Es kann schon ganz schön verwirrend sein, wenn man sich so auf dem Markt für Gaming-Laptops umschaut – man muss nicht nur CPU, GPU, RAM und das alles beachten, sondern dazu auch noch Display, Akkulaufzeit, Gewicht, Tastatur und und und…Und wenn man mal ein Modell googelt, findet man zig verschiedene Ausführungen, da kann man schon schnell den Durchblick verlieren. Wir geben 9 wichtige Tipps, damit Sie das für Sie passende Modell finden und keine Gurke kaufen.
Tipp 1: Was können und wollen Sie ausgeben?
Wenn Sie einen Laptop zum Zocken wollen, müssen Sie mit mindestens 900 Euro rechnen – dafür bekommt man schon sehr gute Modelle mit einer RTX 3050, 3050 Ti oder 3060 fürs Gaming in Full-HD (1080p). Zum Beispiel das ASUS TUF Gaming F15 für 888 Euro oder das DELL G15 5515 für 929 Euro – beide mit RTX 3050. Wer mehr ausgeben will, bekommt ab 1500 Euro die nächste Leistungsstufe mit einer RTX 3070, beispielsweise das HP Omen 16 für 1499 Euro oder das MSI Katana GF66 für 1599 Euro. Ab 2000 Euro beginnt dann die absolute Highend-Stufe mit RTX 3080-GPU und allem, was man sich als Gamer so wünscht – etwa das Acer Predator Helios 300 für 2199 Euro oder das MSI GP66 Leopard – ebenfalls für 2199 Euro.

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Tipp 2: Diese Grafikkarte brauchen Sie
Und damit sind wir schon fast beim wichtigsten Punkt: Der Grafikkarte, von der die Spiele-Performance ganz maßgeblich abhängt. Und da gibt’s gleich mal eine gute Nachricht: Die Versorgungslage ist bei mobilen Grafikchips längst nicht so schlimm, wie bei Desktop-Grafikkarten – denn die können die Scalper schlecht herausreißen und einzeln verkaufen.
Vergleichs-Test: Die besten Gaming-Laptops
Sie können sich natürlich nach älteren Geräten mit RTX-2000er-Karten umschauen – aber die Preisunterschiede zur aktuellen Generation sind relativ gering. Suchen Sie sich deswegen gleich ein Notebook mit RTX-3000er-Karte – die bieten nicht nur eine bessere Performance, sondern noch einige Verbesserungen gegenüber den RTX-Vorgängern:
Hauptargument für Gamer ist natürlich Raytracing – in Kombination mit DLSS 2.0 ist das auch auf einer 3050 (Ti) recht ordentlich spielbar. Hinzu kommen Funktionen wie Dynamic Boost 2.0 – dieses Feature regelt das Energiemanagement von Grafikkarte, Grafikspeicher und CPU dynamisch per KI und bringt so mehr Performance. Oder Resizable Bar – damit kann die CPU per PCI-Express direkt auf den Videospeicher der Grafikkarte zugreifen. Oder der Whisper Mode 2.0 – damit definieren Sie die maximale Lüfterlautstärke – und eine KI sorgt dafür, dass diese nicht überschritten wird, während die Performance weiter so hoch wie möglich bleibt.

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Und was für eine GPU empfehlen wir jetzt für Gamer? Das hängt natürlich ganz stark von den Spielen und der Auflösung ab. In Full-HD reicht eine 3050 oder 3050 Ti – vor allem, wenn Sie ältere Spiele wie CS:GO, Fortnite und Co. zocken. Wollen Sie Triple-A-Spiele mit höchsten Details oder kompetitive Spiele mit 165 Hertz in 1080p spielen, dann holen Sie sich besser gleich ein Notebook mit RTX 3060 – die bringt noch mal 30 Prozent mehr FPS als eine 3050 Ti. Wer in WQHD spielen will, der muss dann entsprechend tiefer in die Tasche greifen, denn dafür brauchen Sie mindestens eine RTX 3070 oder idealerweise gleich eine RTX 3080.
Tipp 3: 4K/UHD kann man sich sparen
Sparen Sie sich Laptops mit UHD-Display zum zocken. Ganz ehrlich: Selbst auf einem 17 Zoll Gerät macht das wenig Sinn, man sieht quasi keinen Unterschied und es kostet nur unnötig Rechenleistung. Greifen Sie lieber zu einem WQHD-Display mit einer Auflösung von 2560×1440 Pixeln bei 165 Hertz. Da haben Sie als Gamer deutlich mehr davon.
Tipp 4: Achten Sie auf die TGP-Angabe
Achten Sie auf die TGP (Thermal Graphics Power), also die maximale thermische Verlustleistung der gesamten Grafikeinheit. Denn je höher die TGP, desto mehr Spieleleistung ist möglich, aber auch desto mehr Stromverbrauch und Abwärme entstehen. Teilweise hat die TGP sogar mehr Auswirkungen auf die Performance als die GPU-Modellreihe. Übrigens ist die TGP nicht zu verwechseln mit der TDP, also der thermischen Verlustleistung der reinen GPU.
Tipp 5: Diese CPU brauchen Sie
Zum Zocken sind vier Prozessorkerne meistens ausreichend, sechs sind optimal. Bei Gaming-Notebooks achten Sie auf das Suffix H beim CPU-Namen. Das steht für High Performance und bedeutet eine höhere TDP und damit mehr Leistung. Das gilt übrigens bei Intel und bei AMD. Und jetzt die ultimative Frage beim Prozessor-Kauf: AMD oder Intel? Und die schockierende Antwort: Es ist im Prinzip egal.

