Roboterhunde sind nichts ungewöhnliches mehr. Videos, die die autonomen Roboterhunde von Boston Dynamics dabei zeigen, wie sie einen Hindernisparcours meistern oder zur Musik tanzen oder im Wald spazieren gehen t auchen immer wieder auf Youtube auf. Die französische Armee testet Roboterhunde auch schon für den Einsatz, allerdings sind diese bisher nicht bewaffnet. Doch jetzt ist das Unternehmen Sword Defense Systems einen Schritt die Richtung gegangen, vor der Elons Musk schon vor Jahren gewarnt hat: Elon Musk warnt vor tötenden Robotern.

©sworddefense.com/
Erstmals Roboterhund mit Schusswaffe gezeigt
Sword Defense Systems hat nämlich eine Schusswaffe auf einen vierbeinigen Roboterhund vom Typ Ghost Robotics Vision-60 gesetzt. Die auf dem Roboterhund montierte Waffe heißt ” Sword Defense Systems Special Purpose Unmanned Rifle (SPUR)”. Die Waffe besitzt eine Zieleinrichtung mit 30-fach optischen Zoom, eine Wärmebildkamera für den Nachtkampf und soll zudem eine effektive Reichweite von 1200 Meter haben. Die Waffe verfeuert Patronen vom Nato-Standardkaliber 7.62×51. Wie viele Schuss Munition der Roboter mit sich führt, sagt der Hersteller nicht.
Latest lethality 6.5 #creedmoor sniper payload from @SWORDINT. Check out the latest partner payloads @AUSAorg Wash DC. Keeping US and allied #sof #warfighter equipped with the latest innovations. @USSOCOM #defense #defence #NationalSecurity #drone #robotics pic.twitter.com/Dvk6OvL3Bu
— Ghost Robotics (@Ghost_Robotics) October 11, 2021
Ein derartiges Waffensystem wäre extrem geländegängig, denn ein vierbeiniger Roborerhund kommt problemlos an Orte, die man mit einem Rad- und selbst mit einem Kettenfahrzeug nicht mehr erreichen kann. Zudem ist so ein Roboterhund kleiner als ein konventionelles Fahrzeug; der Roboterhund kann sich also besser tarnen, wird nur schwer vom Feind entdeckt und ist schwieriger zu treffen und zu bekämpfen. Der Ghost Robotics Vision-60 mit dem Sword Defense Systems Special Purpose Unmanned Rifle funktioniert aber laut Sword noch nicht autonom, sondern wird ferngesteuert.
Laut The Verge ist derzeit unklar, ob Sword beziehungsweise Ghost Robotics diesen Kampfroboter bereits zum Kauf anbieten. Die US-Armee soll den vierbeinigen Roboter von Ghost Robotics laut The Verge bereits 2020 getestet haben, damals allerdings noch ohne Waffe und nur zu Überwachungszwecken. Doch ungeachtet, ob dieser Kampfroboter nun bereits erhältlich ist oder nicht, dürfte sicher sein: Kampfroboter werden kommen. Vermutlich zunächst ferngesteuert, so etwas ähnliches gibt es ja längst in der Luft mit den Kampfdrohnen; zuletzt hatten derartige Kampfdrohnen im Konflikt in Bergkarabach ihren großen Auftritt.
Es gab doch am Anfang des Karabach Konfliktes einige Stimmen, dass die Gefechtsköpfe der Drohnen wohl weniger lethal wären und nur die Waffenstationen zerstört würden. Dass dem nicht so war, zeigen die Fotos zertörter und ausgebrannter SA-8 Gecko. Via @Danspiun pic.twitter.com/E02qjhRcGN
— Der Gepardkommandant (@gepardtatze) October 10, 2021
Die Erkenntnisse aus diesem Drohneneinsatz in Bergkarabach und ähnlichen Einsätzen in Syrien erfordern neue Flugabwehrmaßnahmen. Gerade die Bundeswehr, die schon vor vielen Jahren ihre Heeresflugabwehr abgeschafft und den international und von Nato-Partnern sehr geschätzten Flugabwehrpanzer Gepard komplett ausgemustert hat, besitzt derzeit keine spezifischen Möglichkeiten, um angreifende Kampfdrohnen in einem Kriegseinsatz abzuwehren.
“Rifle Focus” ist eine Truppe, die sich mit Testen von Fähigkeiten, Taktiken, Kommunikation und Interoperabilität zwischen #NATO-Streitkräften beschäftigt. Hier wurden Gefechte im Erdkampf und Drohnenabwehr mit ?? Geparden und ?? Strykern geübt. Ergebnis 1 Spz und 2 UAV kills. pic.twitter.com/Ba5jZucGel
— Der Gepardkommandant (@gepardtatze) October 8, 2021
Die vierbeinigen Roboterhunde mit Bewaffnung erscheinen also nur als die logischer Fortsetzung der fliegenden Kampfdrohnen.

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Boston Dynamics übrigens hat sich bisher konsequent gegen einen Einsatz seiner Roboterhunde für militärische Zwecke ausgesprochen.