Update, 18.01.2022: Sowohl für Windows 11 also auch Windows 10 liefert Microsoft jetzt außerplanmäßige Updates aus, mit denen die VPN-Probleme über das L2TP-VPN-Protokoll unter den in Windows integrierten VPN-Client behoben werden. Diese Verbindungsprobleme waren letzten Woche nach Veröffentlichung der kumulativen Updates zum Patch-Day aufgetreten (siehe weiter unten in dieser Meldung).
Für Windows 11 ist zur Lösung der Verbindungsprobleme das “Out-of-band”-Update KB5010795 über Windows Update verfügbar. Für Windows 10 das Update KB5010793. Alternativ können die Updates auch über den Microsoft Update-Katalog nach Eingabe der KB-Nummer für die manuelle Installation heruntergeladen werden.
Ursprüngliche Meldung vom 14.1.2022: Es häufen sich die Beschwerden von Nutzern von Windows 10 und Windows 11 über Probleme mit L2TP-VPN-Verbindungen, wie unter anderem die IT-Sicherheitsseite Bleepingcomputer meldet. Schuld sollen die beiden kumulativen Updates KB5009543 (für Windows 10) und KB5009566 (für Windows 11) sein, die Microsoft am ersten Patch-Day des Jahres 2022 im Januar veröffentlicht hat.
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Diese kumulativen Updates enthalten diverse Bugfixes und Verbesserungen, darunter auch eine Komponente, durch die bei einigen Nutzern die L2TP-VPN-Verbindungen fehlschlagen. Bei den Nutzern erscheint die Fehlermeldung, dass eine VPN-Verbindung nicht möglich sei. Im Event-Log zeigt Windows den Fehlercode 789 an. Betroffen ist dabei offenbar ausschließlich der in Windows 10 beziehungsweise Windows 11 integrierte VPN-Client. Über andere VPN-Clients treten die Verbindungsprobleme den Nutzermeldungen auf Reddit zufolge nicht auf.
Microsoft hat den Fehler mittlerweile bestätigt. Im Microsoft Health Dashboard findet sich ein Eintrag, dass der Fehler derzeit aktualisiert und mit einem künftigen Update behoben werden soll. Microsoft empfiehlt hier: “Um das Problem bei einigen VPNs zu umgehen, können Sie die Hersteller-ID in den serverseitigen Einstellungen deaktivieren. Hinweis: Nicht alle VPN-Server verfügen über die Option, die Verwendung von Vendor ID zu deaktivieren.”
So lösen Sie das Problem selbst
Alternativ können die Updates auch in Windows 10 oder Windows 11 wieder deinstalliert werden. Das birgt aber auch ein gewisses Risiko, denn dadurch werden auch alle anderen Komponenten der kumulativen Updates vom System entfernt und Windows ist damit nicht mehr so gut vor bekannten, existierenden Sicherheitslücken geschützt. Wer das Risiko dennoch eingehen möchte, kann die kumulativen Updates deinstallieren.
Methode 1: Windows-Update-Einstellungen
Suchen Sie über die Windows-Suche nach “Updateverlauf anzeigen” und geben Sie dann Enter ein. Im “Updateverlauf anzeigen”-Fenster klicken Sie jetzt auf “Updates deinstallieren” und klicken dann KB5009543 beziehungsweise KB5009566 mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü “Deinstallieren” aus.
Methode 2: Kommandozeile
Dazu muss der Kommandozeilen-Editor mit Administrator-Rechten aufgerufen werden und dann einer der folgenden Befehle eingegeben werden:
Unter Windows 10: wusa /uninstall /kb:5009543
Unter Windows 11: wusa /uninstall /kb:5009566