Erst vor Kurzem hatte eine Facebook-Ex-Mitarbeiterin über Geschäftspraktiken des Social-Media-Riesen ausgepackt und vor Kongress ausgepackt – Facebook-CEO Mark Zuckerberg verteidigte vor Mitarbeitern und der Öffentlichkeit sein Unternehmen. Nun droht Facebook neuer Ärger, denn es hat sich ein neuer Whistleblower zu Wort gemeldet, wie auch The Verge berichtet.
News vom 6. Oktober: Facebook: Mark Zuckerberg vs. Whistleblowerin
Laut dem ehemaligen Mitarbeiter des Integritätsteams von Facebook stelle das Unternehmen auf der Plattform Gewinne vor die Bekämpfung von Hassreden und Fake-News. In einer eidesstattlichen Erklärung gab der Ex-Mitarbeiter zudem an, dass ein ehemaliger Facebook-Kommunikationsbeauftragter etwa Bedenken über die Einmischung Russlands in die Präsidentschaftswahlen 2016 abgetan habe und vom Unternehmen unterstützt worden sei. Nach den Angaben war von einem “Strohfeuer” die Sprache, “ein paar Politiker werden sauer sein. In ein paar Wochen werden sie zu einem anderen Thema übergehen […] in der Zwischenzeit drucken wir Geld im Keller”.
Zudem sollen sich Facebooks öffentliche Erklärungen nicht mit den internen Entscheidungsfindungen decken. Als Beispiel wurde hier das Projekt “Internet.org” genannt, mit dem Menschen in den “Entwicklungsländern” miteinander verbunden werden sollten. Intern habe man allerdings das Ziel verfolgt, Facebook eine unantastbare Position zu verschaffen und zur “einzigen Nachrichtenquelle” zu werden, um Daten aus unerschlossenen Märkten zu gewinnen. Viele Aussagen des Whistleblowers decken sich dabei mit den Aussagen der Ex-Mitarbeiterin Frances Haugen, die vor einigen Tagen dazu bereits vor dem Kongress ausgesagt hatte.
Facebook stellt sich gegen die Behauptungen
Gegenüber der Washington Post erklärte Facebook: “Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall, eine ganze Geschichte an eine einzige Quelle zu hängen, die eine breite Palette von Behauptungen aufstellt, ohne dass diese offensichtlich bestätigt werden.” Ein weiterer Facebook-Sprecher gab an: “Der Kern dieser Geschichte ist eine Prämisse, die falsch ist. Ja, wir sind ein Unternehmen und wir machen Profit, aber die Idee, dass wir dies auf Kosten der Sicherheit oder des Wohlbefindens der Menschen tun, verkennt, wo unsere eigenen kommerziellen Interessen liegen.”