-Chipsatz sind mit Preisen ab 75 Euro deutlich günstiger. Zudem besteht beim 5600X die Möglichkeit, diesen auf einem B450-Mainboard zu betreiben, welche ab 44 Euro erhältlich sind. Die Preisersparnis beim Mainboard kann dementsprechend bis zu 70 Euro betragen, was den Preisunterschied für die CPUs nahezu wieder wettmacht. Nichtsdestotrotz ist der Intel Core i5-12400 eine exzellente CPU, welche für knapp 200 Euro sehr viel Leistung bietet und obendrein effizient arbeitet.