Den Tablet-Modus aus Windows 10 hat Microsoft in Windows 11 ( hier zum Mega-Test ) entfernt. Das Betriebssystem erkennt anhand der angeschlossenen Hardware, ob Sie eine physische Tastatur verwenden oder zum Tippen die Bildschirmtastatur benötigen. Mehr Komfort für berührungsempfindliche Displays verspricht Microsoft bereits beim Aufwecken von Windows aus dem Ruhemodus. Windows 11 gratis: Win10 Pro für nur 49,99 Euro kaufen und kostenlos auf Windows 11 upgraden Unter Windows 10 war dazu noch das Drücken einer Taste nötig. Windows 11 kann mit der Funktion „Wake on Touch“ Tablets und Notebooks durch Berührung des Bildschirms aus dem Schlummerzustand holen – Apples iPad Pro und neuere Smartphones lassen grüßen. Auch das Berühren des Touchpads als Mausersatz auf der Tastatur weckt das Gerät auf. Beide Aufweckmethoden setzen entsprechende Hardware voraus, ältere Touchscreens und Touchpads reagieren nicht wie gewünscht. Größerer Finger-Toleranzbereich: Windows 11 ist treffsicherer Auf dem Sofa sitzen und mit einem Windows-Tablet surfen ist auf einem Gerät mit Windows 10 kein sonderliches Vergnügen. Buttons und Bedienelemente müssen exakt mit der Fingerspitze getroffen werden, um eine Funktion auszuführen. Oft liegt man daneben und es passiert nicht, was beabsichtigt war. Auf dem Apple iPad wirkt die Bedienung viel flüssiger und intuitiver, denn dort erwischt der Nutzer fast immer die gewünschte Schaltfläche. Grund dafür ist die um einiges geschicktere Berührungsflächenauswertung im Betriebssystem iPad-OS.
In Windows 11 hat Microsoft nachgebessert und den Reaktionsbereich bei der Touchbedienung vergrößert. Sie können nun auch leicht neben den X-Button rechts oben tippen, um eine App zu schließen. Ebenso lassen sich Fenster einfacher verschieben, vergrößern und verkleinern, weil Windows 11 die Berührung innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs berücksichtigt. Die Bedienung auf einem Touchscreen wirkt dadurch insgesamt geschmeidiger.
So zeigt Ihnen Windows 11 die neue Toleranzzone an
Windows 11 visualisiert den Toleranzbereich beim Verschieben eines Fensters mit einer grauen Transparenzzone außerhalb des Fensterrahmens. Sie finden damit heraus, wie ungenau Sie tippen können, um trotzdem noch treffsicher zu agieren.
Öffnen Sie ein beliebiges Fenster wie den Explorer auf dem Desktop, ohne es zu maximieren. Legen Sie nun den Finger ein paar Millimeter oberhalb des Fenstertitelbalkens aufs Display. Befinden Sie sich innerhalb des Toleranzbereichs, blendet Windows 11 zur Kennzeichnung der Berührungszone eine graue Leiste ein. Setzen Sie den Finger rechts oben in der Fensterecke leicht außerhalb des X-Buttons aufs Display, markiert Windows 11 die neben der horizontalen auch die vertikale Toleranzzone. Neu für Touchscreen-Nutzer ist der geringfügig vergrößerte Abstand der Symbole auf der Taskleiste. Das Plus an Zwischenraum soll die Treffsicherheit erhöhen.
An der Grundproblematik, dass nur wenige Windows-Anwendungen touch-optimiert sind, ändern die neuen Toleranzzonen und der größere Symbolzwischenraum kaum etwas. Die Entwickler von Chrome, Firefox, Libreoffice, Bildbetrachtern wie Irfanview, System-Tools und so weiter fokussieren sich unter Windows auf eine Steuerung mit Tastatur und Maus – und nicht über Touchberührungen. Dementsprechend sind Navigations-Buttons, Menüflächen und zur Navigation vorgesehenen Elemente nicht optimal auf Fingeraktionen ausgerichtet. Programme wie Firefox und Chrome, die es für Windows und iPad-OS gibt, sind auf dem iPad ergonomischer.
