Auf seinen Webseiten verspricht Microsoft mit Windows 11 das bisher beste Spielerlebnis auf Windows-PC. Dazu gibt es einige Neuerungen und zahlreiche Optimierungen bestehender Funktionen. Wir geben einen Überblick.
DirectX 12 Ultimate bringt satte Farben und eine brillante Grafik
Spiele wirken in Windows 11 jetzt noch lebendiger, realistischer und farbenfroher. Dafür sorgt DirectX 12 Ultimate, das bereits im Frühjahr 2020 mit Windows 10 Version 2004 ausgerollt wurde. Teile von DirectX 12 Ultimate entstanden in Zusammenarbeit mit Nvidia. Dank DirectX Raytracing DXR 1.1 ist etwa das Inline-Raytracing für Strahleneffekte in höherer Qualität möglich. Beleuchtung und Materialien werden so lebensnah wie nie dargestellt.
Dazu gibt es variables Rate Shading (VRS): Mit DirectX 12 Ultimate und einer unterstützten Grafikkarte werden nur bestimmte Bereiche des Sichtfeldes mit voller Leistung schattiert. Weniger wichtige Bildbereiche erhalten geringere GPU-Ressourcen. Mesh-Shading reduziert die Anzahl der Flächen eines 3D-Objekts anhand unterschiedlicher LOD-Stufen (Level of Detail). Für weiter entfernte Objekte mit weniger Polygonen wird auch weniger Rechenleistung für das Rendern der Struktur benötigt. Ähnlich wie bei VRS werden die Ressourcen also effektiver genutzt. Szenen mit vielen Objekten werden flüssiger und mit mehr Details dargestellt. Mehr Performance und besseren Ladezeiten von Texturen ermöglicht das Sampler Feedback.
Zusätzlich kommt die Auto Dynamic Range (HDR)-Funktion, die bereits auf der neuesten Xbox-Generation überzeugen konnte, mit Windows 11 auch auf den PC: Sie kann Spielen, die bisher nur die Standard Dynamic Range nutzen, nachträglich HDR hinzufügen. Das Ergebnis sind brillantere Bilder, mit zusätzlicher Sättigung und Tiefe. Ob Ihr Monitor unterstützt wird, sehen Sie in der „Einstellungen“-App von Windows 11 unter „System –› Anzeige –› HDR“.
DirectStorage
Wie wir bereits zu Beginn des Jahres festgestellt haben, ermöglicht DirectStorage (und Nvidias RTX IO), dass NVMe-SSDs Daten direkt an den blitzschnellen dedizierten VRAM der Grafikkarte senden und den üblichen Weg über die CPU und den allgemeinen Systemspeicher umgehen.
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Microsoft hat DirectStorage bereits auf der Xbox Series X implementiert, und es ist überraschend leistungsfähig: Microsoft nennt dies “Quick Resume”, und wenn Sie zu einem Quick Resume-Spiel wechseln, wechseln Sie direkt zum Spiel – ohne einleitende Titelbildschirme, Menüs oder ähnliches. Dies auf dem PC zu implementieren, wäre ein entscheidender Vorteil für PC-Spiele, vor allem, wenn wir etwas Ähnliches wie Quick Resume sehen. Im Moment wissen wir nicht, ob und wann wir es bekommen werden.

©Microsoft
Die DirectStorage-Unterstützung wird in Windows 11 bei der Markteinführung enthalten sein, hat uns jedenfalls Microsoft mitgeteilt. (Spiele, die DirectStorage implementieren, werden auch mit Windows 10 Version 1909 oder später kompatibel sein). Aber auch Spieleentwickler müssen das DirectStorage SDK unterstützen, so Microsoft weiter, und bisher hat Microsoft noch keine PC-Spiele für Windows 11 angekündigt, die dies tun. Microsoft hat auch gesagt, dass DirectStorage eine Terabyte-NVMe-SSD erfordert, um DirectStorage zu aktivieren, so dass Sie eine solche zusätzlich zu Windows 11 besitzen müssen.
Dynamic Refresh Rate (DRR)
Dynamic Refresh Rate (DRR) ist eine weitere Funktion von Windows 11, die eine Anzeige mit hoher Bildwiederholfrequenz über 60 Hz für die Farbgebung nutzt. DRR sorgt bei Bedarf für ein “flüssigeres” Inking-Erlebnis, indem die Bildwiederholfrequenz auf 90 Hz oder sogar 120 Hz erhöht und dann wieder gesenkt wird, um Strom zu sparen. DRR wurde speziell für das Schreiben mit Stift auf Tablets wie dem Microsoft Surface Pro 8 entwickelt, wo wir es bereits in Aktion gesehen haben. Eine ähnliche Technologie mit variabler Bildwiederholfrequenz wie Nvidias G-Sync ist seit Jahren ein fester Bestandteil von Gaming-PCs.
AutoHDR
AutoHDR wird für PCs das tun, was AutoHDR für die Xbox Series X und S tut: Es fügt High Dynamic Range-Fähigkeiten über KI für Spiele hinzu, die nicht speziell für HDR kodiert wurden. Dabei handelt es sich um eine visuelle Verbesserung, die z. B. den Weißabgleich des Bildschirms anhebt, wenn eine Figur aus der Dunkelheit ins helle Sonnenlicht tritt.
