Wer bei seinem PC-Build nur wenig Abstriche machen möchte, der muss wohl oder übel einige Kompromisse beim restlichen Gaming-Setup eingehen. Vor allem bei Gaming-Tastaturen besteht ein großer Spielraum, denn die Preisspanne geht von wenigen Euro bis hin zu stolzen Summen wie 250 Euro. Klar ist dabei, dass teure Premium-Keyboards neben einer guten Leistung auch noch gut aussehen und hochwertig verarbeitet sind. Doch wenn der Geldbeutel kaum noch etwas hergibt, muss eben eine günstige Gaming-Tastatur her. Folgende Modelle haben wir eingehend getestet:
- Preis-Leistungs-Tipp: Sharkoon Skiller SGK5 ab 28 Euro
- Besonders günstig: Empire Gaming K300 ab 17 Euro
- Flach und kompakt: Klim Chroma ab 30 Euro
- Hochwertig ausgeführt: PictekMetallic (PC268A) für 33 Euro
- Nicht empfehlenswert: Sharkoon Skiller SGK4 für 29 Euro
Günstige Tastenschalter-Techniken sind die Regel
Es sollte allgemein bekannt sein, dass mechanische Tastaturen dank ihrer robusten Schalter einige Vorteile bieten: Sie sind haltbarer, bieten unterschiedliche Schaltcharakteristiken und lösen auch schneller als günstige Membran- oder Rubber-Dome-Lösungen aus. Letztere bieten dafür aber einen weicheren sowie leiseren Anschlag. Im Endeffekt kommt es also auf Ihre ganz persönlichen Vorlieben an. Es existieren auch noch Hybrid-Lösungen wie „Membranical“, die zumindest das Tippgefühl mechanischer Schalter imitieren sollen.
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Doch eins vorweg: Bewegen Sie sich in der Preisklasse unter 40 Euro, dann gibt es für Sie sowieso keine mechanische Tastatur, sondern nur günstigere Techniken. Doch letztendlich kommt es sowieso nur auf zwei Dinge an, nämlich auf die Betätigungskraft und den Betätigungsweg: Also wie viel Druck Sie ausüben und wie weit Sie die Taste herunterdrücken müssen, bis sie auslöst. Je leichter und kürzer, desto schneller kann der Tastendruck ans System geschickt werden. Allerdings erhöht das auch Fehleingaben. Hier sollten Sie also einen für Sie guten Kompromiss finden.
Extras: Makros und Handgelenkauflagen
Bei Makros handelt es sich Tastenkombinationen, die der Nutzer beliebig programmieren kann – beispielsweise um eine Folge von Zaubersprüchen, Tränken und Fähigkeiten per einzelnem Knopfdruck auszulösen und sich damit einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Aber unverzichtbar ist die Unterstützung von Makros nicht, im eSports ist die Verwendung sogar untersagt.
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Bei der Handgelenkauflage kommt es auf die Bauart der Tastatur an: Handelt es sich um ein Modell mit einem erhöhten Profil, dann empfehlen wir den Einsatz einer Auflage, damit sich Ihre Finger und Gelenke besser an die Tastatur anpassen. Jedoch sind nicht alle Stützen gleich und nicht alle mitgelieferten sind gut oder gar bequem. Wir raten zu einer weichen, flexiblen Auflage, die beispielsweise mit einem speziellen Gel gefüllt ist. Die gibt’s schon für wenige Euro im Netz.
Preis-Leistungs-Tipp: Sharkoon Skiller SGK5