Gestensteuerung auf dem Touchscreen und Touchpad
Microsoft verspricht für Touchscreens und Touchpads dieselben Gesten. Es soll nach den Vorstellungen des Konzerns keinen Unterschied machen, wie Sie die Fingergesten eingeben. Zum Start von Windows 11 profitieren Touchscreen-Nutzer allerdings noch nicht vom vollen Gesten-Komfort. Auf einem Touchpad öffnen Sie beispielsweise durch Auflegen und Wischen mit drei Fingern die Task-Ansicht zum schnellen Wechsel des Programms im Vordergrund. Auf unserem Surface-Tablet gelingt das am Touchscreen nicht.
Bei den Basisgesten bleibt alles wie gehabt: Einmal kurz aufs Display tippen entspricht einem Klick mit der linken Maustaste, zwei Berührungen schnell hintereinander führen einen Doppelklick aus. Berühren Sie mit dem Finger zwei Sekunden lang das Display und lassen dann los, führen Sie einen Rechtsklick aus. Tippen Sie länger auf den Desktop, öffnet sich das Kontextmenü.
Die neu eingeführte Widget-Leiste erreichen Sie durch Wischen vom linken Bildschirmrand zur Mitte hin. Um ein Fenster zu minimieren, ziehen Sie den Titelbalken mit drei aufgelegten Fingern nach unten. Das Ziehen nach unten mit vier aufgelegten Fingern minimiert alle offenen Fenster. Wischen mit vier Fingern vom unteren Bildrand nach oben öffnet die Task-View-Ansicht. Hier sehen Sie, welche Apps geöffnet sind und steuern die virtuellen Desktops
Vorteile bei der Stifteingabe unter Windows 11
Nutzer eines Eingabestifts profitieren vom verbesserten Stiftarbeitsbereich in Windows 11. Sie rufen ihn über das Stiftsymbol in die Taskleiste oder durch Drücken der Taste am Stift auf. Bis zu vier Apps mit Stiftbedienung lassen sich anheften, Windows schlägt Ihnen passende Apps vor.
Die Vorgaben zum Zeichenstift erreichen Sie in der „Einstellungen“-App von Windows 11 unter „Bluetooth & Geräte“ und „Stift und Windows Ink“. Hier legen Sie Ihre Schreibhand und die Aktionen beim Berühren des Displays und Drücken des Stift-Buttons fest. Auch die Vorgaben zur Handschrifterkennung finden Sie im Menü.
Bildschirmtastatur personalisieren
Eine Neuerung in Windows 11 ist das Anpassen der Bildschirmtastatur für Toucheingaben an die Bedürfnisse des Nutzers. Im überarbeiteten Betriebssystem legen Sie die Größe der Tastatur und die Tippfläche der einzelnen Tasten fest. Auch das Design des virtuellen Keyboards können Sie verändern. Dazu gehen Sie in der App „Einstellungen“ unter „Personalisierung“ zum Punkt „Bildschirmtastatur“. Über den Schieber oben stellen Sie die Tastaturgröße zwischen 20 bis 200 Prozent ein. Darunter folgen Vorschaubilder der Farbdesigns von „Hell“ und „Dunkel“ über „Color Pop“ und „Mohrot“ bis „Tangerine Tides“ und „Lilac River“. Für ein eigenes Farbschema markieren Sie „Benutzerdefiniert“ und gehen auf „Bearbeiten“. Gut: Sagt Ihnen die Touchscreen-Tastatur nach der getroffenen Größen- und Farbanpassung nicht zu, kehren Sie mit „Zurücksetzen“ zur Werkseinstellung zurück.

Mit dem Schalter „Tastenhintergrund“ deaktivieren Sie die helle rechteckige Unterlegung der Einzeltasten. Ohne den Tastenhintergrund erscheint die Tastenbeschriftung direkt auf dem Tastaturfeld und die Optik wirkt reduziert. Allerdings fehlt dann die Orientierung, bis wohin eine bestimmte Taste reicht und wo die benachbarte Taste beginnt. Beim Ausprobieren haben wir uns schwergetan, ohne die assistierende Hervorhebung der Tastenflächen halbwegs flink zu Tippen.
Im Ausklappfeld „Tastentextgröße“ erweitern Sie die Tastengrundfläche, die einzelnen Tasten erscheinen dann größer. Zur Auswahl stehen die Vorgaben „Klein“, „Mittel“ und „Groß“. Mit der Schaltfläche „Tastatur öffnen“ zeigt Windows 11 eine Vorschau Ihrer Anpassungen. So können Sie leicht abwägen, ob die eingestellte Größe und die übrigen Parameter Ihren Vorstellungen entsprechen.

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