Auf der Internationale Raumstation ISS gab es schon wieder einen ernsten Vorfall: Die ISS wurde erneut ungeplant gedreht, weil die Antriebsdüsen eines russischen Bauteils länger als geplant gezündet haben.
Der Vorfall ereignete sich am letzten Freitag (15.10.2021), als der russische Astronaut Oleg Novitsky die Antriebsdüsen des an der ISS angedockten Raumschiffes Sojus MS-18 zu Testzwecken zünden ließ. Die Sojus MS-18 ist seit April 2021 an der ISS angedockt . Das russische Raumschiff kehrte mittlerweile – am 17. Oktober 2021 – planmäßig zur Erde zurück.
Allerdings zündeten die Triebwerke von Sojus MS-18 während des Testlaufs am 15.10. länger als geplant. Dadurch wurde die ISS um 57 Grad gedreht. Laut der New York Times waren die Besatzungsmitglieder an Bord der ISS aber nicht in Gefahr, wobei sich die Zeitung auf die russische Raumfahrtagentur Roscosmos beruft .
Roscosmos teilte zu dem Vorfall in dürren Worten mit, dass während des Sojus-MS-18-Triebwerkstests die Ausrichtung der ISS beeinflusst wurde und dadurch zeitweise sich die Ausrichtung der Raumstation verändert habe. Spezialisten der russischen Bodenstation hätten die Ausrichtung der ISS aber schnell wieder in Ordnung gebracht. Von der Bodenstation in Moskau sowie von dem NASA-Kontrollzentrum in Houston seien sofort Anweisungen an die Besatzungsmitglieder auf der ISS gegangen, damit diese ein Notfallprogramm starten und das Problem in den Griff bekommen konnten. Nach 30 Minuten war das Problem offensichtlich unter Kontrolle.
Das ist bereits das zweite Mal binnen weniger Monate, dass russische Triebwerke, die anders als geplant zünden, die Orientierung der ISS durcheinander bringen. Mehr zu dem ersten Vorfall lesen Sie in ISS: Russisches Modul lässt Station rotieren.