Im November des vergangenen Jahres berichteten wir über eine ganze LKW-Ladung mit RTX-30-Grafikkarten , die in den USA auf dem Weg zum Verteilzentrum gestohlen wurde. Die von Hersteller EVGA produzierten Grafikkarten galten seitdem als verschollen, nun sind sie entgegen aller Erwartungen doch wieder aufgetaucht . Ein Teil der Ladung, die von der RTX 3060 bis zu RTX 3090 reichten, fanden sich nun im Angebot eines vietnamesischen Händlers wieder. Die Karten wurden dabei mit einer begrenzten Gewährleistung angeboten, im Gegenzug erhielten Käufer die knappen GPUs zu einem relativ günstigen Preis.
Seriennummern als gestohlen gemeldet
Schon dies könnte als Hinweis darauf gewertet werden, dass die angebotenen Karten aus einer inoffiziellen Quelle stammen. Doch die Herkunft lässt sich auch genauer überprüfen. Schließlich hatte Hersteller EVGA schon im November eine Garantie-Statusseite eröffnet, auf der die Seriennummern einer gekauften Karte mit denen der gestohlenen Ladung abgeglichen werden konnten. EVGA teilte schon im November mit, dass man keine Garantie für die geklauten Karten übernehmen werde. Wer den Verdacht hegt, eine solche Karte gekauft zu haben, solle die Mailadresse stopRTX30theft@evga.com kontaktieren.
Rechtliche Konsequenzen offen
Der Käufer einer Grafikkarte des betreffenden Händlers aus Vietnam tat genau dies: Er überprüfte die Seriennummer beim Hersteller und erfuhr auf diese Weise, dass die GPU als gestohlen gemeldet war. Wie genau es nun weitergeht, bleibt offen. Schließlich dürften die meisten Kunden nicht gewusst haben, dass sie Diebesgut erstanden haben. Eine Rückgabe an den Hersteller scheint ebenfalls wenig sinnvoll, schließlich ist nicht mit einer Erstattung des Kaufpreises zu rechnen. Inwieweit EVGA nun gegen den Händler vorgeht, bleibt ebenfalls noch offen.
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