Mit einer Falcon 9 Rakete ist in den frühen Morgenstunden heute die Mission “DART” (Double Asteroid Redirection Test) gestartet. Für die NASA und die Menschheit ist dies ein wichtiges Experiment, denn es wird zum ersten Mal in der Praxis die Abwehr eines Asteroiden erprobt. Sollte sich ein für die Erde zerstörerischer Asteroid im Anflug befinden, dann könnte ein solches Abwehrsystem die letzte Möglichkeit sein, die Erde und damit die Menschheit zu retten. Mit der jahrelang geplanten und mehrmals verschobenen “DART”-Mission möchten die Wissenschaftler herausfinden, ob das auch funktionieren kann.
Die Falcon-9-Rakete bringt die DART-Raumsonde ins Weltall, die nach einer etwa zehn Monate langen Reise mit voller Wucht in den Asteroiden Dimorphos einschlagen wird, um ihn so – wenn alles klappt – von seiner Laufbahn abzulenken.
Launch of the @SpaceX Falcon 9 carrying the DART spacecraft – starting a nearly one-year journey to crash into a distant asteroid as a test! Keep checking back for more images! #DARTMission #PlanetaryDefense More: https://t.co/SNUSFf9Ukq pic.twitter.com/qJmffF2wIo
— NASA HQ PHOTO (@nasahqphoto) November 24, 2021
“Asteroid Dimorphos: Wir kriegen dich!”, tweetete die NASA kurz nach dem Start drohend dem Himmelskörper. Knapp eine Stunde später trennte sich die DART-Raumsonde erfolgreich von der Rakete. In den kommenden Stunden wird die Raumsonde dann die Reise in Richtung des Asteroiden beginnen.
Zwillings-Asteroiden erhalten Besuch von der Erde
Erprobt wird die Asteroiden-Abwehr am kleinen Begleiter des Asteroiden Didymos (65803 Didymos) namens Dimorphos, der etwa elf Millionen Kilometer von der Erde durchs All fliegt. Während Didymos bereits im Jahr 1996 entdeckt wurde, fiel erst im Jahr 2003 auf, dass er noch von dem kleineren Asteroiden begleitet wird, der dann im Jahr 2020 auf den Namen Dimorphos getauft wurde. Dimorphos hat einen vergleichsweise geringen Durchmesser von etwa 160 Kilometern. Die Zwillings-Asteroiden befinden sich auf einer weit von der Erde abgelegenen Laufbahn und auch die Veränderung der Laufbahn von Dimorphos soll für die Erde keine Gefahr darstellen.
Mit der für das Jahr 2024 geplanten Mission “Hera” will die NASA feststellen, wie erfolgreich die “DART”-Mission wirklich war. Die DART-Raumsonde selbst ist etwa 12,5 Meter lang, 2,4 Meter breit und wiegt eine halbe Tonne. Über Solarpanel wird die Sonde mit Strom versorgt, den sie für die Reise benötigt.
An Bord ist ausschließlich Technik, die dazu dient, den mit etwa 24.000 Kilometer pro Stunde fliegenden Asteroiden anzuvisieren und mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 Kilometer pro Sekunde (etwa 21.600 Kilometer pro Stunde) zu treffen. Entscheidend wird dann die Klärung der Frage sein, ob der Einschlag einer so kleinen Sonde ausreicht, um die Laufbahn des Asteroiden zu beeinflussen.
Die NASA hofft, dass sich damit die Laufbahn des Asteroiden um etwa 1 Prozent beeinflussen lässt. Bei einer Bedrohung der Erde durch einen Asteroiden würde bereits so eine kleine Veränderung ausreichen, damit ein Asteroid die Erde verfehlt, wenn früh genug eine Sonde einschlägt.