©Sharkoon
Die Sharkoon Skiller SGK5 (hier günstig kaufen) hat zum Preis von 29 Euro jede Menge zu bieten: Jede Menge Extra-Tasten (Profile, Makros sowie Multimedia) nebst zwei Drehknöpfen (Lautstärke, Tastenbeleuchtung), eine magnetische und dadurch abnehmbare Handgelenkauflage nebst anpassbarer RGB-Zonen-Beleuchtung. Hinzu kommt N-Key-Rollover – bei einer Rubber-Dome-Tastatur ist das eher selten der Fall, bei der Sharkoon dürfen Sie aber alle Tasten gleichzeitig drücken und auch erwarten, dass alle Anschläge ankommen. Das ist ideal für komplexe, schnelle Tastenfolgen und -kombinationen. Die Tastenkappen sind derweil nur sieben Millimeter hoch, weshalb die Sharkoon Skiller SGK5 (hier günstig kaufen) potenziell schneller auslöst.
Das Tippgefühl ist typisch für Rubber-Dome: Kaum zu hören, linear und man muss die Taste komplett durchdrücken, um den Anschlag auszulösen. Abgerundet wird die Ausstattung durch eine Software, in der sich die Programmierung der Tasten, Profile und Beleuchtung bequem erledigen lässt. Doch die Beschriftung der Tastenkappen ist nicht für den intensiven Dauereinsatz geeignet, da sie sich nach einiger Zeit abreibt. Auch die Beleuchtung ist eher ungleichmäßig über die Tastatur verteilt. Und da die Tastatur komplett aus Plastik besteht, ist es mit einer edlen Haptik auch nicht allzu weit her. Dennoch finden wir, dass hier der Gamer für wenig Geld recht viel Funktionen bekommt.
Pro und Contra: Sharkoon Skiller SGK5
+ zahlreiche Extra-Tasten
+ N-Key-Rollover
+ abnehmbare Handgelenkauflage
– ungleichmäßige Hintergrundbeleuchtung
– Tastenkappenbeschriftung löst sich nach intensiver Nutzung
Besonders günstig: Empire Gaming K300

©Empire Gaming
Die Empire Gaming K300 (hier günstig kaufen) kostet nur 17 Euro – doch der günstige Preis allein sorgt nicht für eine Empfehlung unsererseits. Verbaut ist eine „halbmechanische“ Schaltertechnik: Im Prinzip handelt es sich um die Rubber-Dome-Technik mit zusätzlichen Bauteilen, die das Schalten taktil ohne hörbares Klicken machen. Es muss also beim Herunterdrücken ein kleiner Widerstand überwunden werden, um den Anschlag auszulösen. Das verringert Fehleingaben und es ist ein präziseres Handling möglich. In der Praxis ist das Tippgefühl gar nicht so übel, nur ist generell etwas mehr Kraft als bei einer normalen Rubber-Dome vonnöten. Eine weitere Besonderheit ist das USB-Anschlusskabel, das mit Stoff ummantelt ist und damit eine längere Lebensdauer und eine höhere Robustheit bietet.
Eine RGB-Beleuchtung gibt’s auch, allerdings ist die nicht programmierbar und leuchtet entweder statisch oder im Atem-Effekt vor sich hin. Multimedia-Funktionen sind nur über doppelt belegte Tasten möglich, Makros oder Profile unterstützt die Empire Gaming K300 (hier günstig kaufen) nicht. Außerdem sind nur 19 der 105 Tasten (unter anderem WASD und der umliegende Bereich) mit der Anti-Ghosting-Funktionalität ausgestattet, was Fehleingaben bei mehreren gedrückten Tasten unterbindet. Weiterhin verzichten müssen Sie auf eine Handgelenkauflage und auf eine abriebfeste Tastenbeschriftung – im Netz häufen sich die Berichte von blanken Tasten nach eingehender Nutzung. Trotzdem machen Sie zum Preis von nur 17 Euro nicht viel falsch.
Pro und Contra: Empire Gaming K300
+ sehr günstiger Preis
+ taktile Schaltcharakteristik trotz Rubber-Dome
+ gesleevtes USB-Anschlusskabel
– Anti-Ghosting nur für 19 Tasten
– Tastenkappenbeschriftung löst sich nach intensiver Nutzung
Flach und kompakt: Klim Chroma

©Klim
Die Klim Chroma (hier günstig kaufen) kostet aktuell nur knapp 30 Euro. Wer auf eine besonders flache (nur 2,9 Zentimeter Höhe) Gaming-Tastatur aus ist, die auch noch leise dank Rubber-Dome auslöst, der sollte sich dieses Modell genauer ansehen – nur die Leertaste fällt aus der Reihe, weil sie hörbar beim Bedienen klappert. Hinzu kommt eine sehr einfache Handhabung: Einfach den USB-Stecker am PC anschließen und los geht’s! Ideal für Gamer, für die die Peripherie einfach nur funktionieren soll. Verbaut ist auch eine 3-Zonen-RGB-Beleuchtung, die aber weder Effekte beherrscht noch sich in der Helligkeit regeln lässt.
Über einen extra Schiebeschalter an der Rückseite der Klim Chroma (hier günstig kaufen) lässt sich die Beleuchtung lediglich ein- oder ausschalten, was wir dann doch sehr rudimentär finden. Ebenfalls vergeblich suchen wir nach einer Handgelenkauflage und nach Multimedia-Funktionen, die der Hersteller nicht einmal über eine Doppelbelegung anbietet. Ein weiterer Kritikpunkt ist auch hier wieder die Beschriftung der Tastenkappen, die nach einigen Monaten (je nach Nutzung) abblättert. Laut Hersteller soll die Gaming-Tastatur auch „Wasserspritzern“ standhalten, eine echte IP-Zertifizierung wird aber nicht angegeben.
Pro und Contra: Klim Chroma
+ flaches Profil
+ leise Tastenanschläge
+ kompakte Abmessungen
– keine Extras wie Multimedia- oder Makrotasten
– Tastenkappenbeschriftung löst sich nach intensiver Nutzung
Hochwertig ausgeführt: Pictek Metallic (PC268A)