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Beide haben sehr gute Mobil-CPUs im Angebot – bei Intel empfehlen wir allerdings auf jeden Fall ein Modell aus der aktuellen 11. Generation, etwa den 11400H mit 6 Kernen oder den 11800H mit 8 Kernen. Die älteren CPUs der 10. Generation liegen in Sachen Leistung nämlich hinter AMD. Wenn Ihr Team AMD seid, greift zu einem Ryzen 4000 oder Ryzen 5000, etwa dem 5600H mit 6 oder dem 5800H mit 8 Kernen. Zu einem Ryzen 3000 würden wir nicht mehr raten – die basieren auf der Desktop-Architektur des Ryzen 2000 und sind damit schon ziemlich veraltet.
Tipp 6: Laptop leiser und kühler machen
Wenn Sie Ihre Grafikkarte um ein paar Watt nach unten regeln, kostet das meist nur wenig Leistung, aber bringt sehr viel bei der Abwärme und der Lautstärke. Wie das genau geht, haben wir in diesem Artikel detailliert beschrieben. Letztendlich müssen Sie dafür nur die Spannung der GPU oder auch der CPU verringern. Gehen Sie dabei jedoch in kleinen Schritten von etwa 5 bis 10 mV vor und testen Sie nach jedem Schritt das Gerät auf Stabilität – und ob Ihnen die Gaming-Leistung noch ausreicht.
Tipp 7: So viel RAM und Speicher braucht Ihr Laptop
Beim Arbeitsspeicher empfehlen wir mindestens 16 GB, weniger ist heutzutage eigentlich nicht mehr sinnvoll. Für Gamer machen mehr aber meistens auch keinen Sinn. Beim Datenspeicher ist eine mindestens 512 GB große SSD Pflicht. Wer sich mehr leisten kann, greift gleich zu einer 1-TB-SSD. Oder Sie achten auf Upgrade-Möglichkeiten:
Gerade wenn Sie aktuell nicht so viel Geld ausgeben können, holen Sie sich besser eine ordentliche CPU/GPU-Kombi und sparen erst einmal ein wenig beim RAM und Speicher. Grafikkarte und Prozessor können Sie bei Laptops so gut wie nie aufrüsten, einen RAM-Riegel oder eine SSD kann man aber meist schnell dazustecken oder austauschen. Ob sich der Speicher eines Notebooks aufrüsten lässt, ist normalerweise im Datenblatt respektive der Produktbeschreibung zu entnehmen.
Tipp 8: Dieses Display braucht Ihr Laptop
Unsere Empfehlung: Zum Zocken mindestens 144 Hz bei Full-HD – oder wenn Sie mehr Geld ausgeben wollen – in WQHD mit 165 Hz. Apropos Displaygröße: Fürs Gaming sind 17 Zoll eigentlich am besten. Andererseits sind die Geräte dann natürlich schwerer und schlechter zu transportieren, gerade weil viele Taschen und Rucksäcke nur für 15,6” ausgelegt sind. Das sollten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung abwägen: Großes Display oder kompakte Abmessungen.
Bleibt noch die Display-Technologie und da raten wir zu einem IPS-Panel. TN oder VA-Displays sind im Grunde veraltet und nicht mehr empfehlenswert. Ein IPS-Bildschirm punktet mit hoher Farbtreue, großem Farbraum und guter Helligkeit.

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Tipp 9: Achten Sie auf Gewicht und Akkulaufzeit
Eins dürfte ja klar sein: Das Gewicht und die Akkulaufzeit hängen von der verbauten Hardware ab – krassere Hardware bedeutet mehr Hitze, also braucht man mehr Platz zur Kühlung – und die erhöht dann das Gewicht. Leichte Gaming-Notebooks wiegen unter zwei Kilogramm, schwere Desktop-Replacments tendieren dann eher Richtung drei Kilogramm.
Bei Gaming-Notebooks wird die Akku-Laufzeit meistens bei Videowiedergabe angegeben und das sollten dann schon mindestens 6,5 Stunden sein. Aber sind wir mal ganz ehrlich: Videowiedergabe hat nichts mit Gaming zu tun und beim Zocken gehen die meisten Notebooks nach maximal 2 Stunden in die Knie. Das muss Ihnen klar sein.