Wer einen neuen Mobilfunkvertrag abschließen, ein neues Onlinegirokonto eröffnen oder etwas anderes erledigen möchte, für das gesetzlich eine persönliche Authentifizierung erforderlich ist, kann dies also vor Ort erledigen. Allerdings ist man dabei auf die Öffnungszeiten angewiesen und muss mitunter Zeit mitbringen, weil andere Kunden bereits Schlange stehen.
Auch aus diesem Grund hat sich seit Jahren das „Video-Ident-Verfahren“ etabliert: Anstatt vor Ort holt man sich die Bestätigung seiner persönlichen Identität per Videochat online bei einem zertifizierten Dienstleister. Das Prozedere läuft immer nach dem gleichen Muster ab und unterscheidet sich nur in Details. Hat man beispielsweise eine neue Prepaid-SIM-Karte erworben, kann man damit erst nach erfolgter Registrierung mit seinen persönlichen Daten telefonieren – und hierzu müssen diese Daten natürlich überprüft werden. Den Anbieter und damit auch die weiteren Schritte legt in diesem Fall der Mobilfunkanbieter respektive Reseller der SIM-Karte fest.
Allerdings hat auch Video-Ident Nachteile: Erstens befindet man sich gerade zu Stoßzeiten am Abend unter Umständen ebenfalls wieder in einer Warteschleife. Zweitens gewährt man dem Mitarbeiter bei der Videoüberprüfung von Gesicht sowie Personalausweis einen gewissen Einblick in sein Zuhause. Und drittens ist diese Art der Fernauthentifizierung vergleichsweise unsicher, was eine Vielzahl von Betrugsfällen aus der Vergangenheit belegt.
Diese Nachteile vermeiden Sie, wenn Sie statt der Videooption die Fernidentifizierung über Ihren elektronischen Personalausweis verwenden. Das Verfahren ist einfach, schnell und sicher und aus diesem Grund der Videovariante vorzuziehen, wann immer es angeboten wird.

So geht’s: Die technischen Voraussetzungen sind dabei vergleichsweise niedrig. Neben Ihrem Personalausweis benötigen Sie ein Smartphone, um damit die Ausweisdaten elektronisch über den NFC-ähnlichen Nahfunk auszulesen. Mittlerweile eignen sich dazu fast 500 Telefonmodelle, eine Kompatibilitätsliste finden Sie hier. Alternativ können Sie auch ein RFID-Kartenlesegerät ab etwa 30 Euro nutzen, erforderlich ist das allerdings nicht. Installieren Sie darüber hinaus die App „AusweisApp2“ aus dem Android Play Store beziehungsweise aus dem Apple App Store auf Ihrem Smartphone.
Schließlich benötigen Sie noch Ihre persönliche Ausweis-PIN, die Sie zusammen mit dem Ausweis erhalten respektive freigeschaltet haben. Wenn Sie die PIN vergessen oder den Brief mit der (Transport-)PIN verlegt haben, bekommen Sie im Bürgeramt eine neue PIN – seit Anfang 2021 kostet das übrigens nichts mehr. Vielleicht kennen Sie das alles schon von der Nutzung anderer eID-Funktionen, mehr Informationen hierzu finden Sie auf der offiziellenWebseite und in unserem Online-Ratgeber. Eine Liste der Dienstleister für die Personenidentifizierung finden Sie bei der Bundesnetzagentur.
Haben Sie alles beisammen und die App auf Ihrem Smartphone installiert, folgen Sie ganz einfach den Schritten des Identifizierungsprozesses des Anbieters, der die Bestätigung Ihrer Person verlangt. Hierzu müssen Sie zum Starten Ihres Vorganges oftmals einen QR-Code einlesen oder einen individuellen Code eintippen. Vorausgesetzt, Sie haben Ihre Ausweis-PIN zur Hand, dauert das Ganze inklusive Installation der Ausweis-App weniger als fünf Minuten. Beim nächsten Mal haben Sie schon etwas Übung und die App auf dem Telefon, dann geht es noch schneller.