©Pictek
Die Pictek Metallic (PC268A) (derzeit nur über Ali Express erhältlich) hat allen anderen Gaming-Tastaturen in diesem Test etwas voraus, denn sie ist mit einer robusten Oberplatte aus Aluminium ausgestattet. Das verleiht dem Keyboard nicht nur eine hochwertige Haptik, sondern auch eine gute, solide Basis fürs Tippen. Die Platte steht zum Nutzer hin über und dient somit als Handgelenkauflage – keine allzu bequeme, aber immerhin. An Bord ist auch eine RGB-Hintergrundbeleuchtung, die statisch oder in einem Atem-Effekt leuchten kann.
Ähnlich wie bei der Empire Gaming K300 sind auch hier nur 19 Tasten mit der Anti-Ghosting-Technik ausgestattet, Multimedia-Funktionen gibt’s nicht über Extra-Tasten, sondern über Doppelbelegungen der F-Tasten. Gemeinsam haben die beiden Modelle auch einen gewissen Schutz vor Spritzwasser. Das Tippen auf der Pictek Metallic (hier günstig kaufen) erweist sich auch hier als leicht taktil und überaus leise, was wir als sehr angenehm empfinden. Großes Plus: Die Tastenbeschriftung ist per Laser graviert worden, was sie deutlich abriebfester macht als bei den anderen Testkandidaten. Zum Preis von 33 Euro ist dieses Modell also durchaus zu empfehlen, sofern Sie auf Komfortfunktionen verzichten können.
Pro und Contra: Pictek Metallic (PC268A)
+ hochwertige Aluminium-Oberplatte
+ fest integrierte Handgelenkauflage
+ sehr leises, leicht taktiles Tippen möglich
+ relativ abriebfeste Tastenbeschriftung
– wenig flexible RGB-Beleuchtung
Besser zum Nachfolger greifen: Sharkoon Skiller SGK4

©Sharkoon
Die Sharkoon Skiller SGK4 (hier günstig kaufen) kostet 29 Euro. Dafür bietet sie eine anpassbare RGB-Beleuchtung in sechs Zonen, jede Menge Extra-Tasten für Beleuchtung und Profile sowie ein N-Key-Rollover – sprich alle Tasten lassen sich in der Theorie gleichzeitig drücken und alle würden auch zuverlässig ans System weitergeleitet, ohne eine Eingabe zu verschlucken, was bei Rubberdome eher eine Seltenheit ist. Wenig überraschend kommt auch hier wieder Rubber-Dome zum Einsatz, die linear und leise auslösen. In Sachen Design kommt die SGK4 echt wuchtig daher, beispielsweise ist die Handgelenkauflage bereits integriert, auch wenn die etwas knapp ausfällt. Pluspunkt: Das Kabel ist mit Stoff ummantelt. Die integrierte RGB-Beleuchtung fällt selbst in der höchsten Stufe etwas zu schwach aus. Die Sharkoon Skiller SGK4 (hier günstig kaufen) ist ebenfalls komplett aus Plastik gefertigt und hinterlässt somit keinen hochwertigen Eindruck. Und auch hier gibt’s wieder das Problem mit den nicht abriebfesten Tasten: Die Beschriftungen blättern nach besonders intensiver Nutzung ab – schade!
Pro und Contra: Sharkoon Skiller SGK4
+ zahlreiche Extra-Tasten
+ N-Key-Rollover
+ integrierte Handgelenkauflage
– schwache Hintergrundbeleuchtung
– Tastenkappenbeschriftung löst sich nach intensiver Nutzung