Wer die Bordfunktionen von Windows für die Fernsteuerung anderer PCs nutzt, sollte die wesentliche Einschränkung kennen. Mit der Home-Edition von Windows 11 können Sie einen anderen PC fernsteuern. Ein Rechner mit dieser Version lässt sich aber nicht mit der Remote-Desktop-Software übernehmen. Auf dem Ziel-PC sind dazu Windows 11 Pro, Pro Education oder Enterprise notwendig. Nutzer einer Home-Edition greifen dann zu Teamviewer oder Anydesk (siehe Kasten unten).
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RDP-Verbindung zu einem entfernten Rechner aufbauen
Damit die Verbindung und somit die Fernsteuerung überhaupt möglich sind, muss auf dem Ziel-PC die Remote-Desktop-Funktion eingeschaltet sein. Das lässt sich in der Einstellungen-App überprüfen, die Sie mit der Tastenkombination Strg+I starten. Gehen Sie in der linken Spalte zum Kapitel „System“, scrollen Sie auf der rechten Seite bis „Remotedesktop“ und klicken auf diesen Eintrag. Notieren Sie den Namen dieses Rechners, der unter „PC-Name“ steht. Optional können Sie in diesem Fenster außerdem noch Remotedesktop-Benutzer auswählen, denen der Fernzugriff auf diesen Rechner gestattet sein soll.
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Um nun die Remote-Verbindung zum Ziel- PC aufzubauen, starten Sie zunächst das Windows-eigene Tool Remotedesktopverbindung. Öffnen Sie dazu über die Lupe in der Taskleiste das Suchfeld: Dort geben Sie Remotedesktopverbindung ein und klicken auf den gleichnamigen Treffer. In dem Fenster geben Sie hinter „Computer:“ den Namen des PCs an, mit dem Sie im internen Netzwerk eine Verbindung herstellen wollen. Wenn Sie die Verbindung über das Internet herstellen, benötigen Sie dazu die externe IP des Zielsystems. Klicken Sie dann auf „Verbinden“. Anschließend tragen Sie Ihren Benutzernamen in das entsprechende Feld ein. Dieser und das zugehörige Kennwort müssen bereits in der Benutzerliste des Remote-PCs angelegt sein. Nach der erfolgreichen Anmeldung können Sie nun die Desktop-Ansicht des entfernten PCs sehen. Klappt das nicht, sollten Sie als Erstes in der Windows-Firewall eine Ausnahmeregel für die Anwendung Remotedesktop hinzufügen.
Teamviewer & Anydesk bieten viele Extras
Die Remote-Bordfunktionen von Windows 11 Pro sind für viele Anwender ausreichend. Die beiden für private Nutzung kostenlosen Tools Teamviewer und Anydesk können mehr und sind für Windows-Home-Nutzer unentbehrlich. Die beiden Programme unterstützen gängige Desktop-Systeme wie Windows, Linux und Mac-OS und lassen sich auch unter Android und iOS nutzen. Die grundlegende Arbeits- und Funktionsweise von Teamviewer und Anydesk ist gleich: Die Software muss auf beiden Seiten laufen, also bei dem PC, der gesteuert werden soll und auf dem PC, der die Steuerung übernimmt. Zur Kontaktaufnahme werden temporär gültige Zugangsdaten ausgetauscht, alternativ kann ein fester Log-in eingerichtet werden. Nach der Aufnahme der Verbindung lässt sich der entfernte PC nun mittels Tastatur und Maus komplett steuern. Darüber hinaus lassen sich Screencasts aufzeichnen, Druckaufträge an einen entfernten Drucker senden, Chats starten und der entfernte Rechner auch neu starten.