Zusätzlich zu Windows 11 benötigt Ihr PC einen HDR-fähigen Grafikprozessor und einen Bildschirm, der HDR ebenfalls unterstützt. Um fair zu sein, müssen Sie wahrscheinlich einen direkten Vergleich anstellen, um die Vorteile von AutoHDR bei älteren Spielen zu erkennen, aber es ist ein netter visueller Bonus, den Spieler mit Windows 11 kostenlos erhalten.
Bekannte Spielefunktionen sind optimiert und aufgehübscht

Mit Windows 10 kamen unter anderem kabelloses Spiele-Streaming von der Xbox One, Cross-Play sowie Digital Video Recording für Spiele-Sessions aller Art. Auch in Windows 11 ist die Xbox-App das Bindeglied zwischen PC und Xbox-Spielkonsole. Auf Basis des Microsoft-Kontos verbindet sich die App mit Xbox-Live und hat Zugriff auf dort abgelegte Highscores, Spielepartner und Nachrichten.
Multiplayer-Games zwischen Windows-11- Geräten und der Xbox sind weiterhin möglich. Dank Cross-Play kann man in Spielen an der Xbox und am PC gegeneinander antreten, sofern das jeweilige Spiel lokales Multiplaying unterstützt.
Mit Game DVR (Digital Video Recording) lassen sich eigene Spiele-Sessions im Hintergrund als Video oder Screenshots aufnehmen. Gesteuert wird die Videoaufzeichnung in der Xbox Game Bar, die man über die Tastenkombination Win-Alt-G aufruft. Nach der Aufzeichnung des eigenen Gameplay kann man die Mitschnitte betrachten und auf Xbox-Live für andere veröffentlichen. Das Anfertigen von Screenshots wird über das Tastenkürzel Win-Alt-Druck-Taste gesteuert, reine Audioaufnahmen starten Sie mit Win-Alt-M.
Xbox-Nutzern steht es zudem offen, Spiele mit Remote Play von einer Xbox Series S oder X (kabellos) auf das Windows-11-Gerät zu streamen. Das soll mit einer 1080p-Auflösung und 60fps möglich sein.
Mehr Zubehör für Gamer
Mit Windows 11 kommen Spieler auch bei der Hardware-Unterstützung voll auf ihre Kosten. Das Betriebssystem bietet Microsoft zufolge die umfangreichste Unterstützung für Gaming-Zubehör und -Peripherie, darunter Mäuse, Surround-Sound-Headsets und externe GPUs. Den persönlichen Vorlieben von Gamern seien (fast) keine Grenzen gesetzt.
Die meisten Geräte kommen dabei ohne zusätzliche Treiber aus und sind nach dem Anschluss an den Rechner innerhalb weniger Sekunden direkt startklar.
Xbox Game Pass: Top-Spiele im Abo
Die beste PC-Grafik und -Geschwindigkeit ist ohne Spiele nicht viel Wert. Daher gibt es den Xbox Game Pass für Computer und Zugriff auf 100 Top-PC-Spiele.
Der Game Pass ist nicht neu. Der Abo-Dienst wurde bereits Mitte 2017 gestartet. Die aktuell knapp 19 Millionen Nutzer erhalten Zugang zu einem Katalog von Spielen verschiedener Anbieter zu einem einzigen monatlichen Abo-Preis. Unter Windows 11 ist der Einstieg in Game Pass nun noch einfacher. Möglich macht es die Xbox-App, die jetzt in Windows 11 integriert ist. Die Vielfalt der Sammlung ist groß: Im Angebot sind spektakuläre Titel wie Halo Infinite, Twelve Minutes und Age of Empires IV. Spiele der Xbox Game Studios und von Bethesda werden sogar schon direkt zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung Teil des Xbox Game Pass für PC. Darüber hinaus ist im Xbox Game Pass für PC und Ultimate eine EA Play-Mitgliedschaft enthalten – ohne zusätzliche Kosten. So wird die Auswahl möglicher Spiele noch größer. Die Bibliothek wird ständig um Spiele von großen und kleinen Spieleentwicklern erweitert, ergänzt und getauscht.
Ebenfalls in Ultimate enthalten ist Xbox Cloud Gaming – so können Sie auch auf Windows-Einsteiger-PCs via Browser die größten Xbox-Titel spielen. Das Cloud Gaming ist direkt in der Xbox-App integriert.
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Windows 11: Das Betriebssystem für Gamer – alle neuen Funktionen erklärt
Inhaltsverzeichnis – alle Windows-11-Funktionen im Test
- Windows 11: Die neue Installationserfahrung im Test
- Windows 11: Die neue Taskleiste im Test
- Windows 11: Das neue Startmenü im Test
- Windows 11: Neues Aktionscenter und Benachrichtigungen – Test
- Windows 11: Überarbeitetes Windows-Einstellungsmenü im Test
- Windows 11: Suche, Cortana und Task View – Test
- Windows 11: Neues Teams Chat im Test
- Windows 11: Die neuen Widgets im Test
- Windows 11: Neuer Datei-Explorer und Snap View im Test
- Windows 11: Microsoft Edge und das Fehlen einer Browser-Auswahl – Test
- Windows 11: Der neue Microsoft-Store im Test
- Windows 11: Uhr, Xbox, Fotos & Co – die neuen Standard-Apps im Test
- Windows 11: Terminal statt Powershell, neues WSL – Test
- Windows 11: Neues unter der Haube sorgt für mehr Performance – Test
- Windows 11: Gaming-Verbesserungen im Test – DirectStorage, DRR, AutoHDR