Mit der Mountain Everest Max haben wir eine mechanische Tastatur im Test, die mit einem modularen Aufbau aufwarten kann. So lassen sich zur Tastatur selbst ein Numpad und ein Mediendock flexibel hinzufügen, während sich die mechanischen Schalter jederzeit tauschen lassen.
TEST-FAZIT: Mountain Everest Max
Im Test der Mountain Everest Max wird schnell klar, dass sich dieses Modell vor allem durch die hohe Modularität von der Masse der mechanischen Tastaturen absetzen kann. Hinzu kommen eine tolle Verarbeitungsqualität, eine funktionsreiche Software, programmierbare Displays und die Möglichkeit, die Tastenschalter jederzeit zu wechseln. Allerdings schlägt die Tastatur mit mindestens 260 Euro zu Buche (je nach Schaltervariante) – sehr teuer, aber unserer Meinung nach gerade noch gerechtfertigt. Zu dem Preis hätten wir zumindest noch robustere Double-Shot-PBT-Tastenkappen erwartet.
Pro: + innovative Modularität
+ wechselbare Tastenschalter
+ programmierbare Display-Schalter
+ funktionsreiche Software
Contra: – sehr hoher Preis
– nur ABS-Tastenkappen

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Mountain Everest Max: Modularität ist Trumpf
Die Mountain Everest Max kommt mit einem großzügigen Lieferumfang: Neben der Tastatur, bei der es sich im Grunde um eine TKL-Tastatur (also ohne Numpad und Handgelenkauflage) handelt, liegen auch noch das Mediendock mit einem integrierten, kreisrunden TFT-Bildschirm mit einer Auflösung von 240 x 240 Pixeln sowie ein Numpad bei, das über vier „Display-Tasten“ verfügt, die jeweils mit 72 x 72 Pixel auflösen.

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Beide Teile lassen sich flexibel an der Tastatur anbringen. Das Mediendock findet entweder in der linken oder rechten oberen Ecke Platz, das Numpad links oder rechts von der Tastatur. Möglich macht das jeweils ein USB-C-Anschluss. Der Nummernblock lässt sich dank eines mitgelieferten Kabels auch in einiger Entfernung vom Keyboard platzieren. Diese umfangreichen Möglichkeiten der Modularität haben wir bisher noch nirgends gesehen – sehr schön!
Austauschbare mechanische Schalter
Die Mountain Everest Max ist mit verschiedenen RGB-Schaltern vom Typ Cherry MX verfügbar, wie MX (Silent) Red, Blue oder Brown. Das integrierte PCB der Tastatur unterstützt jedoch die Hot-Swap-Funktionalität, also den schnellen und einfachen Wechsel der Schalter. Somit lassen sich alle Schalter einbauen, die den 3-Pin-Anschluss der MX-Schalter besitzen, wie etwa Kailh, Gateron oder TTC. Unser Testmodell war mit den Klassikern „Made in Germany“ ausgestattet, den MX RGB Red, die nach recht leichten 45 Gramm auslösen, linear schalten und 100 Millionen Betätigungen überstehen. Nicht besonders aufregend, aber bewährt.

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Im Lieferumfang befindet sich neben einer bequemen, mit Kunstleder überzogenen Handgelenkauflage auch noch ein Kit, das verschiedene Cherry-MX-Schalter sowie Werkzeug für den Wechsel der Tastenkappen und Switches beinhaltet. Ideal, damit sich die Käufer ein ans Schalterwechseln und Ausprobieren machen können. Eine großartige Zugabe des Herstellers, die ihresgleichen sucht!
Hohe Qualität und ein Auge fürs Detail
Die Verarbeitungsqualität der Mountain Everest Max ist dem hohen Preis würdig. Beispielsweise besteht die Oberplatte aus gebürstetem Aluminium, während unter dem PCB eine Schaumstoffmatte integriert wurde, um Geräusche beim Tippen zu dämpfen. Weiteres Detail: Die Stabilisatoren für größere Tasten wie für die Leertaste sind ab Werk gefettet, um ein besonders geschmeidiges Auslösen zu gewährleisten. Auch wieder ein Merkmal, das wir nur selten sehen. So gar nicht passen dazu die Tastenkappen aus herkömmlichen ABS-Kunststoff, die hell klappern und schnell verschmieren. Hier hätten wir uns robustere Double-Shot-PBT-Tastenkappen gewünscht – vor allem zu dem Preis!

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Angeschlossen wir die Mountain Everest Max über ein abnehmbares, mit Stoff ummanteltes USB-C-Kabel. An der Rückseite integriert der Hersteller auch noch einen USB-A-Anschluss im flotten USB-3.2-Gen1-Standard. Wer beim Neigungswinkel der Tastatur wählerisch ist, der kann den Winkel flexibel über mehrere mitgelieferte Scheiben an seine Vorlieben anpassen.
Funktionsreiche Ausstattung
Die Mountain Everest Max bietet insgesamt fünf Displays. Das größte ist am Mediendock angebracht und dient als Steuerungsmenü für die verschiedenen Funktionen der Tastatur, wie die Steuerung der Beleuchtung, Anzeige von PC-Infos (zum Beispiel der CPU-Auslastung) oder dem Wechsel zwischen Profilen. Die Menüfarben lassen sich in der sogenannten „Base Camp“-Software anpassen, bei Nichtnutzung leuchtet standardmäßig ein Bildschirmschoner auf, der sich ebenfalls flexibel setzen lässt. Übrigens ist die Außenseite des Kreis-Displays drehbar, um so beispielsweise die Lautstärke oder Helligkeit intuitiv zu regeln.

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Programmierbare Display-Tasten
Die vier weiteren Displays an der Oberseite des Numpads lassen sich flexibel programmieren, um zum Beispiel per Knopfdruck den Browser aufzurufen, bestimmte Anwendungen zu starten oder ganze Tastenfolgen (Makros) ablaufen zu lassen. Auch hier lassen sich wieder die Symbole im Editor innerhalb des Base Camps tauschen, eine gewisse Auswahl stellt Mountain bereits. Doch damit nicht genug: Mit einem Update hat das Hamburger Unternehmen auch noch die Unterstützung von OBS-Funktionalitäten für die Numpad-Display-Tasten hinzugefügt, um als Mini-Stream-Deck gängige Funktionen wie zum Beispiel das Starten und Stoppen des Streams oder das Einblenden von Übergängen per Knopfdruck zu initiieren. Und wer bei der übrigen Hardware oder Peripherie auf Razer setzt, der freut sich über die Unterstützung der RGB-Synchronisation Razer Chroma.