Update 7.10.: Facebook teilte dazu folgendes mit: „Wir untersuchen diese Behauptung und haben einen Antrag auf Löschung der Daten an das Forum geschickt, das die angeblichen Daten veröffentlicht.“ Update Ende
Das Sicherheitsunternehmen Privacy Affairs warnt davor, dass seit Ende September 2021 in einem Hackerforum die Daten von über 1,5 Milliarden Facebook-Nutzern zum Kauf angeboten werden – die Daten seien als Komplettpaket oder aber in kleineren Tranchen erhältlich; 5000 US-Dollar kosten wohl die Daten von einer Million Facebooknutzer. Sofern die darin enthaltenen Daten echt sind, wäre das die größte zum Kauf angebotene Sammlung von Facebook-Nutzerdaten in der Geschichte von Facebook.
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Das „Datenpaket“ umfasse Namen, Mailadressen, Telefonnummern, Ortsangaben, Angaben zum Geschlecht und Nutzer-IDs. Der Verkäufer behauptet, dass die Daten von Stand 2021 und somit aktuell seien. Die Daten scheinen laut Privacy Affairs authentisch zu sein; zumindest hätten sich einzelne Datensätze, die auf ihre Echtzeit überprüft wurden, als korrekt herausgestellt.
Daten wurden über Jahre zusammengesammelt
Die Daten sollen aber nicht etwa aus einem Hackerangriff auf Facebook oder aus gehackten Facebook-Nutzerkonten stammen, sondern wurden offensichtlich aus frei zugänglichen Daten der Facebook-Nutzer zusammengestellt (“scraping”). Das Ganze ist also letztendlich eine Fleißarbeit, bei der jemand mit den entsprechenden Tools alle Daten einsammelte, die Facebooknutzer wissentlich oder unwissentlich von sich selbst auf den diversen Plattformen veröffentlicht haben. Laut den Anbietern sollen der oder die Anbieter bereits seit vier Jahren diese Daten zusammensammeln.
Privacy Affairs betont außerdem, dass diese jetzt entdeckten Facebook-Nutzerdaten nicht identisch seien mit den zum Verkauf angebotenen Daten von Facebooknutzern, die bereits im April 2021 entdeckt worden sind: Datenklau – Facebook warnt 530 Millionen Opfer nicht. Das hätte der stichprobenartige Vergleich ergeben.
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Die Gefahr
Mit diesen persönlichen Daten sind Phishingangriffe denkbar. Damit können Angreifer versuchen Nutzerkonten zu kapern oder andere Betrügereien zu starten.
Zweifel an der Echtheit
Allerdings sollen sich bereits einige Nutzer des namentlich nicht genannten Hackerforums darüber beklagte haben, dass sie von dem angeblichen Verkäufer betrogen wurden. Die Käufer hätten für den Datenschatz gezahlt, die Daten aber nie bekommen. Das würde dann Zweifel an der Echtheit und Menge der angebotenen Daten begründen.
Kein Zusammenhang mit Facebook-Ausfall
Privacy Affairs betont, dass dieser angebliche Riesenfund von gestohlenen Facebook-Nutzerdaten nichts mit dem Ausfall von Facebook, Whatsapp und Instagram am 4.10.2021 zu tun habe. Es sei Zufall, dass der Facebook-Ausfall und das Bekanntwerden dieses angeblichen “Datenschatzes” zeitlich so eng beieinander liegen.